Essen. Im Essener Test zwischen RWE und ETB konnte der Oberligist lange mithalten. Erst in der Schlussphase wurde es deutlich.

Derbyzeit in Essen – und 1207 ausgehungerte Fans kamen zum Uhlenkrug. Am Ende siegte Regionalligist Rot-Weiss Essen mit 6:1, aber der gastgebende Oberligist verkaufte sich lange Zeit teuer. Die Elf von Neutrainer Suat Tokat machte einen guten Job.

Lange Schlange vor dem Eingang, großes Hallo schon vor den Toren – man hatte sich viel zu erzählen nach der langen Zeit, das Spiel begann folgerichtig mit 15 Minuten Verspätung. Und mit einem besonderen Augenblick: König Otto Rehhagel ließ sich den Anstoß nicht nehmen. Der fast 83-jährige Essener dribbelte aufs Feld, zeigte noch ein paar Hackentricks – und bekam den verdienten Applaus.

Natürlich waren die Roten aus dem Essener Norden gleich tonangebend, die Schwarz-Weißen empfingen den Regionalligisten weit in der eigenen Hälfte, aber hatten diesmal – im Gegensatz zum Vorjahr – den Betonmischer im Geräteraum gelassen. Keine Frage, der ETB wollte diesmal mitmischen.

Sascha Voelcke machte bei RWE auf der linken Seite Dampf

Viel ging bei RWE in der ersten Hälfte über die linke Seite, wo Sascha Voelcke, der Junge aus der St. Paulianer A-Jugend, mit seinen schnellen Spurts sein großes Talent andeutete. Im Sturm kam es nicht zum erhofften Zusammenspiel zwischen Simon Engelmann und Zlatko Janjic – den Ex-Verler hatte ein Hexenschuss weiter fest im Griff.

Die erste Chance der Gäste hatte Rios Alonso: Nach Ecke von Cedric Harenbrock köpfte er genau auf die Fäuste von Stefan Jaschin, auch ein Ex-Rot-Weisser. Nach 20 Minuten ging der Favorit in Führung: Wieder hatte auf links Voelcke geflankt, Engelmann hatte wieder seinen Hotspot eingenommen und vollendete.

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Mit der ersten echten Konterchance kam der Oberligist nur fünf Minuten später zum etwas überraschenden Ausgleich: Mohamed Cissé eroberte sich am eigenen Strafraum die Kugel, zog seinen Sprint an und passte im rechten Moment in den Lauf von Marcello Romano. Und der 20-Jährige vom MSV Duisburg kurvte gekonnt in den RWE-Strafraum und traf flach ins rechte untere Eck: 1:1.

Nach dem Ausgleich kam ein Riss ins RWE-Spiel, da kam bis zur Pause nur noch recht wenig vor dem ETB-Tor zustande, mit dem Remis konnten die Gastgeber zur Pause natürlich gut leben.

RWE in der Schlussphase in Torlaune

Nach dem Wechsel gab es auf Gästeseite sieben neue Kräfte, RWE-Coach Christian Neidhart hatte die Stammkräfte auf beide Hälften verteilt. Gescheppert hat es dann nach 52 Minuten, als Felix Heim mit einem 25-Meter-Gewaltschuss nur die Unterkante der Latte traf. Eine Minute später führte wieder der Favorit: Sören Eismann spielte in den Lauf von Oguzhan Kefkir, der die Kugel an Jaschin vorbei ins lange Eck legte, da hatten sich die Einwechselungen schon ausgezahlt.

Die Spiellaune bei den Roten war zurück, bei einem Freistoß des wieder auffälligen Erolind Krasniqi musste Keeper Jaschin schon mit beiden Fäusten ins Eck fliegen. Aber der ETB blieb bei Kontern durchaus gefährlich: Der schnelle Prince Kimbakidila zog Alonso davon, wurde beim Schuss aber gerade noch abgeblockt. Eine Minute später hatte ETB-Kapitän Isi Remmo die große Ausgleichschance, traf vor der Linie aber nur einen Abwehrspieler.

Besser machte es der Gegner: Schöner Pass von Luca Dürholtz auf Engelmann, dessen abgewehrter Schuss erneut Kefkir abstaubte: 3:1 (69.). Nach 77 Minuten wurde ein Engelmann-Schuss noch von einem ETB-Bein auf der Linie abgeblockt. Dann spielte Kefkir auf Engelmann, der mit der Hacke auf Krasniqi weiter leitete, dieser vollendete zum 4:1. Engelmann zündete noch mal eine Fackel: 5:1. Und Krasniqi machte das halbe Dutzend voll (89.). Nun war es standesgemäß.

ETB SW Essen – RW Essen 1:6 (1:1)

  • ETB: Jaschin, Agyeman (46. Togbedij), Sahin (61. Akhal), Maßmann, Dalyanoglu, Reichardt, Remmo, Cissé, Romano (61. Atas), Mumcu (46. Kilav), Prince Kimbakidila.
  • RWE: Golz, Heber (46. Schlüsselburg), Herzenbruch (46. Schumacher), Langesberg (46. Kefkir), Plechaty (46. Heim), Grote (46. Eismann), Alonso, Krasniqui, Voelcke (46. Young), Harenbrock (46. Dürholtz), Engelmann.
  • Tore: 0:1 Engelmann (20.), 1:1 Romano (25.), 1:2 Kefkir (53.), 1:3 Kefkir (69.), 1:4 Krasniqi (79.), 1:5 Engelmann (87.), 1:6 Krasniqi (89.)
  • Zuschauer: 1207