Oberhausen. Rot-Weiss Essen schlägt in der Corona-Version des Niederrheinpokals RW Oberhausen klar und nimmt erneut Kurs auf den DFB-Pokalwettbewerb.

Die Pokalrevanche ist geglückt. Rot-Weiss Essen nimmt weiter Kurs auf den nächsten DFB-Pokalwettbewerb. Mit einem verdienten 4:1-Erfolg im Viertelfinale des Niederrheinpokals über RW Oberhausen bleibt das Team von Trainer Christian Neidhart im Englische-Wochen-Rhythmus. Nächsten Mittwoch geht es für RWE weiter im Halbfinale gegen den SV Straelen an der Hafenstraße.

Wie angekündigt, wollten die Rot-Weissen auch die Pokalaufgabe mit der bestmöglichen Formation angehen. Das taten sie auch - bis auf eine Ausnahme: Cedric Harenbrock war gar nicht auf der Aufstellungsliste, der offensive Mittelfeldakteur hatte Adduktoren-Probleme und sollte für den Liga-Endspurt geschont werden.

Bereits der erste brauchbare Angriff sitzt

Der Rest schonte sich nicht, von Anpfiff weg traten die Gäste ähnlich dominant auf wie Ende März in der Regionalliga an selber Stätte. Diesmal ließ die Führung wieder nicht so lange auf sich warten, schon der erste richtig brauchbare Angriff saß: Oguzhan Kefkir und Maximilian Pronichev spielten auf links herrlich Doppelpass, Kefkir passte flach in die Mitte, wo Engelmann - auch wie in der LIga - die Kugel irgendwie Richtung Torlinie murmelte. Isaiah Young ging auf Nummer sicher und drückte ihn endgültig dahinter, die Gratulanten eilten aber zu ihrem Goalgetter. 1:0 nach drei Minuten, das ließ sich gut an.

Die Gastgeber traten diesmal wesentlich offensiver auf als beim 1:1 in der Liga, als der quirlige Shaibou Oubeyapwa auf rechts scharf nach innen flankte (17.), gab es in der Mitte zum Glück keine Abnehmer.
Erst nach einer halben Stunde kamen die Essener wieder zu nennenswerten Chancen - aber die hatten es in sich. Grotes Schuss im Strafraum (30.) wurde gerade noch abgeblockt, als Young (36.) frei vor dem Tor Kapitän Kehl-Gomez anspielte, zielte dieser genau auf die Handschuhe von Torhüter Robin Benz. Zwei Minuten später hatte der technisch versierte Pronichev den Keeper schon ausgespielt, legte quer auf Young - aber der hat offensichtlich Schussverbot erteilt bekommen, einfach kläglich.

Zur Halbzei hätte aus RWE-Sicht schon alles klar sein können

Immer wieder ging es bei den Gästen über links, wo Pronichev und Kefkir gut harmonierten, diesmal traf Engelmann in der Mitte nur die Handschuhe von Benz (43.). Die benötigte auf der Gegenseite vor der Pause auch Daniel Davari, als er einen Schuss von Oubeyagwa mit beiden Fäusten klären musste. Zur Halbzeit hätte den Chancen nach für Rot-Weiss alles klar sein können.

Dass die Partie nach der Pause dahin plätscherte, lag aber an der Dusche von oben: es pladderte, kübelte, schiffte, dass man echtes Mitleid für die Fotografen empfand. Die Gastgeber wirkten frischer, “wieder wach werden” ermahnte RWE-Trainer Christian Neidhart die Seinen, die es erst einmal gemütlich angehen ließen. Oberhausens Bemühungen blieben aber ohne Torgefahr.

RWE kann mit den Kräften haushalten

Und auf der Gegenseite schlug es nochmal ein: Engelmann legte vor dem Strafraum in den Lauf von Kefkir und der traf aus 18 Metern mit Vollspann in den Winkel, dass die Regentropfen nur so aus dem Netz spritzten: 2:0 - da war die Beruhigung, die hier im Ligaalltag so gefehlt hatte.

So konnte RWE nach 68 Minuten mit den Kräften haushalten: Für Kevin Grund und Young kamen Jan Neuwirt und Steven Lewerenz in die Partie. Die Pfützen auf dem Spielfeld wurden immer großflächiger, was den Platzherren die Aufholjagd zusätzlich erschwerte, ein kontrolliertes Angriffsspiel wurde immer schwieriger.

Aber die Partie wurde noch einmal scharf gestellt: Bei einem Eckball klärt Kefkir (84.) per Kopf genau auf den Fuß von Oubeyapwa, der ließ sich nicht lange bitten und traf ins lange Eck: Nur noch 1:2. Doch die Spannung hielt nur drei Minuten: Pronichev, der immer stärker wird, tankte sich durch den Strafraum und ließ auch Benz keine Chance: 3:1 - Abfahren.
Aber halt, Kefkir fuhr einen letzten Konter, passte auf Lewerenz: 4:1. Jetzt aber.

RW Oberhausen - Rot-Weiss Essen 1:4 (0:1)

RWE: Davari, Grund (68. Neuwirt), Herzenbruch, Heber, Kehl-Gomez, Grote, Condé (79. Hildebrandt), Pronichev (88.) Plechaty, Kefkir, Engelmann, Young (68. Lewerenz).
Tore: 0:1 Young (3.), 0:2 Kefkir (61.), 1:2 Oubeyagwa (84.), 1:3 Pronichev (87.), 1:4 Lewerenz (90.)

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