Essen. Erster Dreier für Rot-Weiss Essen in der Regionalliga West. Trotz zweimaligem Rückstand siegt RWE mit 3:2 gegen Ahlen.

Es war ein hartes Stück Arbeit für Rot-Weiss Essen. Der Liga-Favorit tat sich gegen den kampfstarken Aufsteiger aus Ahlen richtig schwer, lag zweimal zurück, siegte aber am Ende verdient mit 3:2 (1:2). Und war aber am Ende wenig clever, als der Gast die Deckung völlig entblößte.

Die Zielansprache des Liga-Favoriten war unmissverständlich: Ein Sieg musste her gegen den Außenseiter aus Westfalen. Auf die Fanpower musste der Gastgeber allerdings noch einmal weitestgehend verzichten. Das inzwischen abgesegnete Hygienekonzept, das 5000 Zuschauer im Stadion ermöglicht, wurde noch nicht umgesetzt. So durften wieder nur 300 Fans auf die Tribüne. Dass auch die durchaus Alarm machen können, hatten sie beim 1:0-Triumph im DFB-Pokalspiel gegen den Bundesligisten Arminia Bielefeld gezeigt.

RWE: Stimmung sackte schon nach fünf Minuten in den Keller

Die Rot-Weissen waren natürlich entschlossen, gleich für gute Laune zu sorgen. Nicht ganz so gut dürfte Dennis Grote drauf gewesen sein, denn der musste erst einmal auf die Bank. Kevin Grund war ebenso wie Dortmund-Torschütze Felix Backszat nicht einmal im Kader. Felix Herzenbruch verteidigte auf links, und mit dabei auch Marcel Platzek, der für mehr Gefahr im gegnerischen Strafraum sorgen sollte.

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Aber die Stimmung bei den Gastgebern sackte schon nach fünf Minuten ab in den Keller. Ahlen war heiß wie Frittenfett und ließ RWE keinen Raum. Dann der Konter. Arda Nebi sprintete über rechts ungestört, die RWE-Abwehr zog sich eher noch weiter nach innen und ließ den Angreifer einfach laufen. Im Strafraum angekommen, kam der scharfe Querpass vors Tor, Koray Kacinoglu reagierte am schnellsten, spritzte dazwischen und traf zur 1:0-Führung (5.).

Die Roten suchten nach Lösungen, fanden aber kein probates Mittel gegen die verbissene und intensive Gegenwehr der Ahlener. Es war kein Durchkommen, aber ein Standard geht immer. Kefirs Freistoß kam präzise auf Marcel Platzek, der zum Ausgleich einköpfte (18.).

RWE: Rote Karte für Ahlens Eickhoff verändert das Spiel

Die nächste Ohrfeige für den Favoriten ließ aber nicht lange auf sich warten. Hahn patzte mit einer schwachen Kopfball-Abwehr an der Außenlinie, wieder war Essen fahrlässig offen und kassierte durch Nebi das 1:2 (26.). Die Ahlener hatten ihr Umschaltspiel angekündigt und setzten es hervorragend um.

Rot-Weiss musste weiter ackern. Nichts war zu sehen von spielerischer Eleganz, von der Dominanz eines Aufstiegskandidaten. Aber es ergaben sich Chancen durch Engelmann (31.), Kehl-Gomez (33.) und Kefkir (35.), die Versuche gerieten aber allesamt zu unpräzise. So richtig zwingend war das alles nicht. Und Ahlen machte es allerdings auch richtig gut. Zur Pause hinterließen die Essener pure Enttäuschung bei ihren Fans.

Doch wieder deutete sich die Wende an. Der Ahlener Eickhoff klammerte gegen Kefkir an der Strafraumgrenze, der Unparteiische wertete es als Notbremse und zeigte Rot. Und schon zwei Minuten rappelte es. Kehl-Gomez lenkte den Ball nach einem Eckball ins Netz zum 2:2 (51.).

25-Meter-Hammer von Amara Condé bringt RWE den Sieg

Ausgleich, Überzahl und noch reichlich Zeit, das sollte für RWE eigentlich reichen. Natürlich waren die Gastgeber überlegen, aber sie taten sich weiter schwer gegen den kompakten Ahlener Abwehrblock. Ein verdammt dickes Brett, das da gebohrt werden musste.

Kefkir zwang Keeper Schipmann aus der Distanz zur einer Glanztat (73.), der eingewechselte Pronichev scheiterte ebenfalls am Keeper (79.). Doch viel mehr kam trotz Überzahl zunächst nicht heraus. Bis Amara Condé den Hammer auspackte und die Ahlener Hoffnungen zerschmetterte. Aus 25 Meter traf er ins Glück zum 3:2 (83.). Kurz vor Schluss hatte RWE-Torhüter Davari dann noch die Fingerspitzen am Ball bei einem Schuss von Aboagye. Glück gehabt und drei Punkte sicher.

So spielten RWE und Rot Weiss Ahlen

RWE: Davari - Plechaty, Heber, Hahn, Herzenbruch (80. Neuwirt) - Endres (74. Dorow), Kehl-Gomez, Condé, Kefkir (74. Pronichev) - Engelmann, Platzek (89. Futkeu)
RW Ahlen: Schipmann - Kacinoglu, Lindner, Höveler, Aboagye - Altun, Eickhoff - Nebi (70. Mai), Tietz (84. Schmidt), Maiella (74. Steinfeldt) - Anan (60. Schmitz)

Tore: 0:1 Kacinoglu (5.), 1:1 Platzek (19.), 1:2 Nebi (27.), 2:2 Kehl-Gomez (51.), 3:2 Condé (83.)

Hier gibt es den Ticker zum Nachlesen:

RWE - Ahlen 3:2