Essen. RWE unterlag dem SV Rödinghausen im Regionalliga-Spitzenspiel mit 0:2. Es wird schwer, ganz oben noch einmal anzugreifen. Ein Kommentar.
Die Enttäuschung hat sich tief ins rot-weisse Herz gefressen. „Immerhin, diesmal war’s wenigstens bis Anfang Februar spannend“, entfuhr es einem frustrierten RWE-Fan. Der Sarkasmus ist durchaus verständlich. Rot-Weiss Essen hechelt mal wieder dem Spitzenreiter hinterher, nicht abgeschlagen in der Tabelle, aber es wird verdammt schwer, dort oben noch einmal anzugreifen.
RWE liegt neun Punkte hinter Rödinghausen
Wieder einmal klaffen derzeit Anspruch und Wirklichkeit auseinander. Und angesichts der beträchtlichen Investitionen und des erlesenen Personals, das zu dieser Saison verpflichtet wurde, schmerzt der Rückschlag noch mehr als in den Jahren zuvor. Neun Punkte Rückstand an sich sind gar nicht mal das wahre Problem, sondern die bemerkenswerte Konstanz des Spitzenreiters trübt die Aussichten. Rödinghausen trat an der Hafenstraße reif und souverän auf, ließ sich von der großen Kulisse nicht einschüchtern. Auch das ist Qualität.
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Immer wieder heißt es, dass die Gäste gerade an der Hafenstraße zur Höchstform auflaufen, auch, weil sie als Außenseiter nichts zu verlieren hätten. Das mag so sein, ist aber auch ein absurdes Alibi. Diese Power von den Rängen ist ein Pfund und Segen für den Gastgeber, es sollte sie beflügeln, dem Gegner mit ebensolcher Power zu begegnen. Lähmt sie die Beine, ist auch das eine Frage der Qualität.
Überflüssige Provokation der SVR-Spieler
Die Rödinghauser durften an der Hafenstraße zu recht jubeln und stolz sein auf diese Leistung. Ein verdienter Erfolg. Doch nach dem zweiten Tor direkt vor der Nase der RWE-Fans zu posen, gehört sich nicht. In der Kabine die rot-weisse Vereinshymne „Adiole“ zu dudeln und mit einem kräftigen „Oh, RWE“ zu untermalen, ist auch eine überflüssige Provokation. Das ist eine Frage von Respekt und Anstand, und in dieser Hinsicht war SVR an diesem Tag ein Verlierer.