Essen. Rot-Weiss Essen gewann erneut in der letzten Minute. Wer solche Spiele umbiegt, kann bis zuletzt in der Spitzengruppe bleiben. Ein Kommentar.

Ja, ich kenne das Kurzzeitgedächtnis im Fußball: Spätestens Mitte der Woche fragt niemand mehr, wie dieser Last-Second-Sieg von Rot-Weiss Essen in Wuppertal, der letzte seit zwei Fan-Generationen in einem Ligaspiel am Zoo, letztlich zustande gekommen ist.

Wieder einmal ein RWE-Sieg in der letzten Minute

Drei Punkte sind drei Punkte sind drei Punkte….. Aber man wird dennoch die Statistik nicht gänzlich außer acht lassen müssen und darf doch konstatieren, dass, als der Fußballgott das Matchglück vor der Saison verteilt hat, die Rot-Weissen ihr Füllhorn ganz weit aufgehalten haben.

Beim 2:1-Heimsieg gegen die sicherlich nicht schlechtere U23 des BVB traf Alexander Hahn in der Nachspielzeit, gegen den ältesten Nachwuchs des 1. FC Köln war Jan-Lucas Dorow der Glücksritter der Schlussminute. Und nun in Wuppertal ließ Schiedsrichter Maibaum scheinbar so lange spielen, bis Hedon Selishta goldrichtig stand und wieder einmal das 2:1 eintütete. Die „Schieber-Rufe“ der Wuppertaler, die das Spiel mit einigen Kunstpausen aber auch maßgeblich verzögert hatten, waren dem Unparteiischen nach Abpfiff sicher.

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Ist das nun Glück, was das Team von Christian Titz in hübscher Regelmäßigkeit ereilt, oder bewegt man sich schon in Dimensionen des berühmten „Bayern-Dusels“, den sich die Münchner über Jahrzehnte aber auch hart erarbeitet haben.

Für Siege gibt es bekanntlich keinen Ersatz – und wer solche Spiele noch umbiegt, der kann nicht ausschließen, dass er bis zuletzt in der Spitzengruppe bleibt. Denn die rot-weisse Mannschaft versucht es unverdrossen bis zum Abpfiff, auch wenn es in den langen Minuten zuvor überhaupt nicht laufen will. Wenn jetzt auch noch leicht und souverän herausgespielte Siege dazu kämen – es wäre ja kaum auszuhalten.