Essen. Enzo Wirtz und Jonas-Erwig Drüppel haben schöne Erinnerungen an die letzten Duelle am Zoo. RWE-Trainer Christian Titz appelliert an die Fans.

Auch die Fußball-Regionalliga ist mittlerweile auf den „Sponsor of the day“ gekommen, das Derby zwischen dem Wuppertaler SV und Rot-Weiss Essen (So., 14, Stadion am Zoo) präsentiert praktischerweise eine Waschmittelfirma, die nach eigenen Angaben für schonende Reinigung und Auffrischung der Textilien zuständig ist. Das dürfte auch von Nöten sein nach der Partie, denn wer da noch mit einem sauberen Trikot in die Kabine kommt, macht sich verdächtig. Denn der WSV will, laut Sportvorstand Karsten Hutwelker, „brennen“ und man wolle RWE gemeinsam niederringen, um einen Sieg für die Stadt, ja für das ganze Bergische Land zu holen. Warum so bescheiden?

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Wuppertal in zwölf Punktspielen sieglos

Nun ja, nach zwölf sieglosen Punktspielen könnte ein Erfolg über den Erzrivalen durchaus als Befreiungsschlag wirken, vieles wieder glattbügeln. Die Gäste sind gut beraten, die Aufgabe mit kühlem Kopf anzugehen, auch wenn es im Team der Essener den einen oder anderen geben dürfte, der gerade auf diese Partie „heiß wie Frittenfett“ sein dürfte. Beim letzten Aufeinandertreffen im Dezember vorigen Jahres gab es für RWE eine fast wehrlose 0:3-Niederlage. Unter den Torschützen damals Jonas-Erwig Drüppel, der zur Winterpause die Farben wechselte und beim neuen Arbeitgeber noch nicht so recht zum Zuge kam. Getoppt wird das Ganze aber vom Auftritt von Enzo Wirtz im April des Vorjahres, der mit einem Hattrick alleine den 3:1-Sieg eintütete. Wenn Ehemalige besonders gut in diesen Duellen brennen, dann kommt RWE-Trainer Christian Titz an den beiden Protagonisten am Sonntag eigentlich nicht vorbei.

Hat noch gute Erinnerungen an seinen Hattrick gegen RWE: Enzo Wirtz.
Hat noch gute Erinnerungen an seinen Hattrick gegen RWE: Enzo Wirtz. © Thorsten Tillmann/FFS

Doch der ließ sich unter der Woche nicht in die Angriffskarten schauen. „Es ist noch zu früh, um über die Aufstellung zu reden, da liegen noch einige Trainingseinheiten dazwischen“, wiegelte er ab. Personell hat Titz die große Auswahl, nur Kevin Grund war in dieser Woche verschnupft, auch Philipp Zeiger und Cedric Harenbrock mischen im Training wieder mit, obwohl ihr Comeback natürlich noch auf sich warten lässt. Aber auch der Trainer wird in den letzten Spielen zur Einsicht gelangt sein, dass sich das RWE-Spiel mit einem echten „Box-Stürmer“ wesentlich einfacher tut, gefährliche Situationen vor dem gegnerischen Tor herauf zu beschwören. „Wir haben Strafraumstürmer, Umschaltstürmer und Stürmer in den Zwischenräumen, vor jedem Spiel gilt es abzuwägen, was die richtige Wahl ist“, gibt Titz zu bedenken. Erst auf beharrliches Nachfassen lässt er dann doch durchblicken, „dass Platzo seine Sache zuletzt sehr gut gemacht hat.“ Na bitte, geht doch.

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Bahn setzt einen Entlastungszug ein

Wenn die Partie gegen die abstiegsgefährdeten und finanziell angeschlagenen Wuppertaler beginnt, haben die Essener an der Tabellenspitze schon Klarheit, da die Konkurrenz aus Verl (in Homberg) und Rödinghausen (gegen Bonn) bereits am Samstag vor den wohl leichteren Aufgaben stehen. Da gilt es wohl, noch vor Weihnachten den Kontakt nicht abreißen zu lassen. Für das Spiel am Zoo setzt die Bahn einen Entlastungszug (Abfahrt 11.13 Uhr Essen Hbf, Rückfahrt Sonnborn 16.24 Uhr) ein, gerechnet wird von Vereinsseite mit 1500 mitreisenden Fans. Dass es nicht noch mehr sind, liegt an Teilen der aktiven Fanszene, die in dieser Woche einen Stadion-Boykott verkündete.

An diese richtet Titz seinen besonderen Appell: „Ich wünsche mir, dass alle Fans in einer großen Anzahl versuchen werden, die Mannschaft zu unterstützen. Wie sehr dies hilft, das haben die Spiele gezeigt. Wir sind als Team gut mit den Fans zusammen gewachsen.“