Den ersten Test auf heimischem Boden hat Rot-Weiss Essen mit Mühe bestanden. Im Retterspiel gegen den FC Kray siegte RWE mit 3:1 (1:1).

Fußball-Regionalligist Rot-Weiss Essen hatte schwere Beine, aber er gewann auch das zweite Testspiel. Gegen den Oberliga-Aufsteiger FC Kray siegte die Mannschaft von Trainer Christian Titz mit 3:1 (1:1).

Angesichts der überlegenen zweiten Hälfte auch verdient. Es ist Vorbereitung. Die Trainer probieren, experimentieren, versuchen Dinge, die nicht immer funktionieren. Alles normal, vor allem zu dieser frühen Trainingsphase, in der Schwerpunkte gesetzt werden.

Der FC Kray ist erst seit Freitag im Training, die Rot-Weissen sind gut zwei Wochen weiter, haben aber aktuell ordentlich zu malochen. Feinabstimmung, die kommt erst noch. Das war dem Retter-Spiel am Hallo auch anzusehen. Aber egal. Die Partie hatte zunächst einen besonderen Auftrag zu erfüllen. Gastgeber Kray musste finanziell ordentlich abspecken und ist in der Stabilisierungsphase. Da tut ein bisschen Geld einfach gut. Und der prominente Nachbar von der Hafenstraße zieht natürlich immer bei den Fans. Zumal es für die neue Mannschaft der erste Auftritt auf heimischen Boden war. Nun, gezaubert haben die Rot-Weissen in der ersten Hälfte nicht, was allerdings auch nicht unbedingt zu erwarten war.

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Auf beiden Seiten gab es viele Ungenauigkeiten, das Ganze wirkte zeitweise noch ziemlich zerfahren. Die Oberliga-Kicker aus Kray waren aber hinten aufmerksam, fingen die Bälle immer wieder ab und brachten sie gefährlich nach vorn. Mit viel Engagement gingen die Krayer die Sache an und zeigten bei ihrer Testspiel-Premiere eine ordentliche Leistung. Die mit den beiden Innenverteidigern Marco Kehl-Gomez und Jan Neuwirt neu bestückte RWE-Deckung wirkte alles andere als souverän. Vor allem Dribbelino Yassine Bouchama sorgte für viel Unruhe im gegnerischen Strafraum. Allerdings war es Maurice Tavio Y Huete, der die Führung für die Gastgeber besorgt. Sein Ball prallte aus sechs Metern an das Knie von Jan Neuwirt, der die Kugel unfreiwillig ins leere Tor bugsierte (28.). Kehrmann setzt noch aus der Distanz direkt einen Versuch hinterher.

RWE hatte bisher nur eine wirkliche Chance gehabt (12.), zweimal versucht, zweimal wurde der Ball abgeblockt. Allerdings übernahmen die Regionalliga-Kicker allmählich die Kontrolle. Und dann spritzte Marcel Platzek in einen Pass und traf aus zehn Metern zum 1:1 (40.).

FC Kray hat die Chance zum Ausgleich

Zur Pause wechselte RWE bis auf Oguzhan Kefkir komplett durch. Und der andere Anzug saß besser. Der Regionalligist dominierte nun die Krayer, bei denen zusehends die Kräfte schwanden. RWE wurde schon bald belohnt. Kevin Freiberger dreht sich geschickt um seinen Gegenspieler, lief allein aufs Tor zu und vollendete zum 2:1 (65.). Bei seiner zweiten Chance war der Abschluss allerdings schwach ebenso wie der Kopfball von Philipp Zeiger allein vor Torwart Ishibashi (69.). “Man hat gesehen, dass wir doch sehr müde waren”, meinte RWE-Cheftrainer Christian Titz. “Aber der Gegner hat es auch gut gemacht.”

Der FCK hatte sogar die große Chance durch Robin Köhler zum Ausgleich, doch der setzte den Ball neben das Tor. Rot-Weiss konterte direkt über Freiberger, und Bichler machte mit dem 3:1 (88.) alles klar. “Wir haben es genossen”, sagte FCK-Coach Michele Lepore. Er war natürlich sehr zufrieden. Gute Kulisse, gute Leistung, was will man mehr. Auftrag erfüllt.

Kray - Rot-Weiss 1:3 (1:1)

FC Kray: Delker (46. Ishibashi) - Niedzicki, Nguyen Nhu (46. Dalyanoglu), Gutowski, Poznanski (70. R. Köhler) - Barra, Rami (58. Kern) - Bouchama (78., Yilmaz), Rami, Tavio Y Huete (63. Ahmet) - Wieczorek (46. N. Köhler).RWE: Golz - Heber, Kehl-Gomez, Neuwirt, Grund - Endres, Condé, Kefkir, Dorow - Ayodele, Platzek.

RWE (ab 46.): Lenz - Kefkir (67. Orkas), Grote, Hahn, Conner, N.Lucas, Freiberger, Zeiger, Bichler, Erwig-Drüppel, Orkas (59.). Tore: 1:0 Tavio Y Huete (28.), 1:1 Platzek (40.), 1:2 Freiberger (65.), 1:3 Bichler (88.). Zuschauer: 1500.