Essen. Rot-Weiss Essen hat sich von Trainer Karsten Neitzel getrennt. Die zwingend notwendigen Ergebnisse hat er nicht geliefert. Ein Kommentar.
Nun ist es also doch passiert: Der grundlegende Umbruch bei Rot-Weiss Essen nach einem Jahr der bitteren Pleiten hat auch vor der Trainerbank nicht halt gemacht. RWE reagiert mit typischem Reflex. Chefcoach Karsten Neitzel wird - politisch korrekt - fachliche Qualität attestiert und menschlich habe es auch super gepasst. Aber man traut ihm offenbar nicht mehr zu, die Erfolgsspur zu finden. Dass sie so lange gewartet haben, ist allerdings nicht zu verstehen.
Neitzel und Ex-RWE-Sportdirektor Lucas hatten kein glückliches Händchen
Fußball ist Ergebnissport, das hat Neitzel stets betont. Doch die zwingend notwendigen Ergebnisse hat er nun mal nicht geliefert. Er hatte es allerdings wahrlich nicht leicht in dieser Spielzeit, die von zuvor nie gekanntem Verletzungspech geprägt war. Die Situation war außergewöhnlich schwierig, aber mildernde Umstände gibt es nicht.
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Bei der Zusammenstellung des Kaders hatten Chefcoach und Sportdirektor Jürgen Lucas kein glückliches Händchen, weil man auf Leistungsträger vertraute, die es letztlich nicht gebracht haben. Eine Fehleinschätzung.
Die blanken Zahlen sprechen gegen Neitzel. Rot-Weiss hat drei Punkte weniger geholt als in der Vorsaison, obwohl man in der Tabelle zwei Positionen besser platziert ist. Der Abstand zum Meister Viktoria Köln ist indiskutabel.
Ein Fortschritt war bei RWE nicht zu erkennen
Eine Entwicklung, ein Fortschritt war ebenfalls nicht zu erkennen. Was auch einige Kritiker dem Fußballlehrer vorwerfen, wenn es um die Form einzelner Spieler geht. Es fehlte oft die Begeisterung, gerade vor eigenem Publikum gab’s einen Tiefschlag nach dem anderen.
Aber wie gesagt, wer ständig improvisieren muss, muss auch ständig nach einem Rhythmus suchen und sich neu erfinden. Aber das werden die Verantwortlichen ja berücksichtigt haben.