essen. . Uralt-Ultra-Präsident Happo erfreut sich an der geschlossenen Mannschaftsleistung und verspürt Vorfreude auf das Gastspiel in Herkenrath.
Überruhr-Hinsel. Montagvormittag. Mitglieder der berühmt- berüchtigten RWE-Gang „Das Quadrat“ diskutieren ebenso lebhaft wie scharfsinnig über das Spielgeschehen ihres Lieblingsclubs gegen die Zweite vom FC Kölle. Die versammelte Fußball-Fachkompetenz ist sich schnell einig: Es war kein grandioser, aber ein verdienter Sieg. Wer will, wer kann da widersprechen?! Die Mannschaft wurde mit lautem Applaus empfangen und mit lauterem Applaus verabschiedet.
Dazwischen galt es mit harter Arbeit und Geduld, dem Abwehrbollwerk des Kölner Unterbaues Risse zuzufügen. Übungsleiter Neitzel ist immer für eine Überraschung gut. Diesmal hatte er die Rechnung sogar ohne den Wirtz gemacht und stattdessen Kai Pröger ins Sturmzentrum beordert. Fußball ist halt doch nicht immer vorhersehbar, zum Glück. Wie dem auch sei, die Roten wollten die kleinen Geißböcke auf keinen Fall ungeschoren davonkommen lassen.
Die Alten passen sich der neuen Spielweise an
Ein Feuerwerk entfachten die Bergeborbecker zwar nicht, aber von einem planlosen, müden Gekicke war das Dargebotene weit entfernt. Wie ein Schwergewichtsboxer suchten sie nach den Lücken im Abwehrverbund, um dann punktgenau zuzuschlagen. Das funktioniert nur mit einer geschlossenen Mannschaftsleitung, so wie auch diesmal gegen die U21 aus der Domstadt. Ich finde es bemerkenswert, wie sich die sogenannten „Alten“ aus dem Kader der neuen Spielweise anpassen, mehr noch, sich für mein Empfinden teilweise stark verbessert präsentieren. Beispiel Kapitän Benny Baier: Nicht wenige meinten bis vor kurzem, der nickt doch während des Spiels ein. Diesmal stimmte es, er nickte per Kopf ein und zwar zur 1:0 Pausenführung. Elvis hatte mehr Fett im Haar als der Kapitän derzeit auf den Rippen.
Die Fans kehren freiwillig ins Stadion zurück
Oder wer hätte gedacht, dass Techniker Kevin Grund mittlerweile gezielt Bodychecks als probates Verteidigungsmittel entdeckt hat und auch anwendet?! Jederzeit fair, versteht sich von selbst. Über 8000 Zuschauer netto – Gästefans suchte man vergebens – zeugen von einer gelungenen Rückholaktion. Die Menschen kehren freiwillig, ohne richterliche Anordnung zurück, kosten nix und füllen zudem die klamme (?) Vereinskasse, zumindest ein wenig. Die DFB-Pokaleinnahmen fehlen nun mal, sie müssen anderweitig aufgefangen werden. RWO darf das nun auch. Kein Trost, aber immerhin. Rödinghausen, die ungeliebten, kegelten dagegen den Traditionsclub aus Dresden aus dem Wettbewerb. Alle Achtung. Tradition reicht halt alleine nicht mehr aus, um Erfolge zu feiern.
Die Kleine Gruga wächst zum kleinen Museum
Trotzdem ist es wichtig, diese zu bewahren, so wie es sich z.B. die Georg-Melches-Initiative gemeinsam mit dem AWO-Fanprojekt und der FFA auf ihre Fahnen geschrieben haben. Stetig wächst die „Kleine Gruga“, entwickelt sich mehr und mehr zu einem kleinen Museum rot und weißer Vereinsgeschichte. Ein weiterer Grund, ins Stadion Essen zu pilgern. Fällt der Name Herkenrath, denkt man unweigerlich an die rot-weisse Torwart-Legende Fritz. Dass nach dem im Jahre 2016 leider verstorbenen Meister-Keeper von 1955 ein ganzes Dorf benannt wurde, (Fake News?) war mir bis dato allerdings nicht bekannt.
Ausgerechnet dort findet das nächste Auswärtsspiel von Rot-Weiss Essen statt. Wenn das kein gutes Omen ist! Überheblichkeit ist völlig fehl am Platz, Vorfreude umso mehr. Spitzenreiter, ja, aber nicht wirklich. Die Nachholspiele werden für Klarheit sorgen. Völlig egal, solange RWE nachlegt und einen weiteren Auswärtssieg verbuchen kann. Ich erwarte ihn nicht, aber die Chancen stehen gut. Sehr gut!
Bleibt gesund,
der Happo