Essen. . Anderthalb Wochen vor dem Trainingsstart bahnt sich nächste Entscheidung an. Der Umworbene muss jetzt nur noch zusagen. Wenige Stellen offen.
Anderthalb Wochen sind es noch, dann ist die Sommerpause an der Hafenstraße beendet. Für den 18. Juni hat RWE-Trainer Karsten Neitzel die erste Trainingseinheit angesetzt. Während die Spieler bis dahin noch entspannen dürfen, arbeiten Neitzel und Sportdirektor Jürgen Lucas an den letzten Personalien für die kommende Saison. Einige Stellen sind noch offen im Aufgebot, das aktuell 20 Spieler umfasst.
„Ich denke nicht, dass wir bis zum ersten Training alles geklärt haben werden“, sagt Lucas. „Wir sind aber bislang ganz zufrieden, wie es gelaufen ist. Bei den Pflichtpositionen waren wir ja relativ früh dran.“ Gemeint sind die Verpflichtungen von Mittelfeldspieler Florian Bichler (SV Elversberg), Angreifer Kevin Freiberger (SF Lotte) und Außenverteidiger Daniel Heber (RW Oberhausen).
Nicolas Hirschberger als Alternative für das Mittelfeld
Mit der Übernahme von Nicolas Hirschberger aus der eigenen U19 haben die Essener eine weitere Alternative im Mittelfeld. „Er war ja schon in der Wintervorbereitung bei uns, und der Trainer hat ihn auch zum Ende der Saison im Training gehabt. Der Junge hat seine Sache ordentlich gemacht“, begründet Lucas die Entscheidung.
Eine weitere Personalie könnte sich im Laufe der nächsten Tage klären, auch wenn immer etwas Vorsicht geboten ist, solange die Unterschrift noch fehlt. RWE bemüht sich intensiv um Linksfuß Lukas Scepanik (24), der beim 1. FC Köln gelernt hat und zuletzt bei den Stuttgarter Kickers unter Vertrag war. „Wir können noch nicht sagen, dass alles klar ist“, erklärt Lucas. „Aber ich habe da ein sehr gutes Gefühl.“ Kann er auch haben, denn der Spieler hat deutliches Interesse signalisiert und wohl auch dem Mitbewerber Waldhof Mannheim bereits abgesagt.
Das linke Mittelfeld ist Scepaniks Einsatzort. So wie Kevin Grund kann er dort offensiv und defensiv arbeiten. Karsten Neitzel, der ja mit Elversberg in der Regionalliga Südwest unterwegs war, hat ihn aber auch schon in der Zentrale gesehen. Erfahren ist der gebürtige Kölner ebenfalls: In der Regionalliga West und Südwest hat er über 100 Spiele bestritten.
Robin Heller wird nach Schulter-OP verspätet in Vorbereitung starten
Die Vertragsverlängerung mit Innenverteidiger Boris Tomiak (19) dürfte ebenfalls sicher sein. Zumindest ist RWE entschlossen, den Youngster weiterhin an sich zu binden. „Ich denke, dass wir es in den nächsten Tagen fix machen“, sagt Lucas. Gleichwohl suchen die Essener noch einen weiteren Innenverteidiger, aber keinen, den sie erst noch heranführen müssen, sondern er sollte sich im Geschäft schon auskennen.
Ein dritter Torwart steht auf der Liste. Robin Heller wurde direkt nach dem Verbandspokalfinale gegen RWO noch einmal an der Schulter operiert und wird voraussichtlich erst in der zweiten Hälfte der Vorbereitung zur Mannschaft stoßen. Stefan Jaschin, der dritte Mann der abgelaufenen Spielzeit, erhält keinen neuen Vertrag.
Jansen und Cokkosan könnten sich neuen Verein suchen
Torwart und Innenverteidiger hätte Jürgen Lucas gerne bis zum Trainingsstart verpflichtet. Alles müsse aber bis dahin nicht erledigt sein. „Es kommt ja immer noch etwas Bewegung in den Markt. Und so viele offene Stellen sind es dann ja auch nicht mehr.“
Einen körperlich starken Offensivmann für das Zentrum suchen die Rot-Weissen. In David Jansen haben sie zwar einen solchen Spielertypen, aber es ist ja kein Geheimnis mehr, dass man sich von ihm trennen möchte. Gleiches gilt für Tolga Cokkosan, für den die Verpflichtung von Scepanik eine klares Signal sein dürfte. Aber Interessenten müssen für die beiden natürlich vorhanden sein – und verschenken werden die Roten die beiden sicher auch nicht.