essen. . Uralt-Ultra-Fan Happo gefiel der Ausflug aufs Land nach Wegberg-Beeck und wundert sich, dass in der Trainerfrage nichts nach außen durchsickert.

Heute melde ich mich mal nicht wie gewohnt an einem Dienstag, sondern auch noch ungewöhnlich gut gelaunt hier zu Wort, um ein wenig über Rot-Weiss Essen zu spintisieren.

Hängt einzig und allein mit dem nicht nur vom Ergebnis her klaren 3:0-Auswärtserfolg gegen den FC Wegberg-Beeck zusammen. Verdammt lang her, völlig entspannt dem Schlusspfiff entgegen zu sehen. Könnte mich glatt dran gewöhnen. Bis auf eine schwächere Phase Anfang der zweiten Hälfte gab die nach wie vor von Argirios Giannikis trainierte Mannschaft den Ton an. Zugegebenermaßen, der FC war nicht der erwartet schwere Gegner, man darf den Sieg nicht überbewerten und sollte die Kirche im Dorf lassen.

Waldstadion erinnert an das berühmte Maracana

Übrigens, ein schönes Dorf, dieses Beeck. Auf jeden Fall eine Reise wert. Überaus gastfreundlich, egal, ob Ordnungsdienst, Thekenbedienung oder Grillmeister. Das dortige Waldstadion erinnert ein wenig an Rios Maracana-Fußballtempel, nicht aufgrund der Höhe der Tribünen, allein der exotischen Düfte wegen, die einem rund um das Gelände betören.

Ernsthaft, ich drücke diesem sympathischen Verein die Daumen, den Klassenerhalt doch noch zu packen. Es ist müßig darüber zu diskutieren, ob es am Gegner lag, dass die Partie für Rot-Weiss-Verhältnisse souverän nach Hause gefahren wurde oder etwas mit der inneren Einstellung der Spieler zu tun hatte. Wer in Verl live vor Ort war, tendiert eher für die zweite Variante.

Nur 300 Fans begleiteten die Roten

Ein in allen Belangen enttäuschender Auftritt dort. Auch von Cedric Harenbrock. Doch gerade bei jungen Spielern sollten wir öfter mal ein Auge zudrücken, nicht sofort mit harter Kritik überschütten. Seine tadellose Leistung am Dienstag zeigt, manchmal lohnt es sich, etwas Geduld aufzubringen.

Geduld fehlt derzeit vielen Anhängern. Deutlich erkennbar an den wenigen Auswärtsfahrern. Schätzungsweise jeweils 300 Fans begleiteten die Roten auf ihrer Mission „Klassenerhalt sichern“. Traurig, wahr, aber auch verständlich. Es fehlt das Spektakel vergangener Tage, der Nervenkitzel. Muss ja nicht gleich ausarten, wie jüngst in Saloniki, als der Vereinsboss von PAOK, Savvidis, mit geladener Knarre auf den Platz stürmte, da bevorzuge ich dann doch eher die seriöse, ruhige Art unseres Vereinsvorsitzenden Marcus Uhlig, wenn er bescheiden wie geschmackvoll – dank AOK-Kassengestell – den Überblick behält. Okay, auch ich wünsche mir mehr Infos, was hinter den Kulissen abgeht.

Adrian Spyrka wurde in Wegberg gesichtet

Anders als früher, sickert so gut wie nichts mehr nach draußen. Ist der Maulwurf ausgewandert? Keine Vollzugsmeldungen sind nicht gleichbedeutend mit Tatenlosigkeit. Bin mir hundertprozentig sicher, dass schon längst Entscheidungen getroffen wurden. Wer weiß, vielleicht unterschreibt just in diesem Moment ein neuer Trainer sein Arbeitspapier. Es darf, muss weiter spekuliert werden.

Wissen ist Macht, wir Fans sind also machtlos, was diese Thematik betrifft. Zur „Rache“ werfe ich jetzt einfach einen Namen in den Raum: Adrian Spyrka. Gesehen beim Spiel in Wegberg, ehemaliger RWE-Spieler (von 1993 – 1995) und bis 2017 Co-Trainer von Borussia Mönchengladbachs U23. Vielleicht einer fürs Nachwuchsleistungszentrum? Seht Euch doch bitte mal am Samstag beim Spiel gegen meine Lieblinge aus Rödinghausen um, ob ihr Herrn Spyrka im Stadion entdeckt. Oder welche Verdächtigen noch so rein zufällig auf den Tribünen den Heimsieg verfolgen.

Diesmal muss es ohne mich klappen.

Ich zähl auf Euch.

der Happo