Essen. Mit einem Derbysieg am Samstag gegen RW Oberhausen könnte die Regionalliga-Saison für das Team von Rot-Weiss Essen doch noch Fahrt aufnehmen.

  • Das letzte Derby gegen RWO an der Hafenstraße war Werbung für die Regionalliga
  • RWE siegte am vorletzten Spieltag der Vorsaison mit 3:2 und hofft auf eine Wiederholung
  • Ex-RWO-Spieler David Jansen brennt auf seinen Startelf-Einsatz, RWE-Coach Giannikis hält sich aber bedeckt

Fußball-Regionalligist Rot-Weiss Essen hat an das letzte Derby gegen Rot-Weiß Oberhausen an der Hafenstraße nur gute Erinnerungen: 3:2 gewann die Elf von Trainer Sven Demandt am vorletzten Spieltag gegen den Nachbarn vom Kanal, eine prächtige fünfstellige Kulisse sah beste Werbung für Regionalliga-Fußball, beide Teams konnten dem Saisonende einigermaßen beruhigt entgegen sehen und sich schon auf die kommende Spielzeit freuen. Nun ja, zumindest eine Vorfreude hat sich mittlerweile in düsteren grauen Wolken aufgelöst. Während die Oberhausener einfach dort weitermachen, wo sie im Mai dieses Jahres aufgehört haben, ging der Saisonstart für die Rot-Weissen mal wieder gründlich daneben, schon im September riefen die ersten die große Saison-Langeweile aus.

Michael Welling hielt Abschiedsrede in der Kabine

Doch so weit sind wir noch nicht, die Regionalliga schlägt auch in dieser Spielzeit wieder reichlich Kapriolen. Und wer weiß, vielleicht würde ein Derbysieg zur rechten Zeit wirklich in dieser Phase den oft herbeigesehnten „Brustlöser“ bewirken. „Wir haben es ja schon oft genug gesagt, aber für Samstag habe ich keine Angst, wir wollen den aktuell guten Trend endlich auch einmal im eigenen Stadion fortführen“, ist Sportdirektor Jürgen Lucas guter Dinge.

Nach einer turbulenten Woche, in der der scheidende Vorsitzende Michael Welling am Mittwoch eine Art „Abschiedsrede“ in der Kabine vor versammelter Mannschaft hielt, wurde diese anschließend von Neutrainer Argirios Giannikis darauf eingeschworen, ab sofort den Fokus nur noch auf das Geschehen auf dem grünen Rasen zu lenken. Denn diese Aufgabe wird schwer genug. Noch am Montag bestachen die Kleeblätter beim 4:0-Sieg über den Bonner SC mit ihrer großen Spielfreude, die Tore fielen nach zum Teil herrlich herausgespielten Kombinationen.

Bei RWO stimmen die Automatismen

Der Respekt vor dem Gegner ist selbstverständlich groß: „RWO hat trotz einiger Veränderungen in der Mannschaft den Stamm zusammenhalten können, das Team kennt sich gut, verfügt über viel Erfahrung und einige Automatismen“, zollt Lucas dem Rivalen große Anerkennung.

Und auch bei den Neuverpflichtungen beweisen die Mannen von RWO-Legende Mike Terranova oft ein glückliches Händchen: Philipp Gödde, der schon zu seinen Krayer Zeiten immer gerne an der Hafenstraße aufkreuzte und dies auch mit Toren abrundete, ist nach einer hartnäckigen Rückenverletzung rechtzeitig wieder fit geworden, zählte auch gegen Bonn zu den Torschützen.

Trifft besonders gern und häufig an der  Hafenstraße: Philipp Gödde war vor der Saison auch bei RWE ein Thema.
Trifft besonders gern und häufig an der Hafenstraße: Philipp Gödde war vor der Saison auch bei RWE ein Thema. © Micha Korb

„Ich spiele gerne in diesem Stadion, vor dieser Kulisse“, bekannte er dieser Tage in einem Interview. Das hätte er beinahe noch öfter haben können, die RWE-Verantwortlichen spielten vor der Saison auch die Personalie Gödde durch, entschieden sich dann aber anderweitig. Außerdem war die spielerische Ähnlichkeit zu Platzek zu naheliegend.

Auf der Gegenseite trifft nun David Jansen im anderen rot-weissen Trikot auf die Ex-Kameraden. Vielleicht von Beginn an? Da grinst der neue Coach nur: „Ich bin total überzeugt von David. Wenn wir der Meinung sind, dass er in diesem Spiel der Mannschaft hilft, dann wird er auch beginnen, ansonsten wird er von der Bank kommen.“ Prima, alle Klarheiten beseitigt.