Rödinghausen. Rot-Weiss Essen unterliegt in Rödinghausen knapp mit 2:3. Platzek und Baier treffen. Interimstrainer Wolters nimmt seine Mannschaft in Schutz.
Am Ende guckte Carsten Wolters, der zusammen mit Sportdirektor Jürgen Lucas seit der Trennung von Sven Demandt interimsweise die sportlichen Geschicke von Rot-Weiss Essen an der Seitenlinie leitet, auf der Pressekonferenz nach der 2:3-Niederlage so drein wie das schlechte Wetter im ostwestfälischen Rödinghausen. Daran änderten auch die lobenden Worte seines ehemaligen MSV Duisburg-Teamkollegen und heutigen SVR-Trainer Alfred Nijhuis nichts, der RWE einen "brutalen Kampf" attestierte.
"In der zweiten Halbzeit haben wir eine Mannschaft gesehen, die ihren Fans etwas zurückgeben wollte", erklärte Wolters. Ihm war klar, dass die rund 400 mitgereisten Essener Fans die weiteste Saison-Auswärtsfahrt auf sich nahmen und am Ende abermals bitter enttäuscht wurden.
Die nächste Enttäuschung
Die Mannschaft stand nach dem späten Gegentreffer durch Kelvin Lunga aus der 84. Spielminute unter Schock, hatte sie sich eben noch nach einem 0:2-Rückstand durch Tore von Marcel Platzek und Benjamin Baier zurückgekämpft. Doch am Ende gab es unterm Strich wieder einmal eine Enttäuschung. "Wir haben unter der Woche sehr gut trainiert und man hat gespürt, dass die Jungs wirklich Bock auf dieses Spiel hatten", sagte Wolters. "Wenn du unten drin stehst und eine schwierige Phase durchmachst, ist dieses dritte Tor leider wieder einmal symptomatisch für unsere aktuelle Phase."
Vor allem die Defensive der Rot-Weissen wies abermals erhebliche Schwächen auf und wurde drei Mal durch simple Konter nahezu komplett ausgehebelt. "Da muss man einfach wacher sein", erläuterte Wolters. "Wenn du gegen eine Truppe spielst, die so im Aufwind ist wie Rödinghausen, muss dir klar sein, dass sie mit Selbstvertrauen kontern."
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Verhindern konnte seine Mannschaft dies trotzdem nicht. Das Umschaltspiel wirkte oft fahrlässig und behäbig. "Beim 2:3 stehen wir alle vorne und wollen uns um den Siegtreffer kümmern, verlieren dann abermals blöd den Ball und geraten in große Probleme", sagte der Interimstrainer. "Dennoch kann man der Mannschaft nichts vorwerfen. Sie hat nach dem 0:2 Moral bewiesen und sich den Hintern aufgerissen. Jetzt müssen wir hart arbeiten und Viktoria Köln zu Hause schlagen."
Über die Schwierigkeiten der kommenden Wochen ist man sich im rot-weissen Lager bewusst. Mit Viktoria Köln, Alemannia Aachen und Rot-Weiß Oberhausen warten im Oktober drei weitere dicke Brocken auf die Elf von der Hafenstraße.