Essen. Rot-Weiss Essen fährt mit einigem Optimismus zum Regionalliga-Start nach Dortmund und mit David Jansen, der eine Option für die Startelf ist.
- RWE-Neuzugang zeigte beim Freitagtraining gleich, dass er nichts von seiner Gefährlichkeit verloren hat.
- RWE-Trainer Sven Demandt hält sich das Überraschungsmoment mit einem Einsatz in der Startelf offen.
- Die Entscheidung im RWE-Tor fiel zu Gunsten von Robin Heller aus.
Die Wahrheit des Fußballs, nämlich die auf dem Platz, beginnt für Regionalligist Rot-Weiss Essen am Sonntag im Stadion Rote Erde gegen die U23 des BVB (14 Uhr), und die Stimmung beim Abschlusstraining am Freitag könnte besser nicht sein.
Wohlwollend betrachten die Trainingsgäste die Aktionen des Spielers mit der Nummer 38, der gleich damit beginnt, wofür man ihn geholt hat: Tore zu schießen. RWE freut sich über die Ankunft des „Knipsers“. Und David Jansen macht auch den Eindruck, als würde er sich bei den „richtigen“ Rot-Weissen gleich gut aufgenommen fühlen. „Ach, da will ich gar nicht mehr drüber reden, ich bin froh, dass das alles so geklappt hat und ich jetzt hier bin“, meinte der ehemalige Torjäger von RWO, der sein letztes Jahr bei Viktoria Köln verbracht hat.
Jansen freut sich auf die Hafenstraße-Kulisse
Wobei gerade dieser Transfer aufhorchen ließ. Warum verlässt jemand in den besten Stürmerjahren einen erneuten Aufstiegsaspiranten? Jansen ist der Blick in den Rückspiegel dann doch nicht ganz angenehm, aber so viel verrät er dann doch: „Es ist ja klar, wenn man einen Vertrag auflöst, fällt meist was vor. Dadurch habe ich für mich entschieden, dass es da nicht weitergeht und es den Verantwortlichen so mitgeteilt. Wir hatten dann auch sehr ordentliche Gespräche und den Vertrag aufgelöst“, schließt der 29-Jährige nun endgültig das Kapitel Köln.
Viel spannender findet der Torjäger die neue Aufschlagseite RWE, er freut sich auf die Fans, auf die Kulisse an der Hafenstraße. Nach der beschaulich-provinziellen Zeit am Höhenberg natürlich ein Quantensprung für den im Oberbergischen Beheimateten, der im Dezember zum ersten Mal Vater wird: „Für einen Fußballer ist es natürlich optimal, hier ist ja fanmäßig einiges los, darum spielen wir doch alle Fußball“, kann er die Vorfreude aufs erste Heimspiel kaum bändigen. Ob er Sonntag schon erste Wahl ist? „Ich will einfach nur spielen, ob ich reinkomme, oder von Anfang an dabei bin, ist mir eigentlich egal – Hauptsache, wir nehmen die drei Punkte mit.“
Luxusproblem für Trainer Demandt
Etwas weiter weg steht Trainer Sven Demandt, der mit noch größerem Wohlwollen nun dem Saisonstart entgegensieht und nun vor einem Luxusproblem steht: „Trotz der beiden Verletzten muss ich zwei Leute aus dem Kader nehmen – und ich weiß noch gar nicht, wen, so ein Problem hatte ich schon lange nicht mehr.“
Die Personalie Jansen sorgt auch bei ihm für eine gewisse Tiefenentspannung, der „Kühlschrank“, so Demandts Spitzname, ist kurz vor dem Gefrierpunkt. „Manchmal ist es nicht schlecht, wenn man Geduld hat und auf gewisse Dinge wartet. Wir wollten nicht auf Teufel komm raus etwas unternehmen, nun hat es gepasst.“
Ob sein Neuer auch für den Überraschungsmoment in Dortmund sorgen wird, da wollte sich der RWE-Coach noch nicht in die Karten schauen lassen: „Das lassen wir uns noch offen, er ist fit und hat die ganze Vorbereitung sowie die Testspiele bei Viktoria mitgemacht, er ist durchaus eine Option von Anfang an.“
Eine andere wichtige Entscheidung ist mittlerweile geklärt und den beiden Konkurrenten auch mitgeteilt worden: Robin Heller hat den Kampf um die Nummer eins gegen Neuzugang Marcel Lenz vorerst gewonnen und wird in Dortmund im Tor stehen. Nichts anderes hatte man erwartet.