Wuppertal. Im Niederrheinpokal-Halbfinale zwischen RWE und dem WSV zündeten einige RWE-Anhänger Pyrotechnik. Waren auch BVB-Hooligans darunter?
Aus Sicht der Polizei ist das Niederrheinpokal-Halbfinale zwischen dem Wuppertaler SV und Rot-Weiss Essen zufriedenstellen verlaufen. Die An- und Abreise der Fans beider Lager sei überwiegend friedlich verlaufen. Es kam zu keinen Auseinandersetzungen. Polizeiführer Markus Grommes zeigte sich mit dem Verlauf des Einsatzes zufrieden "Unser Konzept ist aufgegangen."
Allerdings gab es immer mal wieder kleine Zwischenfälle. Vor dem Spiel wurde unter anderem bei der Ankunft in Wuppertal eine Rauchfackel gezündet, der Fan wurde identifiziert, durfte aber trotzdem dem Spiel beiwohnen. Stefan Weiand, Pressesprecher der Polizei Wuppertal, betonte: "Das liegt im Ermessen der Kollegen, den Zuschauer nicht direkt zu bestrafen." Weil keine anderen gefährlichen Gegenstände bei ihm gefunden wurden, habe er seine zweite Chance bekommen.
Zahlreiche Böller und Pyrofackeln im Essener Block
Pyrotechnik und Böller wurden auch im Stadion gezählt. Zwei lautstarke Böller auf Wuppertaler Seite, zahlreiche Böller und Pyrofackeln im Essener Block, in dem allerdings nicht nur Essener zu finden waren. Laut der Polizei befanden sich auch Fans der Young Boys Bern in der Gästekurve, zudem gibt es ein Bild, wo ein vermummter Zuschauer - vermeintlich ein Hooligan der BVB-Gruppierung 0231 Riot - eine Pyrofackel in der Hand hält. In der Vergangenheit gab es eine Fanfreundschaft zwischen Rot-Weiss Essen und Borussia Dortmund. Diese ist laut Szenekennern abgekühlt. Trotzdem gibt es noch vereinzelte Verbindungen.
0231 Riot setzt sich aus den „Hauern und Scharfmachern“ der Dortmunder Ultra-Szene zusammen. Laut Schätzungen besteht die neue Gruppe mittlerweile aus 60 bis 80 Mitgliedern. Sie rekrutieren sich auch aus Externen, die offenbar einfach Lust auf Gewalt haben. Die Gruppe will laut Szene-Kennern so radikal wie möglich sein und das Gewaltmonopol in der Fanszene erlangen. Außerdem hat sie Nähe zur rechtsradikalen Szene in Dortmund.
Ganz zu verhindern sei Pyrotechnik nicht, wie Weiand erklärte. "Das ist extrem schwer. Um das ganz auszuschließen, müssten die Zuschauer ihre Kleidung ausziehen. Und die Anreise zum Spiel müsste schon Stunden vorher beginnen", so der Polizei-Pressesprecher.
Polizei konnte Blocksturm verhindern
Einen Blocksturm nach dem Spiel konnte die Polizei verhindern. Über die Zoo-Seite versuchten etwa 20 Wuppertaler zu den Essenern vorzudringen. Es wurde ein untauglicher Versuch, wie die Polizei es nennt. Weiand: "Wir hatten starke Kräfte vor Ort. Bevor es zu einem Kontakt zwischen den beiden Fangruppen kommen konnte, waren wir zur Stelle und die Wuppertaler sind zurückgegangen."