Essen. Die Rot-Weissen spielen am Samstag beim Tabellennachbarn in Ahlen. Dort wollen sie endlich wieder Tore schießen. Im RWE-Umfeld wird heftig diskutiert.

Was nun Rot-Weiss Essen? Am besten mal gewinnen, könnte man schnippisch entgegen. Aber es trifft schon den Kern. Die Rot-Weissen brauchen dringend ein Erfolgserlebnis, damit das Grübeln aufhört und das Selbstbewusstsein zurückkehrt.

Drei Heimspiele in Folge haben sie in der Regionalliga verloren, wobei ihnen vor allem die jüngste 0:1-Pleite gegen Rödinghaus schwer im Magen liegen dürfte. Wenn schon nicht gegen die Titelanwärter Viktoria Köln und Gladbach II, zumindest gegen diesen Gegner hatte man fest mit einem Dreier gerechnet. Nun also findet sich Rot-Weiss auf Rang 13 wieder in Blickkontakt mit RW Ahlen, dem Gegner am kommenden Samstag (14 Uhr, Wersestadion).

Natürlich wird im Umfeld bereits heftig diskutiert, was wieder mal falsch läuft an der Hafenstraße. Das ist immer so, wenn die Erwartungen hoch sind, die Fußballer aber nicht liefern. Ach, vom Titelkampf möchten sie schon gar nicht mehr reden, der ist bereits abgeschrieben. Dabei sind noch 28 Spiele zu absolvieren. Aber ja, die Aspiranten dort oben in der Tabelle, Borussia Dortmund II, Viktoria Köln und Gladbach II sind sicherlich sehr gut aufgestellt. Und möglich, dass RWE vor allem in der Breite mit dieser Qualität nicht mithalten kann.

Meier, Baier und Grund fallen in Ahlen aus

Gegen Ahlen muss Trainer Sven Demandt sein Team wieder umbauen. Jan-Steffen Meier und Kapitän Benjamin Baier sind nach ihrer Roten Karte im Spiel gegen Rödinghausen jeweils für zwei Partien gesperrt.

Außerdem kann der angeschlagene Mittelfeldspieler Kevin Grund (Innenband Knie) noch immer nicht auflaufen. Andreas Ivan ist zudem fraglich. Er hat im Training einen Schlag auf die Wade bekommen.

Der Vorverkauf für die Regionalliga-Partie am Sonntag, 25.September, bei Alemannia Aachen (14 Uhr) hat begonnen. Das Stehplatzkontingent ist auf 1000 Plätze begrenzt.

Die Bilanz bisher jedenfalls ist ziemlich ärmlich und so gar nicht die einer ambitionierten Truppe. Sechs Spiele und nur vier Tore erzielt, und in den vergangenen vier Auftritten hat RWE nicht einmal getroffen. Das erklärt vieles. Hinzu kamen eklatante Abwehrschnitzer. Nicht viele, aber die paar reichten aus, um mit leeren Händen dazustehen. Die Essener Offensive läuft überhaupt nicht rund, auch wenn Chancen da sind. Es mangelt an Kaltschnäuzigkeit, Ruhe und Konsequenz. Natürlich fehlt ein Knipser wie Kamil Bednarski, der in der vergangenen Saison satte 19 Tore erzielt hatte für Wiedenbrück. Dafür hat ihn Rot-Weiss verpflichtet. Aber das allein kann es ja auch nicht sein, darf es nicht sein. Da wäre dann etwas in der Planung schiefgelaufen, obwohl die Verantwortlichen ja auch immer schon nach Verstärkung im Angriff gesucht und in Neuzugang Roussel Ngankam erst vor einer Woche gefunden haben. „Er hat richtig Tempo“, sagt RWE-Trainer Sven Demandt. Und er sei zentral und auf Außen einsetzbar. Kurzum: „Er ist eine Alternative für die Startelf.“

Bei der Ursachenforschung der eigenen Sturmflaute schauen die Kritiker natürlich auch nach Ahlen. Dort spielt Gianluca Marzullo, der bislang viermal getroffen hat, so oft also wie die Essener insgesamt bislang in dieser Spielzeit. Der Stürmer war beim Probetraining an der Hafenstraße durchgefallen. Möglicherweise wohl nicht nur in Essen, denn er kehrte schließlich zurück nach Ahlen. Dort traf er zum Auftakt gegen RWO (4:0) zweimal und gegen Sprockhövel (5:0) einmal.

Ahlen hat einen Punkt weniger als RWE

Die Ergebnisse waren überraschend deutlich und die Fußballer vom ehemaligen ETB-Trainer Mircea Onisemiuc wurden bereits als Überflieger gehandelt. Was auch Emre Yesilova damals den Wechsel von Essen, wo er nur zweite Wahl gewesen ist, nach Ahlen erleichtert haben dürfte. Die Verhältnisse sind allerdings längst wieder gerade gerückt worden. Fünfmal in Folge hat Ahlen zuletzt verloren und hat sogar noch einen Punkt weniger als Rot-Weiss.