Essen. 2:2 endete das Revierderby in der Regionalliga zwischen RWE und Wattenscheid 09. Der Ausgleich für Wattenscheid fiel kurz vor dem Schlusspfiff.
- 2:2 endete das Revierderby in der Regionalliga zwischen RWE und Wattenscheid 09.
- Der Ausgleich für Wattenscheid fiel kurz vor dem Schlusspfiff.
- Glowacz verwandelte in der 89. Minute einen Elfmeter.
Alles gegeben, am Ende den verdienten Lohn wieder einmal verpasst. In letzter Minute ging der lebenswichtige Dreier wieder mal verloren: Nach einer kämpferischen Glanzleistung in Unterzahl reichte es für Rot-Weiss Essen gegen den Nachbarn Wattenscheid 09 nur zu einem 2:2. Nächster Versuch erfolgt am Dienstag beim Schlusslicht Wegberg-Beeck.
Die Rot-Weissen hatten sich eine Menge vorgenommen, das spürte man bis hoch auf die Ränge. Und es ging auch vielversprechend los. Nach vier Minuten hätte der Beruhigungsdrops verabreicht sein können: Benjamin Baier passte genau in die Schnittstelle, Andreas Ivan ging allein auf Edin Sancaktar zu, doch Wattenscheids Keeper klärte glänzend per Fußabwehr. Doch es hätte auch nicht zum bisherigen Saisonverlauf gepasst, dann schon eher die siebte Minute: Manuel Glowacz schlug den Freistoß vors Tor, Philipp Zeiger machte ein ganz langes Bein, wollte über die Latte klären -- und überlistete Torhüter Robin Heller mit einem Heber: 0:1. Schlimmer konnte es nicht beginnen.
Doch die Köpfe bei den Gastgebern gingen nicht nach unten, jetzt erst recht. Auch wenn Glowacz nur drei Minuten später seinen nächsten Freistoß auf die Latte setzte. Na bitte, man kann nicht immer Pech haben.
RWE-Spieler Ivan sieht Gelb-Rot - wegen einer angeblichen Schwalbe
Und so allmählich gewannen die Essener die Platzhoheit zurück. Kasim Rabihic saugte die Bälle im Mittelfeld an, Ivan verarbeitete sie klug in die Spitze weiter, und Frank Löning schickte mit nur einem Fußspitzen-Kontakt Kollege Marcel Platzek auf Reisen. Auch aus der zweiten Reihe blieb RWE gefährlich, leider peilte Ivan aus 18 Metern genau die Fäuste von Sancaktar an (22.). Nur die Essener Abwehr bereitete Sorgen, zu leicht kamen die Wattenscheider Angreifer durch.
In der 40. Minute zielte Baier besser, er lupfte die Kugel einmal an und traf sie voll aus 18 Metern, da gab es nichts zu halten. 1:1 - endlich der Ausgleich. Fast hätte das Remis bis zur Pause keinen Bestand mehr gehabt: Güngör Kaya schlüpfte durchs löchrige Abwehrnetz, tauchte völlig blank vor dem Tor auf, diesmal bekam Heller zum Glück den Fuß dazwischen. Durchschnaufen zur Pause.
Mit neuem Schwung ging es nach dem Wechsel auf die Westkurve mit den eigenen Fans zu. Und dann rappelte es wieder in der Kiste: Der starke Ivan legte sich den Ball an der Strafraumkante auf das feine rechte Füßchen -- und seinem Schuss konnte der 09-Keeper diesmal nur hinterschauen: 2:1. Geht doch! Vor der RWE-Trainerbank entlud sich der Frust der vergangenen Wochen, die Feude musste raus.
Aber Rot-Weiss musste an diesem Abend noch die “Hürde Schiedsrichter” überwinden: Als wiederum Ivan im Strafraum in aussichtsreicher Position zu Fall kam, gab Dustin Sikorski nicht Elfmeter, sondern wegen angeblicher Schwalbe Gelb-Rot für den Sünder. Na ja.
Auch Baier wandelte danach am Rande eines vorzeitigen Abgangs, den hatte sich der “Unparteiische” besonders ausgeguckt.
Die Schlussphase wurde packender Abwehrkampf, die Platzek hätte verhindern können, doch sein Kopfball (72.) sprang vom Innenpfosten zurück ins Feld. Was auch sonst?
Es kam wie immer: Handspiel von Weber (89.). Elfmeter. Glowacz legte sich den letzten Schuss zurecht: 2:2. Unfassbar!
Die Statistik: RWE - Wattenscheid 09 2:2 (1:1)
RWE: Heller, Obst, Zeiger, Weber, Huckle (74. Grund), Rabihic, Baier, Cokkosan (64. Fritz), Ivan, Platzek (85. Osvold), Löning.
Tore: 0:1 Zeiger (7., ET), 1:1 Baier (40.), 2:1 Ivan (54.), 2:2 Glowacz (89., HE)
Bes. Vorkomn.: Gelb-Rot für Ivan (62., angebliche Schwalbe)
Zuschauer: 8329