Essen/Belek. Marwin Studtrucker hat sich im Trainingslager im türkischen Belek einen Muskelfaserriss zugezogen und fällt wohl bis zu sechs Wochen aus.
- Marwin Studtrucker hat sich im Trainingslager im türkischen Belek verletzt.
- Der RWE-Spieler erlitt einen Muskelfaserriss.
- Er fällt wohl bis zu sechs Wochen aus.
Die Rot-Weissen lassen sich auch im Trainingslager in Belek nicht aus der Fassung bringen. Nach dem Terroranschlag in Istanbul hatten sie jedenfalls keine schlaflose Nacht. „Nein“, sagt Trainer Jan Siewert von Rot-Weiss Essen. „Wir sind nicht beunruhigt.“ Dafür sei man auch viel zu weit weg vom Ort des schrecklichen Geschehens. Also richtet sich die Konzentration weiterhin voll und ganz auf die Trainingsarbeit, die Grundlage sein soll für eine erfolgreiche Rückrunde.
Spezialisten aufsuchen
Schließlich wurde diese Konzentration dann doch vorübergehend gestört. Nicht etwa, weil man das Testspiel gegen den guten Drittligisten SV Wehen Wiesbaden mit 0:3 (0:2) vergeigt hatte, sondern weil sich Angreifer Marwin Studtrucker in dieser Partie erneut eine Muskelverletzung am Oberschenkel zugezogen hatte, bereits die dritte in dieser Saison. „Bei normalem Heilungsverlauf wird er vier bis sechs Wochen ausfallen. Das ist bitter“, sagt der Sportliche Leiter Andreas Winkler. Studtrucker wurde bereits eingehend untersucht, wird sich aber auch noch an einen Spezialisten wenden.
Studtrucker wird dem Team definitiv fehlen. Mit seiner Rückkehr waren bereits Ende des vergangenen Jahres große Hoffnungen verbunden. Dem Essener Offensivspiel fehlt die Durchschlagskraft und mindestens ein Mann in vorderer Linie neben Marcel Platzek, der auch Tor machen kann. Nun ist der Plan für die Rückrunde schon wieder hinfällig. Und zu allem Überfluss hat sich auch noch Neuverpflichtung Kai Druschky eine Bänderdehnung im Sprunggelenk zugezogen. Er hatte beim Schusstraining unglücklich in den Boden getreten. Allerdings dürfte Druschky in ein paar Tagen wieder fit sein. Iyad Al Khalaf (Kapselverletzung im Knöchel) wiederum muss etwa eine Woche aussetzen.
Lob für Norweger Osvold
Da können sich die Rot-Weissen glücklich schätzen, dass es ihnen wenigstens gelungen ist, noch kurz vor dem Abflug in die Türkei den Flügelflitzer Emre Yesilova vom FC Kray zu holen. Dieser dürfte als Ersatz für Cebio Soukou durchgehen, eine gleichwertige Alternative für Kevin Behrens, der nun mit dem Drittligisten Rot-Weiß Erfurt gleich nebenan im Trainingslager in Belek weilt, gibt es noch nicht. Und deshalb mischen ja im Essener Trainingscamp bekanntlich auch einige Kandidaten zur Probe mit.
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Im Testspiel gegen die Hessen musste der Norweger Joachim Osvold für den verletzten Studtrucker schon nach gut einer halben Stunde einspringen. „Er hat einen guten Eindruck gemacht und zählte zu den Aktivposten“, findet Siewert. Die anderen beiden Probanden Tomislav Baltic und Liridon Osmanaj kamen zur zweiten Hälfte ebenso wie Yesilova. Allerdings war es wie so oft schwer, nach dem intensiven Wechselspiel zur Pause in ungewohnter Besetzung den spielerischen Faden aufzunehmen.
Die beiden A-Jugendlichen Timo Becker und Nico Lucas durften auch ran in Abschnitt zwei. Für die beiden Youngster hatte Jan Siewert nur Lob parat, ja, er gerät geradezu ins Schwärmen. „Die machen das wirklich klasse, sie spielen frisch auf und mutig. Das ist schon ein toller Prozess, der da abläuft. Mit ihnen bin ich sehr zufrieden.“
Und klar, alle Kandidaten bekommen im Rahmen des Trainingslager auch noch ein weitere Chance, sich im Wettkampf zu beweisen. Am Samstag steht zum Abschluss ein Test gegen den Meister und Pokalsieger aus Aserbaidschan im Terminplan.