Essen. Rot-Weiss Essen reist in der zweiten Runde des Niederrheinpokals am Sonntag zum Regionalligaabsteiger KFC Uerdingen. Und das mit voller Kapelle.
Urlaub vom tristen Regionalliga-Alltag für die Fans von Rot-Weiss Essen, hereinspaziert in die Grotenburg zur Knallerpaarung in der zweiten Runde des Niederrheinpokals am Sonntag (15 Uhr/ Live bei uns im Ticker) bei Oberliga-Spitzenreiter KFC Uerdingen. Die beiden Traditionsnamen reichen eigentlich als Vorschau, mehr muss man über die Brisanz des Duells beim letztjährigen Regionalliga-Absteiger nicht wissen.
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Zu „Gast bei Freunden“, könnte man noch hinzufügen, wenn man die besondere Konstellation berücksichtigt, dass der gegnerische Trainer von Hause aus bekennender RWE-Fan ist. Michael Boris hat in dieser Spielzeit mutmaßlich schon mehr Heimspiele „seiner“ Essener verfolgt als so mancher Dauerkarten-Besitzer, der zuletzt die (tatsächlichen) Besucherzahlen mit seinem Fehlen im Stadion Essen nach unten getrieben hat.
Bis auf Jesic alle fit
Und die Essener werden den KFC-Coach bis auf eine Ausnahme wohl mit voller Kapelle besuchen können. Für Vojno Jesic reicht es nach seinem Muskelfaserriss – erlitten in der Heimpartie gegen Fortuna Düsseldof – noch nicht, er befindet sich im Lauftraining, der Rest meldet sich vor dem Pokalkracher zügig wieder fit. Marwin Studtrucker stieg am Mittwoch wieder ins Mannschaftstraining ein, Richard Webers Schulter wurde ja schon im Förderspiel am Montag einem Belastungstest unterzogen, auch Niclas Heimanns Schwindelgefühle haben sich wieder in Wohlbefinden aufgelöst, auch wenn er am Montag vom Vereinsarzt noch kein Grünes Licht erhalten hatte. Und auch der Kapitän meldet sich wieder an Bord, Moritz Fritz hat seine Fußverletzung überstanden. Ein kleines Fragezeichen steht noch hinter Kasim Rabihic, der sich am Montag in Sprockhövel bei einer Aktion das Knie verdrehte, tags darauf zeigte es eine „leichte Reaktion“. „Das spricht für unsere Athletik-Abteilung“, freute sich Cheftrainer Jan Siewert über die positiven Nachrichten aus dem Krankenstand. Dass im Herbst noch keine gravierenden Ausfälle zu beklagen sind, spricht für die Fitness des Kaders. Jetzt fehlen nur noch die Ergebnisse.
„In den beiden letzten Begegnungen in Verl und gegen Viktoria Köln haben wir definitiv eine klare Leistungssteigerung gesehen, nun gilt es, diese mit einem Sieg zu bestätigen. Wir freuen uns auf die Aufgabe am Sonntag, wir sind heiß auf die Grotenburg“, verspricht Siewert. Und da es zuletzt gut lief, sieht dieser auch wenig Anlässe, an der Aufstellung groß etwas zu ändern, abgesehen von einer Maßnahme: „Ein Kapitän gehört in die Mannschaft, wenn er fit ist, ansonsten gibt es wenig Grund für Veränderungen.“
Siewert füttert das Phrasenschwein
Der von einigen schon zum „Monat der Wahrheit“ ausgerufene Oktober mit Auswärtspartien in Lotte und Aachen kontert Jan Siewert allerdings mit der phrasenschwein-pflichtigen Aussage: „Die Wahrheit liegt auf dem Platz.“ Mit dem Zusatz: „Wenn man gewinnt, kommt keine Langeweile auf.“ Dem ist allerdings nicht zu widersprechen.