Essen. Schnee und Eis haben in der Regionalliga West für Terminchaos gesorgt: Auch am Wochenende stehen einige Begegnungen auf der Kippe. Fans ärgern sich über frühe Anstoßzeiten der Nachholspiele. RWO-Präsident Hajo Sommers fordert eine kürzere Sommer- und längere Winterpause.
Schnee und Eis haben in der Regionalliga West für Terminchaos gesorgt: Auch am Wochenende stehen Begegnungen auf der Kippe, das Spiel zwischen den Zweitvertretungen von Schalke 04 und Borussia Mönchengladbach ist bereits abgesagt. Zuletzt fanden die Spieltage nur bruchstückhaft statt. Während Vereine wie Rot-Weiss Essen zwei Partien nachholen müssen, hinken Fortuna Düsseldorf II, die Sportfreunde Siegen und Spielvereinigung Velbert der ursprünglichen Planung schon vor dem 25. Spieltag gleich vier Spiele hinterher.
Frühe Anstoßzeit ärgert Auswärtsfans
Viele Fans sind verärgert, da der Verband die Spiele oft unter der Woche nachholt und die frühen Anstoßzeiten Auswärtsfahrten verhindern. Beispiel eins: SC Verl gegen Rot-Weiß Oberhausen. Statt an einem Samstag treten die Vereine nun am Dienstag (19. März) gegeneinander an. Um 17 Uhr. Grund: Es fehlt im Verler Stadion schlicht das geeignete Flutlicht für eine spätere Ansetzung.
Unter den RWO-Anhängern sorgt der Früh-Fußball am Dienstag für Probleme. „Wie soll jemand, der an diesem Tag arbeiten muss, das Spiel im Stadion verfolgen?“, fragen sich die Fans und stehen damit nicht alleine. „Viele Zuschauer bleiben bei solch einer Anstoßzeit direkt zu Hause“, sagt RWO-Präsident Hajo Sommers.
Obwohl die Kleeblätter diesmal nur als Gast betroffen sind, kennen sie die ungünstigen Ansetzungen und deren Folgen nur zu gut. „Das spürt jeder Verein direkt in der Kasse. Bei solch einer Verlegung reduzieren sich die Einnahmen auf die Hälfte des Üblichen.“
Neun Spiele innerhalb von 36 Tagen
Beispiel zwei: Das Begegnung zwischen den Sportfreunden Siegen und der Spielvereinigung Velbert fiel auch bei der dritten Ansetzung aus. Der Grund war erneut Schnee im Stadion. Siegens Sprecher Daniel Schäfer: „Das passiert im Winter immer mal, doch die ungewöhnlich vielen Nachholpartien sind momentan eine starke Belastung.“ Der Grund: „Wir haben innerhalb von 36 Tagen neun Spiele zu absolvieren. Für einen kleinen Kader ist das kaum zu schaffen.“
Beim Westdeutschen Fußball- und Leichtathletikverband ist man sich der Dichte der Spielansetzungen durchaus bewusst. Regionalliga-Staffelleiter Rolf Thiel: „Die Probleme kann ich verstehen, aber es fehlen uns schlichtweg die Alternativen. Es müssen Dinge wie vorhandene Fluchtlichtanlagen oder zeitgleich stattfindende Länderspiele berücksichtigt werden.“
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Die Witterung träfe die Liga diesmal besonders stark. Es gebe daher kaum noch freie Termine, Nachholspiele anzusetzen. Denn eine Verlängerung der Saison sei nicht ohne weiteres möglich. Thiel: „Bei weiteren Spielausfällen wird es bei der Planung haarig.“ Bei der jetzigen Dichte der Termine sei es daher auch kaum noch möglich, Wünsche der Vereine zu berücksichtigen. „Das ist kein Wunschkonzert.“
„Die Bundesliga fährt ins Trainingslager nach Katar. Wir nach Bottrop“
Der Schnee behindert indes nicht nur die Spieltage, sondern auch das Training. Die Sportfreunde Siegen weichen für ihre Übungseinheiten derzeit auf einen Kunstrasenplatz von Viktoria Köln aus. Sprecher Daniel Schäfer: „Die Spieler fahren morgens mit dem Bus dorthin, weil in der Umgebung geeignete Plätze fehlen.“
Es gebe eben einen natürlichen Unterschied zwischen dem Spitzenfußball und der vierten Spielklasse, findet RWO-Präsident Hajo Sommers: „Die Bundesliga fährt für ein Trainingslager nach Katar. Die 2. Liga in die Türkei. Wir nach Bottrop.“
Sein Vorschlag, um künftig Spielabsagen in den unteren Spielklassen zu verringern: „Sommerpause verkürzen, Winterpause verlängern.“