Wattenscheid. Wattenscheid weiß noch, wie man jubelt: Gegen den 1. FC Kaan-Marienborn 07 gelingt der SGW ein ganz ganz wichtiger Erfolg.

Kollektives Auftamen in der Lohrheide. Die SG Wattenscheid 09 hat endlich ihr erstes Pflichtspiel in diesem Jahr gewinnen können und damit gleichzeitig im Abstiegskampf ein Zeichen gesetzt. Nach dem 3:1-Erfolg gegen den 1. FC Kaan-Marienborn haben die Wattenscheider nur noch zwei Punkte Rückstand auf den ersten Nichtabstiegsplatz, den aktuell der SV Straelen belegt.

„Es tut gut, dass sich die Mannschaft endlich einmal für ihren Aufwand belohnt hat“, sagte Wattenscheids Trainer Farat Toku, der sein Team am Abend zuvor im Gelsenkirchener Hotel Maritim auf die restlichen Saisonwochen eingeschworen hatte. Toku bedankte sich beim Aufsichtsrat des Regionalligisten, der diese Zusammenkunft möglich gemacht hatte.

Im Spiel gegen Kaan-Marienborn deutete aber zunächst nichts darauf hin, dass die Gastgeber am Ende im siebten Anlauf 2019 den ersten Sieg würden feiern dürfen. Die Gäste aus dem Siegerland riegelten ihren Strafraum konsequent ab, die miserablen Bodenverhältnisse in der Lohrheide sorgten zudem dafür, dass die SG 09 nicht ihr bevorzugtes Kurzpass-Spiel durchzusetzen vermochte. Im Gegenteil: Einen Konter schloss Gästestürmer Elsamed Ramaj konsequent ab – Kaan-Marienborn führte und die Wattenscheider schienen sich bereits der Oberliga zu nähern.

Doch mit einem Doppelschlag kurz vor und kurz nach der Halbzeitpause drehten die Hausherren die Partie. Berkant Canbulut stand nach einer Ecke goldrichtig und verwandelte zum 1:1, wenig später schloss Canbulut die vielleicht schönste Kombination des Tages über Cellou Diallo und Nico Buckmaier mit einem Schuss ins kurze Eck ab. Wattenscheid hatte das Spiel gedreht und führte mit 2:1.

Die Gastgeber setzten nach und erzielten auch noch ein drittes Tor. Als nach etwas mehr als einer Stunde Diallo mit einem abgefälschten Schuss erfolgreich war, wuchs die Gewissheit, an diesem Tag einen Big Point im Abstiegskampf zu setzen. Kaan-Marienborn fehlten in der Folge die spielerischen Mittel, um das Blatt noch einmal wenden zu können. „Die 2. Halbzeit war schmerzlindernd, da hat man gesehen, dass es bei uns doch nach vorne geht“, sagte Peter Neururer, der Sportliche Leiter der SG 09.

Für das kommende Spiel bei der zweiten Mannschaft des 1. FC Köln, die übrigens vom ehemaligen Wattenscheider Trainer Andre Pawlak gecoacht wird, finanziert der Aufsichtsrat der SG 09 ein paar Fanbusse. Man will im Abstiegskampf nichts unversucht lassen.

  • SG Wattenscheid 09: Pepic – Obst, Lach, Schneider, Popovic – Tunga Malanda, Corboz – Canbulut(71. Taskin) – Diallo (80. Van Santen), Buckmaier, Yesilova (69. Lobinger)
  • Tore: 0:1 Ramaj (38.), 1:1 Canbuut (45.), 2:1 Canbulut (48.), 3:1 Diallo (67.)