Essen. . Live-Spiele aus der Fußball-Regionalliga bleiben langfristig beim Spartensender “Sport1“: Die Kooperation mit den regionalen Fußballverbänden läuft bis Ende der Saison 2015/2016. Spiele aus dem Westen stehen an der Quotenspitze. Im Februar zeigt “Sport1“ das Revierderby zwischen RWO und Wattenscheid.

"Sport1" setzt langfristig auf die Live-Übertragung der Fußball-Regionalliga West: Der Spartensender aus München hat unlängst die Verträge mit den regionalen Fußballverbänden verlängert und kooperiert dabei auch mit dem Westdeutschen Fußball- und Leichtathletikverband (WLFV), der für die hiesige Regionalliga zuständig ist.

Die Quoten der Partien aus der laufenden Viertliga-Saison haben den Sender bestärkt, an seiner Strategie festzuhalten.

Mindestens bis zum Ende der Saison 2015/2016 werden die Spiele aus den Staffeln der Regionalligen bundesweit übertragen. "In der Regionalliga spielen viele Traditionsvereine, die Liga ist attraktiv und es gibt folglich ein großes Zuschauerinteresse", sagt Robert Hettich von "Sport1".

Neben attraktiven West-Vereinen wie Rot-Weiss Essen (Stadion-Zuschauerschnitt in der vergangenen Saison: mehr als 7600), Alemannia Aachen, KFC Uerdingen, Wattenscheid 09 und Rot-Weiß Oberhausen stehen auch in den restlichen Regionalliga-Staffeln Traditionsvereine wie Eintracht Trier, Kickers Offenbach, Waldhof Mannheim, FC Saarbrücken, Hessen Kassel oder der unvergessene SV Meppen.

Aachen gegen Lotte auf dem Quotenthron

Auffällig ist, dass bisher vor allem Spiele aus der Regionalliga West und Südwest für eine Live-Übertragung ausgewählt wurden. Bis zu 20 Spiele sind für eine Live-Übertragung pro Saison laut der Kooperation zwischen Verbänden und Sender möglich.

In der aktuellen Saisonwertung liegt die September-Partie zwischen Alemannia Aachen und den Sportfreunden aus Lotte vom 6. Spieltag (Endstand 1:1) an der Spitzenposition der Einschaltquoten. 370 000 Zuschauer verfolgten die Begegnung, was einem Marktanteil von 1,2 Prozent entspricht. Fast ebenso viele Fans sahen im August das Stadtduell zwischen 1860 München II und dem FC Bayern München II aus der Regionalliga Bayern. Dahinter folgen fast ausschließlich Spiele und dem Westen und Südwesten.

Sport1 überträgt Siegen gegen RWO im Dezember

Dass "Sport1" für die Übertragungen ihre Sendekonzeption umstellte und andere Sportarten umgezogen sind, sieht der Sender nicht als ein Hindernis an. "Die Spiele der Regionalliga werden am Montag oder Dienstag übertragen. Die Handball-Sendungen haben am Mittwoch ihren festen Sendeplatz. Beide Formate profitieren von ihren Sendeplätzen", sagt Robert Hettich gegenüber unserer Redaktion.

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Die Regionalliga rückte bisher auf den Montag, wenn es keine Übertragung aus der zweiten Bundesliga gab. Dies wird auch am 15. Dezember der Fall sein, wenn "Sport1" die Begegnung der Sportfreunde Siegen und Rot-Weiß Oberhausen übertragt. Das Unterhaus der Bundesliga pausiert an diesem Montag, weil am Dienstag und Mittwoch bei den Profis eine englische Woche ansteht.

Fans von RWO schauen innerhalb kürzester Zeit gleich doppelt zu, denn auch am 10. Februar wird "Sport1" die Kleeblätter übertragen, wenn die SG Wattenscheid 09 zu einem kleinen Revierderby im Stadion Niederrhein vorbeischaut. Das Spiel markiert an einem Dienstag den Abschluss des 20. Spieltags.

Nicht alle Fans sind mit Regionalliga-Live glücklich

Dass trotz der hohen Einschaltquoten nicht alle Fans mit den Übertragungen glücklich sind, äußerte sich vereinzelt in Protestplakaten in den Viertliga-Stadien. Dabei kritisieren Fans die Verlegung der Wochenend-Partien auf einen Werktag, was vor allem berufstätigen Auswärtsfans die Anreise zu den Spielen erschwere. Anhänger äußerten zudem Bedenken, dass durch die TV-Übertragung Stadionzuschauer wegbrechen könnten, was gerade für kleinere Vereine schmerzhaft werden könnte.

"Sport1" verweist dagegen auf die gute Zusammenarbeit mit Vereinen, Verbänden und den Nutzen der Übertragungen. "Die Regionalliga-Vereine erhalten durch die TV-Übertragungen aktuell mit 340.000 Zuschauern im Schnitt eine große Plattform und bundesweite Aufmerksamkeit", sagt Hettich. "Das gilt auch für die Trikotsponsoren und die Bandenwerbung im Stadion."