Chemnitz. . Der Coach des MSV Duisburg war nach dem 0:0 im Auswärtsspiel beim Chemitzer FC enttäuscht. Karsten Baumann: „Wir wollten das Spiel gewinnen.“ Mittelfeldspieler Deniz Aycicek ärgerte sich über seinen frühen Pfostenschuss. Dafür traf sein Bruder Levent in der Bundesliga für Werder Bremen.

MSV-Spieler Deniz Aycicek konnte sich am Samstag dann doch noch über ein Tor freuen. Sein Bruder Levent erzielte beim 1:5-Debakel des Fußball-Bundesligisten Werder Bremen gegen Borussia Dortmund in seinem ersten Erstliga-Match den Bremer Ehrentreffer und schenkte den in den letzten Wochen leidgeprüften Werder-Fans zumindest ein wenig Balsam für die Seele. Deniz, vier Jahre älter als sein 19-jähriger Bruder, traf am Samstag im Drittliga-Spiel des MSV Duisburg beim Chemnitzer FC ebenfalls. Aber nur den Pfosten. So gab es für die Zebras nur ein 0:0, mit dem MSV-Trainer Karsten Baumann nicht zufrieden war: „Wir wollten hier gewinnen.“

Der Nachmittag hätte in der Baustelle an der Gellertstraße in Chemnitz einen anderen Verlauf genommen, wenn Deniz Aycicek in der fünften Minute einen Tick besser gezielt hätte. Von Patrick Zoundi gut in Szene gesetzt, setzte der Mittelfeldspieler die Kugel an den Pfosten. „Das war Pech“, trauerte Aycicek der verpassten Chance hinterher.

Offensive Aufstellung

Zu Pech gesellte sich Unvermögen – vor allem in der zweiten Halbzeit. Der CFC machte Druck. „Chemnitz hat uns den Schneid abgekauft. Die haben uns gezeigt, wie man kämpfen muss. Im Abstiegskampf“, so ein frustrierter Karsten Baumann. Am Ende sicherte ein überragender MSV-Torwart Michael Ratajczak den Zebras mit seinen Paraden zumindest noch das Remis. „Rata“ entschärfte mehrere „Hundertprozentige“. Der Keeper wollte dies aber nicht an seiner Person festmachen: „Wir verlieren und gewinnen gemeinsam. Und wir spielen auch gemeinsam 0:0.“ Zudem leistete die Defensivabteilung mit Neuzugang Christian Eichner, der allerdings nach 75 Minuten mit einer Hüftprellung vom Platz musste, einen guten Job.

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So impulsiv die Duisburger Defensivabteilung zu Werke ging, so still wurschtelten die Offensivkräfte vor allem im zweiten Durchgang vor sich hin. Das ging Trainer Baumann mächtig auf den Keks. „Wir haben mit unserer Aufstellung dokumentiert, dass wir die drei Punkte punkte wollten“, klagte der 44-Jährige. Baumann setzte auf die offensive Variante. Gerrit Wegkamp feierte sein Startelf-Debüt und stürmte neben Kingsley Onuegbu. Patrick Zoundi und Deniz Aycicek sollten auf den Außenbahnen Dampf machen. Vor allem Zoundi fand am Samstag kaum Mittel, um sich auf dem Flügel durchzusetzen. Am Ende standen für den MSV zwei Torchancen in 90 Minuten zu Buche: Ayciceks Pfosten-Treffer und ein Schuss von Wegkamp, den CFC-Schlussmann Philipp Pentke aus dem Winkel fischte (25.).

Vakuum im Mittelfeld

Die Duisburger Nulldiät hatte ihre Ursachen indes weniger im mangelnden Einsatz der Stürmer – vor allem Kingsley Onuegbu rackerte viel, ging weite Wege und besann sich auch auf die Defensivaufgaben eines Stürmers. Die Zebras gaben in Chemnitz ihre Hoheit im Mittelfeld ab. Nikolas Ledgerwood und Pierre De Wit konnten dem Spiel nicht ihren Stempel aufdrücken. Vor allem für Ledgerwood liefen die Dinge in Chemnitz nicht nach Plan. Der Kanadier stand in den Zweikämpfen oft auf verlorenem Posten, vor der Duisburger Abwehrkette klaffte ein Vakuum. Auch Kevin Wolze, der in der 55. Minute für den gelbbelasteten Ledgerwood ins Spiel kam, konnte keine Wende einleiten. Pierre De Wit, der seit seinem Wechsel zum MSV Duisburg alle 22 Liga-Spiele der Zebras bestritt, wird am Samstag beim Spiel gegen Erfurt erstmals nur auf der Tribüne sitzen. Er kassierte in Chemnitz die fünfte gelbe Karte und ist nun für ein Spiel gesperrt.

Die Tatsache, dass seine Mannschaft nun seit fünf Spielen ungeschlagen ist, konnte Trainer Karsten Baumann am Ende kaum trösten: „Das war ein Rückschritt.“ Und Manager Ivica Grlic warf einen Blick auf die Tabelle und stellte fest: „Bis zu den Abstiegsplätzen sind es sechs Punkte.“

Am Samstag, 15.Februar, spielt der MSV in seiner Arena gegen Rot-Weiß Erfurt. Anstoß an der Wedau ist um 14 Uhr. Dann wollen die Zebras ein anderes Gesicht zeigen.