Duisburg. . Jürgen Marbach erlebte eine turbulente Woche zwischen geschäftlichen Aktivitäten und Verein. Die Transparente der Fans gefielen dem Aufsichtsratschef des MSV Duisburg gut. „Das kleine Problem, was sich hier in Duisburg aufgetan hat, müssen wir im Auge haben“, fordert der 55-Jährige.

Jürgen Marbach gefiel die Reaktion. Unter der Woche hatte sich der Aufsichtsratschef des MSV Duisburg deutlich positioniert und gesagt: „Wir müssen die rechtsradikalen Idioten aus dem Stadion heraushalten. Diese Leute machen den Fußball kaputt.“ Die linksgerichtete Gruppierung „Kohorte“ bezog beim 1:1 gegen die Stuttgarter Kickers Stellung zu den Vorfällen aus dem Saarbrücken-Spiel. „Meinungsfreiheit und Antirassismus sind keine Provokation“ oder „Gewalt ist ein No-Go“ stand auf angemeldeten Spruchbändern. Marbach: „Die Transparente haben mir gut gefallen.“

Aber nicht nur die „Kohorte“ war aktiv. Auch die Gruppierungen „Division Duisburg“, „Forever Duisburg“, „Toastbrot“, „Borrachos“ und die „Neudorfer Aktions Front“ hielten gemeinsam ein Spruchband hoch: „Duisburg, eine Szene gegen Politik.“ Der Fanbeauftragte Christian Ellmann und Sicherheitsmanager Michael Meier verlebten am Samstag einen deutlich entspannteren Arbeitstag als zuletzt. Es gab keine nennenswerten Vorkommnisse. Auch die 32 angereisten Rostocker Ultras, die eine Freundschaft zu einer Gruppierung der Stuttgarter Kickers pflegen, fielen im Stadion nicht unangenehm auf.

Nur ein kleines Problem

Jürgen Marbach sieht den MSV im Vergleich zu anderen Vereinen eher weniger belastet. „Wir sind ein Klub, der die wenigsten Probleme mit Rechtsorientierten hat. Ich war unter der Woche bei der Verabschiedung von Wolfgang Holzhäuser in Leverkusen und saß zufällig neben Borussia Dortmunds Geschäftsführer Aki Watzke. Da haben wir auch über solche Themen gesprochen. Im Europa-Vergleich haben wir in Deutschland eine saubere Liga. Das kleine Problem, was sich hier in Duisburg aufgetan hat, müssen wir im Auge haben. Und genau darum kümmern wir uns auch mit unserem Fanbeauftragten.“

Marbach tauchte aber nicht nur wegen seiner Attacke gegen rechtes Gedankengut in den Schlagzeilen auf. Geschäftlich war er ebenfalls präsent, indem er den Reiseveranstalter Aldiana kaufte. Außerdem strickte er mit daran, die Gespräche beim MSV in Sachen Schuldenschnitt weiter zu führen. „Es war keine langweilige Woche für mich. Weder, was den Klub anbetrifft, noch was das Dienstliche angeht“, schmunzelt der 55-Jährige.

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Marbach stiegt mit seiner Neuerwerbung „Aldiana“ sofort bei den Zebras ein. Zwei Bandenwerbungen waren ein deutliches Zeichen im Heimspiel gegen die Kickers. „Das ist kein Millionenprojekt, aber eine saubere Geschichte. Ich war schon länger an Aldiana dran. Es gibt auch keine Probleme mit Schauinslandreisen“, hat Marbach einen Interessenskonflikt mit dem Duisburger Touristikunternehmen schon im Vorfeld ausgeschlossen. Und wie sieht der Aufsichtsratschef die Zukunftsperspektiven des MSV? Marbach: „Alles wird gut.“