Erfurt. . Duisburgs Offensivmann Kevin Wolze feierte sein erstes Saisontor beim 3:1 in Erfurt mit einer speziellen Jubel-Choreo. Seine Teamkollegen stiegen spontan in die „Aufführung“ mit ein. Abgesprochen war der erweiterte Tanzvortrag nicht.
Wie gut die Stimmung im Lager des MSV Duisburg ist, zeigte sich nach dem Schlusspfiff des Drittligaspiels in Erfurt. Doppeltorschütze Kevin Wolze stand für die Homepage der Zebras vor der Kamera und war gerade dabei, den 3:1-Sieg gegen die Thüringer Landeshauptstädter zu analysieren. Da stellte sich Pierre De Wit unbemerkt in Wolzes Rücken auf und begann mit den Armen zu rudern.
Wolze konnte vor dem 3:1 in Erfurt keinen Pflichtspielsieg feiern
Zuvor hatte Wolze wie angekündigt den „Schwanenjubel“ ausgepackt. Nach seinem Führungstor flatterte der 23-Jährige wie ein stolzer Schwan – so wie es die virtuellen Kicker im Fifa-Spiel auf der PlayStation 3 tun. „Wir haben uns bei Kevins Jubel angeschlossen. Das gehört einfach dazu. Fußball muss auch emotional und lustig sein“, hatte De Wit sichtlich Spaß daran, die Torfreude mal etwas anders auszudrücken.
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Abgesprochen war der erweiterte Tanzvortrag von Duisburgs Profis nicht. Vorreiter Wolze schlüsselt auf: „Pierre De Wit, Kingsley Onuegbu und Michael Gardawski kamen nach meinem 1:0 dazu. Sie hatten alle vorher den Artikel in der NRZ gelesen und fanden das lustig.“ Beim 2:0, das Wolze mit einer Marke „Tor des Monats“ aus der Distanz nach Hackentrick mit dem „King“ über Erfurts Torwart Philipp Klewin streichelte, hielt sich der Duisburger Wirbelwind den Zeigefinger vor den Mund und lief ein paar Meter Richtung Haupttribüne. Mitspieler Sascha Dum war etwas verwundert: „Ich hatte damit gerechnet, dass Kevin nach dem Schwan den Entenjubel zeigt.“
Da Wolze zum Typ „abergläubischer Kicker“ gehört und er vor dem 3:1 in Erfurt in dieser Saison noch keinen (!) Pflichtspielsieg mit den Zebras feiern konnte, wollte er etwas ändern. Wolze: „Ich habe in den ersten Begegnungen mit orangefarbenen Schuhen gespielt. Diesmal hatte ich auf dem harten Rasen in Erfurt hellblaue Nockenschuhe an. Mit denen scheint das ja zu funktionieren. Dienstagabend gegen Borussia Dortmunds Reserve kann ich die Treter aber nicht anziehen.“ Auf dem Duisburger Geläuf sind Stollen und somit wieder ein Farbwechsel angesagt.
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Sascha Dum grübelt über die Farbe seines Schuhwerks eher weniger. Dafür tut er alles, um seine Fangemeinde zu erweitern. In Erfurt machte der MSV-Außenverteidiger den Sohn von Co-Trainer Ilia Gruev glücklich. Ilia junior, der als Balljunge dem Duell beiwohnte, hatte sich im Vorfeld das Trikot von Dum gewünscht und bekam es nach dem Schlusspfiff auf dem Feld überreicht. „Ich habe ihm gesagt, dass er es auf keinen Fall bei ebay reinsetzen soll“, scherzte Dum. Ilia Gruev senior zwinkerte: „Sascha hat jetzt zwei Fans: seine eigene Frau und meinen Sohn.“
MSV-Trainer Baumann: „Das ist Wahnsinn“
Stichwort Anhänger: Am Dienstag gegen Dortmund erwartet der MSV über 15 000 Fans in der Schauinsland-Reisen-Arena. „Wenn ich sehe, dass schon 12 000 Karten bis zum Wochenende verkauft waren, dann ist das Wahnsinn. Wir freuen uns auf das BVB-Spiel“, erklärt Zebracoach Karsten Baumann. Pierre De Wit empfindet angesichts der Euphorie um seinen neuen Klub „einfach nur Riesen-Spaß, hier in Duisburg zu sein. Ich genieße das richtig.“ Der ehemalige Osnabrücker ergänzt: „In Erfurt waren rund 800 Duisburger dabei. Die Fans, die so eine Strecke auf sich nehmen, sind unglaublich.“ Gegen die BVB-Reserve wird das Gesicht der MSV-Mannschaft zwangsläufig anders aussehen. Michael Gardawski (Fußprellung) ist fraglich. Er lässt sich genau wie Michael Ratajczak heute untersuchen. Markus Bollmann fehlt gesperrt.