Duisburg. Über der Zukunft des MSV Duisburg schwebt das große Fragezeichen. Dennoch nehmen die Zebras am Donnerstag um 16.30 Uhr das Training auf. Die MSV-Zugänge Danny Latza (Darmstadt 98), Marvin Knoll (Hertha BSC Berlin) und Anthony Jung (FSV Frankfurt) stellen sich an der Westender Straße vor.

Am Donnerstag ab 16.30 Uhr werden viele neugierige Blicke den Trainingsstart der Profis des MSV Duisburg begleiten. Im Rahmen der Aktion „Streifen zeigen“ wird mit einer vierstelligen Besucherzahl an der Westender Straße gerechnet. Die Zebra-Anhänger dürfen sich mit Danny Latza (23/Darmstadt 98), Marvin Knoll (22/Hertha BSC Berlin) und Anthony Jung (21/FSV Frankfurt) auf drei neue Gesichter freuen.

„Wir haben Anthony fest für die linke Seite verpflichtet“, erklärt MSV-Manager Ivica Grlic, der mit dem bisher festgezurrten Personal angesichts der ungeklärten Lizenzfrage recht zufrieden ist. Grlic: „Zum Start haben wir drei Neue dabei. Natürlich hätten wir gerne mehr Verpflichtungen präsentiert, aber angesichts der Situation war das eine oder andere nicht realisierbar.“

Schauerte in Sandhausen unter Vertrag

Neben Florian Hübner (22/Borussia Dortmund U 23), der absprachegemäß erst etwas später zu den Zebras stößt, fehlt der bereits als Neuzugang vermeldete Rechtsverteidiger Julian Schauerte (25) beim Aufgalopp unter Cheftrainer Kosta Runjaic. Pikant an der Sache: Schauerte steht noch bis zum 30. Juni beim SV Sandhausen unter Vertrag.

Also dem Verein, der im Falle eines negativen Schiedsgerichtsurteils den Duisburger Zweitligaplatz einnehmen würde. „Das ist eine schwierige Situation. Unter normalen Umständen wäre es völlig unproblematisch, dass Julian schon bei uns mitmachen würde. Aber so trainiert er eben bei den Sandhausenern mit, die sich ebenfalls auf die Zweite Liga vorbereiten“, zeigt Grlic Verständnis.

Kopfballduell zwischen Mats Hummels, MSV-Neuzugang Florian Hübner (Mitte) und Neven Subotic. Hübner wird beim Trainingsstart an der Westender Straße heute noch fehlen. Dafür kehrt Emil Jula nach seinem Osnabrück-Leihgeschäft zurück.
Kopfballduell zwischen Mats Hummels, MSV-Neuzugang Florian Hübner (Mitte) und Neven Subotic. Hübner wird beim Trainingsstart an der Westender Straße heute noch fehlen. Dafür kehrt Emil Jula nach seinem Osnabrück-Leihgeschäft zurück. © WAZ FotoPool

Zurückhalten muss sich beim Auftakt noch Maurice Exslager, der seinen Innenbandteilabriss noch nicht ganz auskuriert hat. Mit Dustin Bomheuer und Tanju Öztürk streifen sich zwei MSV-Kicker die Trainingsklamotten über, die noch keinen neuen Klub gefunden haben, aber noch bis zum Monatsende unter Vertrag stehen. Ebenfalls dabei: Brecher Emil Jula, zuletzt an den VfL Osnabrück ausgeliehen.

Für Grlic geht es um „Professionalität“

Dass am Donnerstagnachmittag der Startschuss fällt, hat für Grlic in erster Linie etwas mit „Professionalität“ zu tun. „Die neue Saison beginnt in fünfeinhalb Wochen. Es wäre fahrlässig, jetzt Zeit verstreichen zu lassen. Wir beginnen mit dem Training. Am Sonntag folgt das erste Freundschaftsspiel. Für uns geht es Stück für Stück in die Normalität“, so der 37-Jährige, der am Rande der Einheit garantiert viele Fragen besorgter Anhänger beantworten wird.

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Der langjährige Publikumsliebling: „Wenn man sieht, was die Fans sich jeden Tag für neue Aktivitäten einfallen lassen, dann ist es nur normal, dass wir jetzt wieder mit der Arbeit auf dem Trainingsplatz starten. Wir ziehen das Programm wie geplant durch. Diese ganzen Aktionen rund um den MSV sind für mich der eindrucksvolle Beweis, dass wir hier in Duisburg alle viel enger zusammenrücken.“ Aber trotzdem schwebt über der Zukunft das große Fragezeichen.

Fitnesscoach Rashwan zu Litex Lovetch

Grlic deutlich: „Die Chance, die wir als Verein noch haben, wollen wir unter allen Umständen nutzen. An der Zweitligagehörigkeit hängt eine Menge dran. Für die Fans, für uns, für alle Mitarbeiter. Ich hatte in den letzten Tagen mit den Spielern Kontakt. Auch Tobias Willi, Michael Meier oder Kosta Runjaic haben viel mit den Jungs gesprochen. Das ist hier keine alltägliche Situation. Aber wir jammern nicht. Das würde nichts bringen.“ Nicht mehr an Bord ist Fitnesscoach Karim Rashwan, der sich Litex Lovetch angeschlossen hat.

Im Hintergrund laufen derweil die Bemühungen von Anwalt Horst Kletke, die Argumentationskette für die Schiedsgerichtsverhandlung aufzubauen. Vermutlich pendelt sich die Sitzung zwischen Mitte und Ende nächster Woche ein. Als Ort steht Frankfurt fest. Allerdings wird die Zusammenkunft weder in der Zentrale der Deutschen Fußball-Liga noch in der des Deutschen Fußball-Bundes stattfinden. Angedacht ist die Wahl eines Konferenzraums in einem neutralen Frankfurter Hotel.