Duisburg. . Der MSV Duisburg startet am Freitag mit der Partie beim starken Aufsteiger VfR Aalen in die Rückrunde der 2. Bundesliga. Die Zebras wollen sich für die 1:4-Klatsche im Hinspiel revanchieren. „Das ist noch nicht aus den Köpfen“, sagt Stürmer Ranisav Jovanovic.

Das erste Saisonspiel in der zweiten Fußball-Bundesliga hatte für den MSV Duisburg den Effekt eines krachenden Aufwärtshakens beim Boxen. Nach dem 1:4 gegen den bis dahin relativ unbekannten Neuling VfR Aalen zerplatzte die euphorische Grundstimmung bei den Zebras wie eine Seifenblase. Letzter Tabellenplatz, Talfahrt, Trainerwechsel, Abstiegskampf. Am Freitag (18 Uhr, live im DerWesten-Ticker) geht es wieder gegen Aalen.

„Das 1:4 ist noch nicht aus den Köpfen“, sagt Duisburgs Stürmer Ranisav Jovanovic, „wir sind vor ein paar Monaten in die Saison gestartet, früh in Führung gegangen, haben dann aber hoch verloren. Der Stachel steckt bei uns noch drin. Wir haben heute etwas gut zu machen und wollen dem VfR wehtun.“

Aufwärtstrend bei „Rani“

Coach Kosta Runjaic setzt wie schon beim 2:0-Erfolg in Paderborn, bei dem „Rani“ stark auftrumpfte, auf seinen erfahrenen Stürmer, der mit der Zuschauerrolle in den letzten Wochen nicht immer einverstanden war. „Ranisav hat für uns den Elfmeter herausgeholt, viele Bälle gehalten und viel für die Mannschaft gearbeitet“, lobt Runjaic den Angreifer rückblickend.

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Der ehemalige Düsseldorfer (Vorsaison 17 Spiele, vier Tore, dazu ein Treffer in der Relegation gegen Hertha BSC) wartet bei den Zebras noch auf sein erstes Erfolgserlebnis. „Toreschießen ist für jeden Spieler gut“, sagt der junge Familienvater, „natürlich hätte ich in Paderborn gerne getroffen, aber ich habe in der Strafraumsituation das Optimale herausgeholt. Der gegnerische Torwart bekam Rot. Und für uns hat Benni Kern den Elfmeter sicher verwandelt.“

Kosta Runjaic rechnet relativ kurzfristig damit, dass bei Jovanovic der Knoten platzt. „Rani hat die Qualität, die ein Stürmer braucht. Im Training hat er in dieser Woche einige Dinger gemacht und gute Einheiten gezeigt. Das ist immer ein positives Zeichen. Bei Jovanovic ist es nur eine Frage der Zeit, wann er die ersten Tore für uns macht. Seine Quote wird in dieser Saison noch entsprechend ausfallen.“

Der neue Trainer erinnert dabei daran, „dass Ranisav hier mit einem Minus gestartet ist. Er war nicht richtig fit, hat sofort versucht, zu helfen, war dann verletzt und danach gab es den Trainerwechsel. Jetzt ist Rani dabei. Gegen Union hat er schon etwas angedeutet, in Paderborn war er noch präsenter.“

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Und Jovanovic hat eindeutig Blut geleckt. „Ich freue mich auf das Spiel in Aalen“, lässt er sich von Gefrierschranktemperaturen und zu erwartenden Schneeflocken nicht schocken. Jovanovic: „Schnee, Kälte: Der Gegner hat die gleichen Bedingungen wie wir. Wenn wir als Kollektiv auftreten, dann können wir auch in Aalen etwas holen.“

Überwintern auf einem Nichtabstiegsplatz hätte einen "enormen Stellenwert"

Für den einstigen Dresdner besäße das Überwintern auf einem Nichtabstiegsplatz enormen Stellenwert. „Das ist nicht nur für mich als Spieler und für den Trainer wichtig, sondern für den ganzen Verein. Wenn wir das packen, können wir mit der Familie ein paar Tage abschalten und dann eine richtig gute Winter-Vorbereitung für die letzten 15 Saisonspiele absolvieren.“

Der Mann mit der Erfahrung von runden 100 Zweitligapartien kann das Niveau der Klasse genau einschätzen. „Ich bin jetzt schon ein paar Jahre dabei. Beim DSF und jetzt bei Sport1 heißt es in der Werbung immer: Die stärkste zweite Liga aller Zeiten. Hertha BSC Berlin und der 1. FC Kaiserslautern haben wirklich starke Teams. Grundsätzlich ist es so: Wenn du nur 95 Prozent der Leistung abrufst, dann kannst du hier gegen jeden verlieren.“ Kämpferisch schiebt der 32-Jährige nach: „Rufen wir aber die vollen 100 Prozent ab, müssen wir uns vor keiner Mannschaft verstecken.“ .