München. Es bleibt dabei: Fußball-Zweitligist MSV Duisburg befindet sich weiter auf Talfahrt. Bei 1860 München kassierte der MSV eine 0:3-Niederlage. Dennoch sahen viele Verantwortliche eine deutliche Leistungssteigerung im Team. Die entscheidende Rettung soll Kosta Runjaic bringen.

Die Talfahrt des MSV Duisburg geht weiter. Vor 22.600 Zuschauern kamen die Zebras am Freitag bei den Münchner Löwen 0:3 (0:1) unter die Pranken und bleiben mit null Zählern sowie 2:12 Toren Schlusslicht in der zweiten Fußball-Bundesliga.

„Das Ergebnis spiegelt den Verlauf nicht wider. Einen Punkt hätten wir verdient gehabt, das war eine deutliche Steigerung“, meinte MSV-Mittelfeldspieler Goran Sukalo sichtlich geknickt nach der Klatsche. Bitter für die Duisburger: Nur 95 Sekunden ging die Taktik, das Match lange offen zu halten, auf.

„Dann haben wir erst einen langen Ball unterschätzt, der zur Ecke führte. Aus dieser Standardsituation, die zehn Zentimeter über den Boden hereinkam, fiel das 1:0. So etwas darf nicht passieren, zumal wir sowohl beim Verlängern des Balles als auch beim Torschuss in Überzahl waren“, ärgerte sich Interimstrainer Ivo Grlic über Benni Lauths leichte Beute.

Interimstrainer Ivica Grlic sah "über 55 Minuten eine gute Leistung" des MSV Duisburg

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Die Zebras präsentierten sich anschließend kampfstark, hielten vehement dagegen und drängten vor und nach dem Pausentee auf das 1:1. Flamur Kastrati, der erstmals seit dem 30. Oktober 2011 (0:3 gegen 1860 München beim Reck-Debüt) wieder in der Startelf auftauchte, zirkelte einen Ball an die 1860-Latte (35.). „Ich hatte gesehen, dass Torwart Gabor Kiraly etwas weit draußen stand. Schade, dass der Ball nicht drin war. So sind wir einem Dreckstor hinterher gelaufen. Nach einem 0:3 ist es natürlich komisch, zu sagen: Wir waren besser. Aber der Auftritt war eine deutliche Steigerung gegenüber den ersten Begegnungen.“

Ivica Grlic sah „über 55 Minuten eine gute Leistung.“ Der Manager: „Körpersprache, Einsatzbereitschaft waren so wie ich mir das vorgestellt hatte. Wir haben zu Beginn nicht aufgepasst, dann einen zweiten Fehler im Aufbau gemacht, der zum 2:0 führte. Wenn die Defensive nicht steht – und damit meine ich nur die Abwehr – dann kannst du kein Spiel gewinnen.“ Nach Lauths Kopfball zur Vorentscheidung (56.) setzte der Ex-Duisburger Moritz Stoppelkamp sträflich frei den 3:0-Schlusspunkt (85.). „Eigentlich wollte ich nicht jubeln gegen meinen Ex-Verein, aber dann ist es so über mich gekommen. Ich hoffe, dass der Knoten bei uns geplatzt ist, auch wenn es noch viel Luft nach oben gibt.“

In der Länderspielpause plant der MSV Duisburg zwei Testspiele mit Kosta Runjaic

Die Meidericher hoffen nun auf den Trainereffekt. Kosta Runjaic (41), der für eine fünfstellige Summe aus seinem Vertrag beim SV Darmstadt 98 „ausgelöst“ werden kann, verfolgte die Duisburger Pleite via Fernsehen. Am Montag soll Runjaic, sofern alle Formalitäten reibungslos über die Bühne gehen, die Zügel bei den Zebras in die Hand nehmen. „Generell ist es gut, wenn der neue Trainer zu uns kommt und hier arbeitet. Nach dieser Bilanz wird bei uns garantiert hart gearbeitet.“

In der Länderspielpause sollen zwei Testpartien absolviert werden, dazu sollen die Neuverpflichtungen Ranisav Jovanovic und Toni da Silva weitere Defizite aufarbeiten. Beide können nach wie vor nicht über 90 Minuten powern. Jovanovic wurde gestern nach 80 Minuten vom Platz genommen. Da Silva tauchte in der Endphase komplett ab.

So oder so: Es wird eine Herkulesaufgabe für den neuen Coach Kosta Runjaic.