Duisburg. Der MSV Duisburg hat einen wichtigen Schritt im Kampf um den Klassenerhalt gemacht. Das Team von Trainer Oliver Reck besiegte Alemannia Aachen mit 2:0 (0:0). Die beiden Treffer erzielten Daniel Brosinski (74.) und Jürgen Gjasula (83.).

Große Erleichterung bei den Zebras: Das rettende Ufer ist an der Wedau fast erreicht. Der MSV Duisburg nutzte am 31. Spieltag der zweiten Fußball-Bundesliga vor offiziell 15.127 Zuschauern die Chance, in ruhiges Fahrwasser zu gelangen. Die Mannschaft von Cheftrainer Oliver Reck distanzierte durch den 2:0 (0:0)-Sieg gegen Schlusslicht Alemannia Aachen einen Konkurrenten im Kampf gegen den Abstiegsstrudel und ist mit 34 Punkten nahezu auf der sicheren Seite. Ganz im Gegensatz zu den Aachenern, denen mit 25 Zählern bei noch drei ausstehenden Spielen der Absturz in die 3. Liga droht.

Sukalo und Gjasula in der MSV-Startformation

MSV-Trainer Oliver Reck bot gegen den Tabellenletzten exakt die Elf auf, die in der Vorwoche beim 2:0 gegen den Tabellenzweiten Eintracht Frankfurt eine geschlossen starke Mannschaftsleistung gezeigt hatte. Heißt: Goran Sukalo und Jürgen Gjasula, die beide am Mittwoch bei 1860 München (1:2) passen mussten, standen wieder in der Anfangsformation. Auch Tanju Öztürk durfte von Beginn spielen. Für den 22-jährigen Mittelfeldakteur, den Kapitän des U23-NRW-Ligateams, musste Andre Hoffmann auf der Bank Platz nehmen.

Die Zebras taten sich lange schwer gegen eine im Kollektiv ordentlich und organisiert verteidigende Aachener Elf. Öztürk und Jürgen Gjasula versuchten von der zentralen Mittelfeldachse das Spiel über Linksaußen anzutreiben, wo Kevin Wolze aber Probleme hatte, sich gegen Aachens Rechtsverteidiger Kim Falkenberg durchzusetzen. In Minute 20 tauschten Wolze und Daniel Brosinski dann die Flügelpositionen.

MSV-Angriffen fehlte es zunächst an Präzision

MSV-Torhüter Felix Wiedwald, der bei den Meiderichern mit konstant überzeugenden Leistungen zu gefallen weiß, zeichnete sich erstmals in der 22. Minute aus, als er einen halbhohen Distanzschuss des Ex-Schalkers Albert Streit parierte. Sowohl die Aachener als auch die Duisburger Offensivbemühungen scheiterten ansonsten aber wiederholt an mangelnder Genauigkeit. Auch Brosinskis und Wolzes Flankenversuche in den Strafraum der Alemannia fehlte die Präzision. Und als Maurice Exslager einmal nach flacher Vorlage durchgestartet war, entschärfte Aachens Innenverteidiger Tobias Feisthammel die Situation, ehe der MSV-Stürmer aus sieben Metern Torentfernung hätte zum Abschluss kommen können (36.).

Noch vor der Pause (43.) wurde es turbulent. Die Duisburger Spieler beklagten sich unter Pfiffen lautstark bei Schiedsrichter Wolfgang Stark, der einem Eigentor von Feisthammel die Anerkennung verweigerte. Grund: Sein Assistent an der Linie hatte bei Wolzes Steilpass, den Feisthammel beim Klärungsversuch unglücklich in den eigenen Kasten beförderte, eine Abseitsposition von Gjasula gesehen, der in der Szene jedoch nicht entscheidend eingriff. Eine knifflige, umstrittene Entscheidung des Fifa-Schiedsrichters, die man vertreten kann – aber nicht muss.

MSV-Torhüter Wiedwald erneut in guter Form

Das Abstiegsduell bot auch nach dem Seitenwechsel weiter Brisanz – und Abwechslung. Alemannia-Keeper Boy Watermann musste sich bei einem platzierten Flachschuss Gjasulas aufs lange Eck ziemlich strecken (55.), ehe Wiedwald im Eins-gegen-Eins mit David Odonkor an der Strafraumgrenze einen Duisburger Rückstand verhinderte (59.). Eine Viertelstunde später war Wiedwald erneut Sieger gegen Odonkor – ein ganz starker Auftritt des MSV-Torhüters

Oliver Reck hatte zwischenzeitlich Wolze (60.) und Öztürk (65.) ausgewechselt. Für sie brachte der MSV-Trainer Stürmer Emil Jula und Hoffmann ins Spiel. Exslager sollte jetzt Dampf über die rechte Seite machen – und tat das nicht nur vorbildlich, sondern als Vorlagengeber auch doppelt erfolgreich.

MSV Duisburg trifft im Schlussspurt doppelt

In der 75. Minute setzte sich der 21-Jährige an der Torauslinie entscheidend durch, passte dann zurück auf Daniel Brosinski, der aus rund zehn Metern das 1:0 besorgte. Acht Zeigerumdrehungen später bediente „Exe“ aus ähnlicher Position Gjasula, der die Kugel zum Endstand in den Maschen versenkte. Während die Alemannia dem Abstieg entgegen taumelt, dürfen die Duisburger endgültig für eine weitere Saison in der 2. Bundesliga planen.