Duisburg. Die Entscheidung hat sich nach dem Pokal-Aus bei Regionalligist Holstein Kiel am Mittwoch bereits angedeutet: Fußball-Zweitligist MSV Duisburg hat sich von Trainer Milan Sasic getrennt. Das gab der Verein am Freitagnachmittag bei einer Pressekonferenz bekannt.
Das Kapitel Milan Sasic ist beim MSV Duisburg beendet. Am Freitagnachmittag hat der Verein die Trennung vom zuletzt erfolglosen Übungsleiter bekanntgegeben. Torwarttrainer Oliver Reck wird die Mannschaft vorerst übernehmen - Uwe Schubert steht ihm zur Seite.
Aufsichtsratschef David Karpathy: "Dass die Zusammenarbeit so endet, bedauern wir sehr. Wir denken aber, dass dieser Schritt notwendig ist, um in eine erfolgreiche Zukunft zu gehen." Auch auf anderen Positionen gibt es Änderungen. "Wir werden den Posten des Sportdirektors mit Ivo Grlic besetzen. Die besondere Situation musste eine sofortige Entscheidung nach sich ziehen", sagte Geschäftsführer Roland Kentsch. Bernard Dietz wird außerdem einen Platz im Aufsichtsrat besetzen. Er nimmt dort den früheren Platz von Erich Staake ein.
Ivo Grlic wird Sportdirektor
Seit dem 2. November 2009 war der Meidericher Spielverein auch Milan Sasic‘ Verein. In der kommenden Woche hätte der Kroate also sein drittes Trainerjahr beim MSV begonnen. Am vergangenen Mittwoch ließen sich die Duisburger Zweitliga-Kicker nach dem schlechten Saisonstart in der Liga noch vom Viertligisten Holstein Kiel aus dem Pokal kegeln - damit stand die MSV-Führungsetage unter Zugzwang. Was unmittelbar nach der 0:2-Blamage inoffiziell schon als beschlossene Sache galt, wurde dann am Freitag auf der Pressekonferenz bestätigt: Der abstiegsbedrohte Klub gab die Trennung von Sasic bekannt. Ein drittes Arbeitsjahr blieb dem 53-jährigen Fußballlehrer beim MSV verwehrt.
Trennung kommt wenig überraschend
Immerhin: Sein Vorgänger Peter Neururer hatte nicht mal ein Jahr an der Wedau geschafft. Damals, am 30. Oktober 2009, zogen Vereinsboss Walter Hellmich und Sportdirektor Bruno Hübner die Reißleine. Beide haben den Verein bekanntlich verlassen. So waren es diesmal Vorstandsboss Dieter Steffen, sein Vize Stephan Bock, KGaA-Aufsichtsratschef David Karpathy und Geschäftsführer Roland Kentsch, die den Trainer entließen.
Ihre Entscheidung kam wenig überraschend. Die am Vortag anberaumte Pressekonferenz zum Heimspiel gegen 1860 München (Sonntag 13.30 Uhr) war knapp zwei Stunden vorher abgesagt worden. Sasic packte in Duisburg sofort seine Sachen, fuhr heim nach Koblenz, wo er von 2002 bis 2007 die TuS trainierte und mit seiner Frau Branka noch immer wohnt. Dieter Steffen und Stephan Bock kehrten am Donnerstagnachmittag aus Kiel zurück. Vorstand und Aufsichtsrat konnten in Duisburg deshalb erst am Freitagmorgen tagen. Anschließend traten sie vor die Medienvertreter.