Duisburg.

Den Platz des Spielers bei der Pressekonferenz des MSV Duisburg zum Match gegen den SC Paderborn 07 (Sonntag, 13.30 Uhr, live im DerWesten-Ticker) nahm gestern Geschäftsführer Roland Kentsch ein. Die Botschaft war eindeutig: Egal, wie das Spiel morgen ausgehen wird, Milan Sasic wird danach noch Trainer des Fußball-Zweitligisten sein. Kentsch war gekommen, um Rückendeckung für den Kroaten zu demonstrieren. „Wir sind uns sicher, dass es nach wie vor richtig ist, mit dem Trainerteam zusammenzuarbeiten“, sagte Kentsch.

„Wir“ – dass sind in erster Linie Kentsch und KGaA-Aufsichtsratschef David Karpathy, die unter der Woche ein Krisengespräch mit Sasic geführt hatten. Dieter Steffen, MSV-Vorstandsvorsitzender, soll dem Vernehmen nach zeitweise telefonisch an dem Gespräch beteiligt gewesen sein. Vor dem Training trat Kentsch gestern vor die Mannschaft, um auch den Spielern mitzuteilen, dass der Trainer nicht zur Disposition stehe.

Nach der öffentlichen Diskussion um Sasic, die naturgemäß nach der Niederlage in Bochum entbrannt war, wollte Kentsch ein Zeichen setzen. Natürlich setzt er dabei auf die Wirkung des Erfolges. Kentsch: „Mit Siegen in den zwei Heimspielen gegen Paderborn und Ingolstadt kann die Diskussion der letzten Tage der Vergangenheit angehören.“ Das Leben könnte so einfach sein.

„Die Mannschaft ist nicht tot, sie lebt“

Das Szenario, dass es morgen gegen die munteren Paderborner eine Abreibung geben könnte, bleibt an diesem Mittag im Besprechungsraum des Trainingszentrum außen vor. Milan Sasic blickt vielmehr weit über die morgige Partie hinaus. Bereits auf die kommende Saison, für die er bekanntlich auch noch beim MSV unter Vertrag steht. Sasic bekennt, dass er „so eine Situation noch nie erlebt hat. Ich stand mit meinen Mannschaften in Koblenz und Kaiserslautern zum vergleichbaren Zeitpunkt immer in der Spitzengruppe“ und will zeigen, dass er die MSV-Truppe trotz der aktuell misslichen Situation doch nach oben führen kann. „Wenn wir so zusammenbleiben und drei Verstärkungen bekommen, spielen wir in der nächsten Saison oben mit“, verspricht Sasic.

Doch erst einmal muss der Trainer, wenn er dann auch tatsächlich die Chance dazu erhält, das aktuelle Team in sichere Gefilde führen. Sasic sagt: „Es ist ein Hohn, dass wir da stehen, wo wir stehen“ und gibt sich selbstkritisch: „Ich brauche keine Ausreden. Ich, Trainer vom MSV Duisburg, Milan Sasic, ich habe keinen Erfolg.“

Punkt.

Und was stimmt den Trainer zuversichtlich, in den kommenden Wochen den Hebel umlegen zu können? „So schwarz, wie die Tabelle es ausdrückt, ist es nicht. Wir sind auch keine tote Mannschaft, wir leben.“ Milan Sasic macht das daran fest, dass die Zebras in den letzten fünf Spielen immer ein Tor geschossen haben und maximal mit einem Tor Unterschied verloren haben. Letzteres würde morgen indes auch nicht helfen.