Fürth. Zum Auftakt des 7. Spieltages hat der MSV Duisburg einen Punktgewinn bei Spitzenreiter Greuther Fürth verpasst. Die Elf von Milan Sasic unterlag bei den Franken mit 1:2. In den anderen beiden Partien geizten die Teams mit Toren.
Im Presseraum in Fürth gab es für MSV-Trainer Milan Sasic keinen Tee. „Ich könnte einen zur Beruhigung gebrauchen“, so der Kroate nach der 1:2 (0:0)-Niederlage des MSV Duisburg im Fußball-Zweitliga-Spiel bei der SpVgg Greuther Fürth. Sasic war bedient. Nach dem Spiel ging der Coach mit Teilen der Mannschaft hart ins Gericht: „Wir haben uns auf dieses Spiel akribisch vorbereitet. Doch einige Spieler haben versagt und die absolute Leidenschaft vermissen lassen.“
MSV-Trainer Milan Sasic entschied sich im offensiven Mittelfeld zunächst gegen Flamur Kastrati, dem nach dem Länderspieleinsatz in Norwegen die Frische fehlte. Doch nach 34 Minuten musste der Norweger dann doch ran. Für Valeri Domovchiyski war die Partie früh beendet. Kein Elan, kein Feuer, keine Einstellung – das wollte sich Sasic nict länger antun und nahm ihm vom Platz. Auch eine Sache der Einstellung. Der Ex-Berliner enttäuschte nicht zum ersten Mal.
Der Chinese Jiayi Shao, der bei den Zebras ebenfalls nicht zu den eifrigsten Sportlern zählt, schaffte es diesmal nichtmals in den Kader. Dafür saß Benjamin Kern nach langer Zeit wieder auf der Bank. Er profitierte dabei auch vom Ausfall von Sergej Karimov, dem alle vier Weisheitszähne gezogen wurden.
Torfabrik auf Sparflamme
Die Torfabrik der Liga – Fürth hatte bis gestern bereits 15 Tore erzielt – arbeitete zunächst auf Sparflamme. Duisburg erspielte sich in der Anfangsphase ein Übergewicht und die erste Torchance. Emil Jula scheiterte nach einer Flanke von Kevin Wolze aus acht Metern per Kopf an Kleeblatt-Keeper Max Grün (12.).
Durch einen Fehler im Stellungsspiel der Duisburger Abwehr brachte der Spitzenreiter de Sasic-Elf zum ersten Mal in Bedrängnis. Doch Bruno Soares konnte den Schuss von Christopher Nöthe im letzten Moment abblocken (17.). Für die Gastgeber war es das Signal, das Heft in die Hand zu nehmen und den Druck auf das Duisburger Tor zu erhöhen. Drei Minuten später setzte Edgar Prib einen Freistoß knapp über das Tor. Torwart Florian Fromlowitz, der auf dem Platz allmählich zum Führungsspieler avanciert, klärte zweimal überragend gegen Christopher Nöthe – bei einem Kopfball (38.) und bei einem Schuss aus kurzer Distanz (44.).
Fromlowitz noch der Beste beim MSV
Der MSV überstand die Druckperiode und rettete sich unbeschadet in die Kabine. Wie in der ersten Halbzeit begann Fürth verhalten, um später die Schlagzahl zu erhöhen. Nach 58 Minuten schlug es dann im Tor von Florian Fromlowitz ein. Bruno Soares rutschte am Ball vorbei, Olivier Occean traf den Pfosten, Stephan Fürster knallte das Leder per Direktannahme aus 16 Metern unhaltbar für Fromlowitz in die Maschen.
Gjasula trifft in den Winkel
Sechs Minuten später glaubten die meisten der 9030 Zuschauer an die Vorentscheidung. Christopher Nöthe behielt im Gedränge im Duisburger Strafraum den Überblick und drückte das Leder aus kurzer Distanz zum 2:0 ins Netz. Doch nur zwei Minuten später war die Partie offen. Fürth feierte, Duisburgs Mittelfeldspieler Jürgen Gjasula behielt einen kühlen Kopf und traf aus 18 Metern in den Winkel zum 2:1.
Der MSV bemühte sich noch um den Ausgleich, am Ende fehlte die Durchschlagskraft. „Fürth hatte mehr Willen und mehr Wucht“, so Kapitän Branimir Bajic. „Wir hatten von der 15. bis zur 60.Minute einen Blackout“, ärgerte sich Goran Sukalo.
In der nächsten Woche dürfte der Mannschaft ein rauer Wind ins Gesicht wehen. „Es gibt Spieler, die vor Leidenschaft Galle spucken, andere machen das aber nicht“, ärgerte sich Milan Sasic. Fünf Punkte aus sieben Spielen – vor dem Heimspiel gegen Union Berlin am nächsten Samstag steht der MSV wieder unter Druck. „Wir müssen das Ding zusammen mit unseren Fans unbedingt gewinnen“, so Florian Fromlowitz.
Greuther Fürth - MSV Duisburg 2:1 (0:0)
Duisburg: Fromlowitz - Berberovic, Bruno Soares, Bajic, Wolze - Sukalo, Pliatsikas (66. Pamic) - Brosinski (73. Bollmann), Gjasula, Domowtschiski (34. Kastrati) - Jula. - Trainer: Sasic
Tore: 1:0 Fürstner (58.), 2:0 Nöthe (64.), 2:1 Gjasula (66.)
Schiedsrichter: Bibiana Steinhaus (Hannover)
Zuschauer: 9030