Duisburg. Der MSV Duisburg hat gegen Dynamo Dresden seinen ersten Saisonsieg eingefahren. Die Elf von Milan Sasic schlug den Aufsteiger vor eigener Kulisse verdient mit 3:0. Bajic, Jula und ein Dynamo-Spieler erzielten die Treffer für die “Zebras“.
Es geht doch, MSV Duisburg! Gegen Dynamo Dresden platzte beim Fußball-Zweitligisten im sechsten Anlauf zwar spielerisch noch nicht der berühmte Knoten, doch die Leistung reichte zu einem 3:0 (1:0)-Erfolg. Nach der Last-Second-Niederlage in St. Pauli gelang den Zebras vor 12.657 Zuschauern im Heimspiel gegen den Aufsteiger der erste Dreier der Saison und damit der erste Schritt aus der Ergebniskrise.
MSV-Trainer Milan Sasic musste seine Startformation nach dem 1:2 am Millerntor umbauen. Für den gesperrten Vasileios Pliatsikas, der in Hamburg seinen zweiten Platzverweis in der laufenden Spielzeit kassierte, rückte Jürgen Gjasula neben Goran Sukalo ins defensive Mittelfeld. Auf der rechten Seite der Abwehrkette erhielt Dzemal Berberovic den Vorzug gegenüber Markus Bollmann. Daniel Brosinski, der in St. Pauli nicht zum Kader gehörte, besetzte die rechte, Flamur Kastrati diesmal die linke Mittelfeldposition. Valeri Domovchiyski agierte als hängende Spitze hinter Emil Jula.
Heller und Trojan gegen den Ex-Klub
Bei den Gästen fielen Kapitän Cristian Fiel und Sebastian Pfeffer wegen eines Infekts sowie Alexander Schnetzler mit einer Risswunde auf der Kopfhaut aus. Auf der linken Mittelfeldseite kam Marcel Heller zum Einsatz, der noch 2008/09 an der Wedau spielte und zwischenzeitlich aus dem MSV-Kader gestrichen wurde, weil er Duisburgs damaligen Trainer Peter Neururer öffentlich kritisiert hatte. Auch Filip Trojan, der bei den Zebras vergangene Saison die „10“ auf dem Trikot trug, stand nach auskurierter Oberschenkelverletzung im Startaufgebot von Trainer Ralf Loose.
Trojan war es auch, der gleich zwei Chancen in Hälfte eins auf dem Fuß hatte. Erst klärte MSV-Keeper Florian Fromlowitz, als der 27-jährige Tscheche in der 28. Spielminute wenige Meter vor dem Duisburger Tor in Szene gesetzt wurde. Zehn Minuten später traf Trojan mit seinem cleveren Distanzheber über Fromlowitz hinweg nur die Latte.
Torschütze Bajic und Gjasula stark beim MSV
Die Fehlpassquote der Gastgeber fiel im ersten Abschnitt hoch aus. Es haperte bei der Abstimmung, viele Angriffe trug der MSV zu langsam vor, hinzu kamen zahlreiche Ballverluste in den Zweikämpfen. Trotzdem durften die Duisburger Anhänger noch vor der Pause jubeln, als MSV-Kapitän Branimir Bajic einen Eckstoß von Jürgen Gjasula mit einer wuchtigen Abnahme unter die Latte hämmerte und hinter Ex-Bielefeld-Torwart Dennis Eilhoff in den Maschen versenkte (44.).
Kaum Torgefahr seitens der Gäste
Der Treffer gab offenbar Auftrieb. In der zweiten Hälfte übte der MSV effektiv Druck aus. Jula war kurz nach Wiederanpfiff nach Kastratis Vorarbeit unmittelbar vor dem Dresdener Gehäuse einschussbereit, wurde aber noch abgeschirmt (46.). Domovchiyski vergab auf Vorlage von Gjasula freistehend vor Eilhoff, als er seinen Flachschuss aus rund zehn Metern rechts am Pfosten vorbeisetzte (52.). Dresden zeigte sich derweil zwar bemüht, strahlte allerdings kaum noch Torgefahr aus.
Ganz im Gegensatz zum MSV. Die scharfe Hereingabe von Brosinski nutzte Jula zu seinem ersten Pflichtspieltreffer (79.). Der eingewechselte Zvonko Pamic hätte fünf Minuten später schon erhöhen können, traf aber nur den Pfosten. Den Schlusspunkt setzte Dresdens Cheikh Gueye mit einem Eigentor nach einer Flanke von Brosinski (90.). „Der MSV ist wieder da!“, schallte es von den Rängen durch die Duisburger Arena. Das Trainingslager in Bad Kreuznach können die Zebras nach dem Sieg nun entspannter angehen.
Am 9. September (18 Uhr) muss der MSV bei der Spielvereinigung Greuther Fürth, die 4:1 beim VfL Bochum siegte, zum nächsten Ligaspiel antreten. Zuvor bestreitet die Mannschaft im Rahmen des Trainingslagers noch ein Freundschaftsspiel beim SV Wehen Wiesbaden (Mittwoch, 31. August), um drei Tage später in Kapellen gegen Bundesligist Borussia Mönchengladbach zu testen.
Bis zum Ende der Transferperiode plant Sasic unterdessen noch einen Spieler zu verpflichten. Neben dem Berliner Rob Friend soll auch der Ex-Duisburger und jetzige Bremer Sandro Wagner auf der Wunschliste stehen.
Duisburg: Fromlowitz - Berberovic, Soares, Bajic (72. Hoffmann), Wolze - Sukalo, Gjasula - Brosinski, Kastrati (80. Shao) - Domovchiyski (76. Pamic), Jula. Trainer: Sasic
Tore: 1:0 Bajic (44.), 2:0 Jula (79.), 3:0 Gueye (90./ET).
Schiedsrichter: Benjamin Cortus (Nürnberg)