Duisburg. Der MSV verpflichtet den Mittelfeldspieler von Kickers Offenbach. Kaderplaner Chris Schmoldt sieht die Meidericher im Plan.

Über diesen Neuzugang freut sich Chris Schmoldt, Kaderplaner beim Fußball-Regionalligisten MSV Duisburg, besonders. „Ihn hatte ich schon länger auf dem Schirm. Endlich hat es geklappt“, so der 41-Jährige. Vom Südwest-Regionalligisten Kickers Offenbach wechselt Mittelfeldspieler Leon Müller zu den Zebras. Der 23-Jährige kommt als klassischer Sechser nach Duisburg.

Chris Schmoldt vergleicht den neuen Mann mit Ex-Zebra Yassin Ben Balla und mit Paul Will, der gerade von Drittligist Dynamo Dresden zu Bundesliga-Absteiger SV Darmstadt 98 gewechselt ist. „Er ist quasi eine Mischung aus beiden Spielern“, sagt Schmoldt. Yassin Ben Balla setzte in der Saison 2019/20 deutliche Akzente im Mittelfeld der Meidericher. Der Verein konnte ihn nach der Spielzeit aber nicht halten. Paul Will sollte damals sein Nachfolger werden. Der MSV bemühte sich intensiv um den damaligen Leistungsträger des FC Bayern München II. Das Rennen um ihn machte aber Dynamo Dresden.

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Nun soll Leon Müller vor der Abwehr der Zebras die Fäden ziehen. Sollte die Weiterverpflichtung von Jonas Michelbrink gelingen, hätte der MSV ein technisch versiertes Duo in der Zentrale am Ball. Müller war vor Jahresfrist vom FSV Frankfurt an den Bieberer Berg zu Kickers Offenbach gewechselt. In der vergangenen Saison bestritt Müller 23 Partien für den OFC. Insgesamt absolvierte der gebürtige Bad Homburger 76 Partien in der Regionalliga Südwest für Offenbach, Frankfurt und die TuS Rot-Weiß Koblenz. Beim SV Darmstadt 98 kam er sogar auf einen Zweitliga-Einsatz.

Wir holen Spieler, die Bock darauf haben, was hier möglich ist.
Chris Schmoldt - MSV-Kaderplaner

Dietmar Hirsch freut sich auf einen Sechser, „der seine Position auch offensiv interpretiert“, wie es der Trainer in der Mitteilung des Vereins ausdrückt. Müller, der nach eigenem Bekunden in der letzten Saison zwei Heimspiele der Zebras besucht hat, soll auf dem Platz auch Verantwortung übernehmen – so wie es Yassin Ben Balla vor fünf Jahren auch getan hat.

Leon Müller ist der siebte externe Neuzugang der Meidericher. Die Vollzugsmeldungen dürften in den nächsten Tagen nicht abreißen. „Wir befinden uns voll im Plan“, versichert Chris Schmoldt, dass Trainer Dietmar Hirsch zu den Testungen am Montag, 17. Juni, bereits auf eine stattliche Truppe blicken kann. Ohnehin bekundeten Schmoldt und Geschäftsführer Michael Preetz zuletzt mehrfach, dass das Gesamtpaket weitgehend stehe und nur noch umgesetzt werden müsse.

Verteidiger Alexander Hahn, der von Preußen Münster kam, vertritt mit seinen 31 Jahren eher das ältere Semester, ansonsten hat der MSV bislang vorwiegend jüngere Spieler verpflichtet. Michael Preetz sagte in dieser Woche im Podcast „Streifendienst 1902“ von Radio Duisburg: „Wir werden das Durchschnittsalter senken, ohne in den Jugendwahn abzudriften.“ In der letzten Saison mangelte es beim MSV an Spielern, die das „Mittelalter“ repräsentieren. Diese Lücke schließen die Meidericher derzeit. Am Ende soll eine ausgewogene Mischung stehen. Neben Hahn dürften noch zwei, drei weitere erfahrenere Spieler zum Team stoßen.

Jonas Michelbrink spielt in den Planungen des MSV Duisburg weiterhin eine Rolle.
Jonas Michelbrink spielt in den Planungen des MSV Duisburg weiterhin eine Rolle. © FUNKE Foto Services | STEFAN AREND

Was für alle Spieler gilt: Der MSV erwartet von ihnen, „dass sie auf dem Platz marschieren“, wie es Michael Preetz ausdrückt. Die Fitness wird in der neuen Saison eine zentrale Rolle spielen. Zum einen gilt Dietmar Hirsch als ein Trainer, der auf Power und Ausdauer bis zur letzten Minute setzt, zum anderen waren Defizite in diesem Bereich in der letzten Saison mit ausschlaggebend für den Abstieg in die Regionalliga. Preetz sagt im Podcast: „Die Mannschaft hatte nicht die körperlichen Voraussetzungen, um sich in der Spielklasse zu behaupten.“

Der MSV Duisburg hat bei der Planung auch die 3. Liga schon im Blick

Die Meidericher denken bei der Kader-Zusammenstellung auch schon an den nächsten Schritt. Im Falle des Aufstiegs soll das Team auch in der 3. Liga konkurrenzfähig sein. Diese Perspektive ist offenbar ein Anreiz für potenzielle Neuzugänge. „Wir holen Spieler, die Bock darauf haben, was hier möglich ist“, unterstreicht Schmoldt. Trotz Niedergang und Abstiegsfrust punktet der MSV dabei immer noch mit seinem Namen und den professionellen Strukturen im Verein. Die Duisburger Arena kommt als Anreiz hinzu.

Auch Michael Preetz ist dabei ein Faktor. Auch wenn mancher Neuzugang den früheren Nationalspieler nicht mehr auf dem Feld in Aktion gesehen hat, gilt der frühere Stürmer auch für jüngere Leute beim MSV bereits als Identifikationsfigur. „Allein schon durch seine Präsenz und Ausstrahlung kann er junge Spieler beeindrucken“, sagt Chris Schmoldt.

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