Duisburg. Der Neuzugang schaffte mit Preußen Münster den Durchmarsch aus der Regionalliga in die 2. Bundesliga. Daran will er beim MSV anknüpfen.

Der erste Neuzugang ist an Bord. Es war keine Überraschung mehr: Vom Zweitliga-Aufsteiger Preußen Münster wechselt Alexander Hahn ablösefrei zum Fußball-Regionalligisten MSV Duisburg. Der Koch in der Gerüchteküche hatte den Teller schon länger zum Servieren fertiggestellt. Der 31-jährige Abwehrspieler wird bei den Zebras eine wichtige Rolle einnehmen. Er kommt als Mann, der auf dem Platz etwas zu sagen hat.

Vertragslaufzeit unbekannt

Über die Laufzeit des Vertrages, den der Innenverteidiger unterschrieben hat, machte der MSV Duisburg am Montag keine Angaben. Dafür teilte der Verein mit, dass Hahn mit der Rückennummer 42 spielen wird. Das ist etwas mehr als eine Randnotiz. Hier geht es um ein gutes Omen. Mit der 42 auf dem Rücken stieg Hahn mit Preußen Münster zweimal in Folge auf: erst aus der Regionalliga in die 3. Liga und nun in die 2. Bundesliga. Beim MSV hätte niemand etwas dagegen einzuwenden, wenn Hahn dieses Kunststück erneut glücken würde – vorausgesetzt, der Vertrag ist länger als ein Jahr gültig.

Am jüngsten Husarenstück der Münsteraner war der im russischen Omsk geborene Hahn mit 20 Einsätzen beteiligt. Er erzielte einen Treffer, der eminent wichtig war. Im Auswärtsspiel bei Viktoria Köln am 36. Spieltag traf er zum 3:3-Ausgleich, die Preußen gewannen noch mit 5:3. Auf den letzten Metern einer Saison sind solche Tore und Punkte Gold wert.

Alexander Hahn beim Spiel des SC Preußen Münster beim MSV Duisburg im September (0:0) gegen Jonas Michelbrink.
Alexander Hahn beim Spiel des SC Preußen Münster beim MSV Duisburg im September (0:0) gegen Jonas Michelbrink. © imago/Jan Huebner | Hendrik Gräfenkämper

Hahn, der auf der Aufstiegsfeier der Preußen mit einem erfolgreichen Heiratsantrag an seine Freundin Hannah für zusätzliche Emotionen gesorgt hatte, wäre den Weg in die 2. Liga mit Münster gerne mitgegangen, er spielte in den Planungen des Vereins aber keine Rolle mehr. Nun sucht er in Duisburg eine neue Herausforderung. Der MSV zitiert seinen Neuzugang in einer Pressemitteilung so: „Ich bin voller Tatendrang, will meine Qualität und meine Menschlichkeit auf und neben dem Platz für den Spielverein einbringen – und damit dazu beitragen, den größtmöglichen Erfolg für uns erreichen: Ich bin hier, um aufzusteigen.“

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Der neue Trainer Dietmar Hirsch ließ aus seinem Urlaubsdomizil auf Mallorca wissen: „Er ist ein zweikampfstarker Innenverteidiger, der in der Regionalliga absoluter Stammspieler war und auch im Drittliga-Jahr viele Einsätze gehabt hat. Was uns zudem wichtig ist: Ali wird seine Führungsqualitäten sowohl auf als auch neben dem Platz einbringen, das wird die jungen Spieler, die wir natürlich auch haben werden, weiterbringen.“ Kaderplaner Chris Schmoldt würdigt das Aufbauspiel des Neuzugangs mit dem linken Fuß. Begeisterung klingt durch. Schmoldt: „Ali ist einfach ein Mega-Typ.“

Ich bin hier, um aufzusteigen.
Alexander Hahn - MSV-Neuzugang

Alexander Hahn muss nicht der einzige Neuzugang aus Münster bleiben. Im Visier der Zebras ist seit längerem auch Stürmer Gerrit Wegkamp, der allerdings auch für die 2. Bundesliga weiter vertraglich an die Preußen gebunden ist. Er spielte schon 2014 für ein halbes Jahr beim MSV.

Auch Wegkamp käme als Routinier nach Duisburg. Wie Hahn ist er 31 Jahre alt. Chris Schmoldt und Dietmar Hirsch wollen eine homogene Mannschaft mit jungen und erfahrenen Spielern aufbauen. Naturgemäß werden die Zebras nur begrenzt auf betagtere Spieler setzen. Für Marvin Knoll (34), dessen nach dem Sandhausen-Spiel bekundetes Interesse, beim MSV zu verlängern, beim Verein bislang keine öffentliche Reaktion hervorrief, könnte es da schon eng werden. Zumal: Der neue Abwehrchef scheint mit Alexander Hahn bereits gefunden.