Duisburg. Der neue Trainer des MSV Duisburg, Dietmar Hirsch, bringt bei den Zebras die Erfahrungen aus drei Regionalliga-Stationen ein.

Dietmar Hirsch, der neue Trainer des künftigen Fußball-Regionalligisten MSV Duisburg, hat sein Profil beim Nachrichtendienst Whatsapp mit diesem Leitsatz versehen: „Wenn du wirklich etwas erreichen willst, tue alles dafür. Es lohnt sich.“ Die Zebras wollen und müssen in der kommenden Saison das Maximum erreichen. Hirsch, der am Freitag beim Spielverein anheuerte, soll den MSV nach dem Abstieg sofort wieder in die 3. Liga führen. Seinen Profiltext werden die Verantwortlichen gerne lesen.

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Seit 2010 ist der frühere Bundesliga-Profi (MSV Duisburg, Borussia Mönchengladbach, Hansa Rostock) als Trainer tätig. Der geschätzte Kollege Reinhard Schüssler erinnerte am Wochenende in einem Beitrag im Internet-Netzwerk Facebook an Hirschs erste Trainerzeit: „Ich kann über seine Qualitäten nichts sagen, erinnere mich aber noch daran, dass er 2011 mal ganz kurz auf meiner Lieblingsinsel für den erst 2008 gegründeten FC Sylt gearbeitet hatte. Dort trennte man sich bereits nach fünf Spielen, in denen es noch nicht mal eine Niederlage gab, vom neuen Trainer. Die Begründung des Sylter Vereinschefs fand ich schon damals bemerkenswert, heute aber geradezu unglaublich, weil wohl beispiellos im Fußball: ,Die Arbeitsweise war zu ernsthaft und professionell. Der Trainer hat ja nur über Fußball gesprochen. Wir hatten die Freude am Fußball verloren.‘“

Erstes Wiedersehen mit dem MSV Duisburg mit der SV Elversberg

Schon 2012 verabschiedete sich der FC Sylt vom Fußball, Hirsch ging seinem Beruf hingegen weiter nach – natürlich professionell. In der Saison 2013/14 arbeitete er für den Drittliga-Neuling SV Elversberg und traf dabei erstmals auf den MSV Duisburg. Das Hinspiel gewannen die Saarländer mit 1:0, beim Wiedersehen an der Wedau gab es einen 3:0-Erfolg der von Karsten Baumann trainierten Zebras,.

Unterbrochen von einer Kurzepisode beim damaligen Oberligisten KSV Hessen Kassel (2019) war Dietmar Hirsch fortan in der Regionalliga tätig. Seinen größten Erfolg erzielte der 52-Jährige dabei in der abgelaufenen Saison, indem er den Aufsteiger 1. FC Bocholt auf Anhieb zur Vizemeisterschaft führte. Zwischenzeitlich durften die Bocholter sogar vom Drittliga-Aufstieg träumen und machten sich schon Gedanken über die Stadionfrage.

Jubel auf dem Boden: Dietmar Hirsch feiert in der Saison 2021/22 beim FC Teutonia Ottensen. 
Jubel auf dem Boden: Dietmar Hirsch feiert in der Saison 2021/22 beim FC Teutonia Ottensen.  © imago images/KBS-Picture | KBS-Picture Kalle Meincke via www.imago-images.de

Das Thema Aufstieg spielte bei den beiden vorherigen Regionalliga-Stationen schon eine größere Rolle. In der Saison 2015/16 wurde Hirsch mit dem VfB Oldenburg hinter dem VfL Wolfsburg II Zweiter, in der Folgesaison mussten sich die Niedersachsen mit Rang acht begnügen. Kurz nach Beginn der Spielzeit 2017/18 trennte sich der VfB vom gebürtigen Viersener, dem die Verantwortlichen nicht mehr zutrauten, die Weiterentwicklung der Mannschaft voranzutreiben.

Es ist und bleibt Fußball. Es ist Elf gegen Elf. Es ist leidenschaftlicher Sport.
Dietmar Hirsch - Der MSV-Trainer über das Regionalliga-Geschäft

Beim Hamburger Klub FC Teutonia Ottensen war Hirsch in der Saison 2021/22 tätig und führte den Stadtteilverein zwischenzeitlich in die Nähe der Spitzenposition. Die Verantwortlichen machten sich bereits Gedanken über eine Zukunft in der 3. Liga. Zur Diskussion standen ein Stadionneubau und ein Umzug nach Altona oder Lübeck. Letztlich entschied sich Hirsch, seinen Vertrag in Ottensen nicht zu verlängern. Kurze Zeit später stellten die Verantwortlichen den Coach frei. Mit einem Aufstieg hatten die Teutonen seitdem nichts mehr zu tun. Die aktuelle Saison in der Regionalliga Nord schloss der Verein auf dem neunten Platz ab.

Beim MSV ist mit Dietmar Hirsch nun ein Mann tätig, der das Regionalliga-Geschäft kennt. „Ich weiß, was auf uns zukommt. Das ist ein anderer Fußball. Die Plätze werden in den Wintermonaten teilweise nicht gut zu bespielen sein. Das sind alles Faktoren, die wir den Spieler weitergeben müssen“, sagte Hirsch nach seiner Vertragsunterzeichnung am Freitag. Der 52-Jährige bekräftigt aber: „Es ist und bleibt Fußball. Es ist Elf gegen Elf. Es ist leidenschaftlicher Sport.“