Duisburg. Der MSV Duisburg war in der 3. Liga nicht konkurrenzfähig. Nebengeräusche im Zuge der Neuwahlen trüben die Zuversicht. Ein Kommentar.

Der MSV Duisburg steigt hochverdient in die Fußball-Regionalliga ab. Der Blick auf die Abschlusstabelle der 3. Liga zeigt angesichts von neun Punkten Rückstand zum rettenden Ufer: Es gab nicht das eine Spiel, das den Zebras das Genick brach. Selbst das Match gegen Halle im Januar, in dem der MSV nach zweimaliger Führung und dem unnötigen Platzverweis von Joshua Bitter noch mit 2:3 verlor, ist nicht dazu geeignet, darüber zu lamentieren: Hätten sie doch dieses Spiel nur gewonnen. Die Zebras erwiesen sich als nicht ligatauglich. Das betrifft die sportliche Qualität, aber auch die mentale Komponente: Mehrfach in dieser Saison stimmte die Einstellung in entscheidenden Situationen nicht. Mit diesem Team war kein Staat zu machen. Die unterirdische Leistung beim 0:4 in Dresden dokumentierte dies noch einmal.

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Geschäftsführer Michael Preetz kam zu spät zum MSV, um das Ruder entscheidend herumzureißen. Den Abstieg haben die übrigen Verantwortlichen einschließlich des gefeuerten Ex-Sportchefs Ralf Heskamp zu verantworten. Drei Trainerwechsel sprechen Bände, die Kaderplanung ging von vorne bis hinten nicht auf, einschließlich der vermeintlichen Rettungsaktivitäten im Winter. Es liegt nun an Michael Preetz und Kaderplaner Chris Schmoldt, der die Aufräumarbeiten indes beschädigt in Angriff nimmt, den MSV für eine Rückkehr in den Profi-Fußball fit zu machen.

MSV Duisburg: Wald und Co. haben Niedergang zu verantworten

Auch wenn Michael Preetz längst der starke Mann beim MSV ist, lastet die Ungewissheit über die Zukunft der Besetzung der Vereinsspitze auf dem MSV. Der aktuelle Vorstand um Präsident Ingo Wald muss nicht nur den aktuellen Abstieg, sondern den Niedergang der letzten Jahre verantworten. Es fehlt die Fantasie, das ausgerechnet dieses Team den MSV wieder auf Kurs bringen kann. Ein Rückzug muss weiterhin die Konsequenz sein.

Das Herausforderteam um Thomas Maaßen hat derweil in der vergangenen Woche mit seiner kurzfristig abgesagten und damit verpatzten Präsentation einen ersten ernsthaften Rückschlag hinnehmen müssen. Dass wenige Stunden nach einer Veröffentlichung eines Fotos des Schattenkabinetts ein Teammitglied (Uwe Struck) schon wieder abspringt, spricht nicht für eine professionelle Herangehensweise. Die Mehrheit am Wahlabend zu erzielen, ist schon ambitioniert genug, Stockfehler im Rahmen der Kandidatur sind kontraproduktiv. Stand heute stehen die Mitglieder bei der Versammlung am 23. Juli vor einem Dilemma.

MSV Duisburg: Türkspor Dortmund wartet

Nun spielt der MSV künftig nicht mehr gegen Dynamo Dresden, sondern unter anderem gegen die Regionalliga-Aufsteiger Eintracht Hohkeppel und Türkspor Dortmund. Trotzdem: Im Absturz liegt auch eine Chance. Das haben in dieser Saison der SSV Ulm 1846 und Preußen Münster und im letzten Jahr die SV Elversberg mit ihren Durchmärschen aus der Regionalliga in die 2. Bundesliga vorgemacht.