Duisburg. Am Samstag steigt das vorerst letzte Bundesliga-Heimspiel in der Arena. Zweitklassig geht es dort wohl nicht weiter.

Bye, Bye, Bundesliga. Zum vorerst letzten Mal laufen die Fußballerinnen des MSV Duisburg am Samstag zu einem erstklassigen Spiel in die Schauinsland-Reisen-Arena ein. Der Abschied vom weiten Wedauer Rund nach dem Duell mit Bayer Leverkusen (14 Uhr) wird wohl ein längerer sein, denn ein Szenario, in dem zur kommenden Saison dort Zweitliga-Fußball geboten wird, konnte nach wie vor niemand von den handelnden Personen im Verein mit Leben erfüllen.

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Einer, der mit Herzblut an der Sache gehangen hat, verkündete in dieser Woche bereits seinen Abschied. Jörg Conradi, fast zehn Jahre lang erst am Homberger Rheindeich, dann in der Arena Stadionsprecher für die MSV-Frauen, teilte in einer sehr persönlichen Nachricht mit: „Der Weg geht höchstwahrscheinlich auch für die Frauen in die Regionalliga. Gespielt wird allem Anschein nach an der Mündelheimer Straße. Ich werde diesen Weg als Stadionsprecher nicht mitgehen.“

Der Weg geht höchstwahrscheinlich auch für die Frauen in die Regionalliga. Ich werde diesen Weg als Stadionsprecher nicht mitgehen.
Jörg Conradi - MSV-Stadionsprecher

Das, was der Autor der „Wir sagen Dankeschön“-Parodie da als vermeintlichen Fakt darstellt, hat von den Entscheidungsträgern bislang niemand so nach außen dringen lassen. Auf dem Tisch liegt nur die Aussage von Geschäftsführer Michael Preetz, man benötige externe Hilfe, um den Spielbetrieb in der 2. Liga gestalten zu können. Bislang wurde kein irgendwie gearteter Vollzug in dieser Richtung gemeldet, weshalb das Durchrutschen in die Drittklassigkeit realistisch erscheint – mal ganz ungeachtet der Fragen, wer dann die Verantwortung im sportlichen Bereich trägt, wer die Mannschaft trainieren soll und wie diese überhaupt aussehen kann. Vom aktuellen Kader dürften nur die allerwenigsten Kickerinnen diesen Weg mitgehen wollen, am ehesten vielleicht Dauerreservistin Gina Ebels oder die dritte Torhüterin İlayda İçier, die vor Wochenfrist beim 2:4 in Bremen ihr Bundesligadebüt feierte. Der Rest wird sich in alle Winde zerstreuen.

Der Form halber ein Blick aufs Sportliche. „Wir wollen versuchen, den ersten Dreier zu holen“, sagt Trainer Thomas Gerstner. Es ist der vorletzte Versuch, danach geht es noch nach Nürnberg.