Duisburg. Der MSV Duisburg bleibt im Abstiegskampf der 3. Liga im Rennen. Stürmer Daniel Ginczek will nicht auf fremde Hilfe setzen.
Alexander Esswein will sich nicht „den Kopf über Dinge, die wir nicht beeinflussen können, zerbrechen.“ Der Stürmer des Fußball-Drittligisten MSV Duisburg will sich auch nach dem 2:1-Sieg über Borussia Dortmund II mit seinen Kollegen auf sich selbst fokussieren. Angreifer Daniel Ginczek pflichtet ihm bei: „Wir können es nur alleine schaffen. In dieser Liga hilft uns keiner.“
Mit Blick auf den nächsten Auswärtsgegner – am Sonntag müssen die Zebras ab 13.30 Uhr bei der SpVgg Unterhaching bestehen – verweist Ginczek darauf, dass die Bayern am Samstag 3:1 bei Rot-Weiss Essen erfolgreich waren. Hinzu kamen die Underdog-Siege des Halleschen FC (1:0 gegen Dynamo Dresden) und des SV Waldhof Mannheim (3:1 gegen den SSV Jahn Regensburg). Das bedeutet: Die Tabelle spiegelt sich auf der Zielgeraden nicht zwangsläufig in den Ergebnissen wider.
Ende April, Anfang Mai wird Trainer Boris Schommers vermutlich dann doch den Rechenschieber aus der Schublade herausholen. Jetzt ist es in den Augen des 45-Jährigen noch zu früh. Momentaufnahmen geben nur bedingt Aufschluss über Perspektiven im Abstiegskampf. Schommers: „Vor drei Wochen lagen wir mit acht Punkten hinten und waren tot, dann hätten wir in Münster sogar kurz über den Strich springen können. Danach schienen wir wieder tot zu sein.“ Der Erfolg über Dortmund habe nun gezeigt: „Die Mannschaft lebt.“ Aktuell spuckt der Taschenrechner einen Rückrunden-Punkteschnitt der Zebras von 1,44 aus. 14 Punkte aus den verbleibenden zehn Spielen können reichen, sie müssen es aber nicht. 40 Zähler wären eine kritische Marke.
Die Meidericher haben das Momentum auf ihrer Seite. In der Hinrunde traten sie oft nicht konkurrenzfähig auf, mittlerweile präsentieren sie sich als eine gefestigte Mannschaft, die auch personelle Tiefschläge kompensieren kann. Die Langfrist-Ausfälle von Kapitän Sebastian Mai und Mittelfeldspieler Caspar Jander konnte die Mannschaft nicht nur kompensieren, sie konnte diese Hiobsbotschaften komplett abschütteln.
Ein weiterer entscheidender Faktor: Das Team hat die Fans zurück ins Boot geholt. Schon beim Aufwärmen war am Sonntag der Support von den Rängen da. „Schon vor dem Anpfiff haben wir gesehen, welche Energie zwischen den Fans und der Mannschaft herrscht. Das war überragend“, schwärmte Schommers. Auch Daniel Ginczek war von der Unterstützung begeistert.
Dem treuen Publikum hätten die Meidericher hintenraus gerne die Zitterpartie erspart. Dieser Stresstest hatte es in sich: Als der Ball nach dem Schuss von Rodney Elongo-Yombo in der 90. Minute von der Latte an den Rücken von MSV-Keeper Vincent Müller prallte, dann aber eben nicht über die Linie rollte, stockte vielen Fans der Atem. Da hätte sich rächen können, dass die Meidericher vorher nicht konsequenter ihre Chancen genutzt hatten. Trainer Schommers hätte gerne zeitig das 3:0 gesehen. Stürmer Ginczek, der „von der besten ersten Halbzeit, seit ich hier bin“, sprach, hätte sich auch mehr Effektivität gewünscht: „In dieser Liga ist es unfassbar schwer, Spiele zu gewinnen. Du musst die Spiele killen und den Sack zumachen. Die Liga ist Wahnsinn.“
Marvin Senger verließ am Sonntag mit einem dicken Eisbeutel die Arena. Der Verteidiger, der den gesperrten Joshua Bitter in der Fünferkette vertrat, hatte alles reingeworfen. Für das Spiel in Unterhaching am Sonntag ist der 24-Jährige erneut als Kettenspieler vorgesehen. Schommers ist zuversichtlich, dass Senger am Mittwoch wieder ins Mannschaftstraining einsteigen kann. Schon am Montag war Marvin Senger auf der Vereinsanlage des MSV deutlich besser unterwegs gewesen.
Rechtsverteidiger Rolf Feltscher, der schon gegen den BVB nicht mitwirken konnte, wird aufgrund einer Wadenverletzung nach Einschätzung von Boris Schommers zwei bis drei Wochen ausfallen. Gegen Borussia Dortmund übernahm Ahmet Engin den Part auf der Außenbahn und lieferte eine solide Leistung ab.