Duisburg. Viktoria Köln verlor zuletzt in der Liga und im Landespokal. Für den Duisburger Trainer Boris Schommers spielt das keine große Rolle.
Boris Schommers sagt, wie schon in der Vorwoche, dass er derzeit nicht auf die aktuelle Tabelle der 3. Fußball-Liga schaut. Auch auf eine Prognose, wie viele Punkte am Ende der Saison notwendig sein werden, um die Klasse zu halten, wollte sich der Trainer des MSV Duisburg am Donnerstag beim Pressegespräch nicht einlassen. Trotzdem: Der 45-Jährige dürfte wissen, dass der FC Viktoria Köln, der am Samstag ab 14 Uhr in der Schauinslandreisen-Arena der Gegner der Zebras ist, im Falle einer Niederlage an der Wedau noch in Reichweite der Abstiegszone geraten könnte.
Auch wenn das Team von der „Schäl Sick“ nach dem Re-Start in vier Spielen sieben Punkte holte, könnte die Viktoria noch unter Druck geraten. Aktuell beträgt der Vorsprung auf Rang 17 acht Punkte, zudem steht noch das Nachholspiel gegen den 1. FC Saarbrücken am kommenden Mittwoch auf dem Programm. Der MSV wäre dankbar für jedes Team, das in den nächsten Wochen noch zittern muss. Die drei Mannschaften mit jeweils 32 Punkten (Saarbrücken, München und Köln) sind noch nicht aus dem Gröbsten raus. Arminia Bielefeld (28 Punkte) führt die Riege der stark gefährdeten Teams an.
MSV-Gegner Viktoria Köln kommt nicht in bester Stimmung nach Duisburg. Am letzten Spieltag verlor das Team von Trainer Olaf Janßen daheim gegen Borussia Dortmund II mit 1:3. Der BVB spielte ab der 59. Minute in Unterzahl, weil Ex-Zebra Julian Hettwer wegen einer Notbremse die Rote Karte gesehen hatte. Am Mittwoch folgte nun die 0:2-Niederlage im Viertelfinale des Mittelrhein-Pokals bei Regionalliga-Spitzenreiter Alemannia Aachen.
MSV-Trainer Boris Schommers lässt indes keine Rückschlüsse aus der Kölner Pokalpleite für das Match in Duisburg zu. „Ich glaube, dass da am Samstag eine ganz andere Kölner Mannschaft auf dem Platz stehen wird“, verweist Schommers darauf, dass mehrere Stammkräfte auf dem Tivoli nicht zum Einsatz kamen. Der MSV-Coach nahm zur Kenntnis, dass beide Kölner Gegentreffer aus Standardsituationen resultierten – das ist eben jene Schwäche, wegen der der MSV in dieser Saison schon mehrfach in der Kritik stand. Aber auch das kann sich beim Gegner im Ligabetrieb schon wieder ganz anders darstellen.
Das Hinspiel verlor der MSV im Sportpark Höhenberg mit 0:2. Damals stand Engin Vural nach der Entlassung von Cheftrainer Torsten Ziegner bei den Zebras erstmals an der Seitenlinie in der Verantwortung. Luca Marseiler und Bryan Henning trafen am 23. September gegen die Meidericher. MSV-Spieler Tim Köther denkt nicht gerne an diese Partie zurück: Er vergab damals eine Großchance aus kurzer Distanz vor dem leeren Tor zur Duisburger Führung.
Mittelfeldmann Marseiler ist mit zehn Treffern aktuell auch erfolgreichster Torschütze der Kölner. Der 26-Jährige, der sein Handwerkszeug in der Jugend des FC Bayern München erhielt, ist der zentrale Spieler der Viktoria. Ihn gilt es aus Duisburger Sicht auszuschalten. Zweitligist 1. FC Nürnberg wollte Marseiler im Winter verpflichten. Viktoria Köln verweigerte jedoch die Freigabe, da Mittelfeldspieler Donny Bogicevic langfristig verletzt ausfällt und keine Ersatzlösung realisierbar war.
Bryan Henning ist hingegen aufgrund eines Kreuzbandrisses seit Oktober außer Gefecht. Die Offensive verstärkten die Kölner in der Winterpause mit Tobias Anselm, der vom Linzer ASK kam. Der Stürmer spielte in drei Partien bislang aber nur eine untergeordnete Rolle.