Duisburg. Am Mittwoch treffen sich die Spieler des MSV Duisburg wieder auf dem Trainingsplatz. Ist dann ein Neuzugang mit von der Partie?

Die Uhr tickt. Am Donnerstag schließt das Transferfenster für diese Saison. Der Fußball-Drittligist MSV Duisburg möchte gern noch einen Mann über den Sims geschoben bekommen. Nach Möglichkeit einen Mittelfeldspieler. Durch das Loch in der Defensive fallen Tore, und zwar für den Gegner.

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Da lohnt sich die Frage bei Chris Schmoldt, dem Leiter Kaderplanung und Strategie, ob bald was kommt. Schmoldt antwortet diplomatisch: „Wir geben keine Wasserstandsmeldung ab.“ Übersetzt bedeutet das: Die Zebras verhandeln noch, haben aber auch keine konkrete Zusage. Dass was geht, ist wahrscheinlich, aber keineswegs sicher.

MSV-Geschäftsführer Preetz: „Eine große Herausforderung“

Der neue Geschäftsführer Michael Preetz hatte es bereits am Samstag gegenüber Magenta TV vor dem Spiel in Aalen gegen den SSV Ulm 1846 erwähnt: „Es ist eine große Herausforderung, in dieser Situation noch Spieler zu finden, die der Mannschaft auch weiterhelfen.“ Trainer Boris Schommers hatte am Donnerstag vor dem Spiel gegen Ulm gesagt: „Ich hoffe, wünsche mir und gehe davon aus, dass wir in den nächsten Tagen noch was machen werden.“ Offenbar hat sich die Marktlage verändert. Denn bereits seit mehr als einer Woche steht fest, dass ein weiterer Spieler kommen soll. Am Montag vor einer Woche meldete sich Kapitän Sebastian Mai mit einem Kreuzbandriss ab. Seither blieb es bei Absichtserklärungen.

Warum tut sich der MSV schwer? Drei Worte im Zitat von Michael Preetz erklären es: „In dieser Situation“. Schmoldt hatte vor dem Neustart nach der Winterpause bereits erklärt: Kicker gehen nicht gerne zu Vereinen in Abstiegsnot. Und die Hilfsbedürftigkeit hat ohne Frage auch Auswirkungen auf Preisvorstellungen. Der Etat der Meidericher ist begrenzt. Schließlich bleibt wenig Zeit. All das ist Teil von „in dieser Situation“.

Die Sorgen beim MSV haben sich nach den drei Spielen ohne Sieg zum Auftakt nach der Winterpause vergrößert. Das macht die Braut nicht attraktiver, die Gespräche aber vermutlich schwieriger und die Preise könnten sich erhöht haben.

Diesmal keine große Hilfe: Als Rolf Feltscher (rechts) mit den Teamkollegen das Remis rettete, hatte Ahmet Engin schon die Trainingsjacke angezogen.
Diesmal keine große Hilfe: Als Rolf Feltscher (rechts) mit den Teamkollegen das Remis rettete, hatte Ahmet Engin schon die Trainingsjacke angezogen. © firo Sportphoto | Marcel Engelbrecht

Was sich aber auch gezeigt hat, Neuzugänge allein machen’s nicht. Mit Ahmet Engin und Daniel Ginczek, zwei Kicker mit einigem Format, holte der MSV exakt einen Punkt. Und dieser Punkt kam erst aufs Konto, als Ginczek und Engin beim 2:2 gegen Ulm nicht mehr auf dem Platz standen. Entsprechend wird auch der Spieler, der noch kommen soll, kein Heilsbringer sein. Sonst wäre er vermutlich auch nicht mehr auf dem Markt. Sich und ihre Fans aus dem Elend erlösen, das müssen die Zebras schon selber tun. Der MSV steigt nicht ab, weil kein neuer Spieler mehr kommt.

Am Sonntag kommt Spitzenreiter Regensburg

Bleibt die Frage, ob noch jemand den Verein verlässt. Schmoldt ist auch da diplomatisch: „Stand jetzt geben wir keinen Spieler mehr ab.“ Einige Fans vermuteten, dass Caspar Jander schon mit dem Kopf bei seinem neuen Arbeitgeber 1. FC Nürnberg sei. Wirklich überzeugend waren Janders Leistungen gegen Halle und Ulm nicht. Boris Schommers widersprach solchen Einschätzungen vor dem Ulm-Spiel: Jander „hat zu 100 Prozent gesagt, er will hier mit dem Klassenerhalt gehen. Dafür gibt er alles.“

Nach zwei Tagen Pause steigt die Mannschaft am Mittwoch wieder ins Training ein. Dann beginnt die Vorbereitung auf die Partie am Sonntag um 19.30 Uhr gegen den Spitzenreiter Jahn Regensburg. Das Personal wird vermutlich mit einiger Neugier zur Westender Straße reisen. Sie sind vermutlich ebenfalls gespannt, ob ein neuer Kollege seine Arbeit antritt.