Duisburg. Marvin Knoll muss in der Winterpause in der Reha schuften. In der Innenverteidigung des MSV gilt er mittlerweile als unverzichtbar.
Die meisten Spieler des Fußball-Drittligisten MSV Duisburg verbringen die Zeit „zwischen den Jahren“ vor allem damit, mental Kräfte zu sammeln. Trotz des Aufschwungs in den letzten Wochen nagen die vielen Enttäuschungen im Zuge der ersten 20 Spiele der Saison mit nur drei Siegen am Gemüt der Duisburger Profis. Marvin Knoll nimmt zudem auch noch eine frische Verletzung mit ins neue Jahr. Beim 4:2-Sieg über den SC Freiburg II hatte sich der 33-Jährige einen Muskelfaserriss in der Leiste zugezogen.
Schon kurz nach dem Schlusspfiff ahnte Marvin Knoll, dass er seinen Weihnachtsurlaub früher als die Kollegen beenden müsse. Am Mittwoch, 3. Januar, bittet Coach Boris Schommers in Meiderich zur ersten Trainingseinheit im neuen Jahr nach Meiderich, Knoll befindet sich dann schon längst im Reha-Rhythmus. Mehrere Wochen Pause haben die Mediziner veranschlagt, zum Ligastart am Samstag, 20. Januar, beim TSV 1860 München wird es für den gebürtigen Berliner bereits eng.
Passende Momente für eine Verletzung gibt es ohnehin nicht, aber der Riss im Muskel kam für Marvin Knoll nun doch zur Unzeit. Der Routinier hatte gerade erst den Status erreicht, der für ihn schon bei der Verpflichtung im Januar 2022 vorgesehen war: Er gilt bei den Zebras mittlerweile als unverzichtbare Stammkraft.
In der vergangenen Saison verbuchte Knoll lediglich neun Einsätze. In dieser Runde stehen bereits 15 Partien zu Buche. Ex-Trainer Torsten Ziegner nominierte ihn nur einmal als Startkraft, hinzu kamen zwei Einwechslungen. Schon unter Kurzzeitcoach Engin Vural war Knoll wieder gefragt. Unter Coach Boris Schommers hat sich das Blatt für ihn nachhaltig gewendet. In acht Partien stand er in der Startelf, beim 0:0 in Mannheim kam er für den verletzten Rolf Feltscher ins Team.
„Der Trainer baut auf mich. Das stärkt mein Selbstvertrauen. Ich konnte vorher meine Rolle als Führungskraft auf dem Spielfeld nicht so ausleben, wie ich es wollte“, so der 33-Jährige, den der MSV in der Winterpause der Saison 2021/22 auch als Mentalitätsspieler vom FC St. Pauli nach Duisburg geholt hat.
Lange Zeit galt Marvin Knoll als Alternative für eine Position im defensiven Mittelfeld. Inzwischen hat sich der Familienvater als Stammkraft in der Innenverteidigung etabliert. Bei gegnerischen Standards ist der MSV zwar weiterhin anfällig, mit seiner Zweikampfstärke und seiner Körpersprache gilt Marvin Knoll im Abwehrzentrum aber längst als unverzichtbar.