Duisburg. Der MSV Duisburg ist am Mittwoch im Nachholspiel beim 1. FC Saarbrücken am Ball. Im Januar verbuchten die Zebras im Ludwigspark einen Sieg.
Als ein gutes Omen geht das zunächst nicht durch. Die Drittliga-Fußballer des MSV Duisburg gewannen in diesem Kalenderjahr nur drei Auswärtsspiele – alle in der vergangenen Saison. Was nun aber ein Mutmacher sein könnte: Den ersten dieser drei Erfolge landeten die Zebras im Januar mit einem 3:2-Sieg beim 1. FC Saarbrücken. Nun kehren die Duisburger am Mittwoch in den Ludwigspark zurück und würden ein vergleichbares Ergebnis sofort unterschreiben. Es hört sich einfacher an, als es ist: Mit einem Dreier im Nachholspiel, das um 19 Uhr (MagentaSport) beginnt, könnten die Meidericher im Kampf um den Anschluss an die Nichtabstiegsplätze Boden gutmachen.
In dieser Saison sprangen in der Fremde erst drei Remis für die Zebras heraus. Ließ der Erfolg in Saarbrücken im Januar noch die Hoffnung aufkommen, dass die Rückrunde erfolgreich verlaufen könnte, folgte schon bald die Ernüchterung. Die beiden folgenden Auswärtssiege beim VfB Oldenburg (3:2) und bei der SpVgg Bayreuth (4:0) erfüllten dann aus Duisburger Sicht nur noch den Zweck, die Distanz zu den Abstiegsrängen zu wahren. Jetzt geht es nicht mehr um Distanz, sondern um den Anschluss.
Der Duisburger Gegner befindet sich im Aufwind
Der MSV trifft auf einen Gegner, der, wie Trainer Boris Schommers unterstreicht, „gerade in einen Flow reinkommt – für uns leider zu einem ungünstigen Zeitpunkt.“ Vor der Saison zählten die Saarländer zum Kreis der potenziellen Aufstiegsanwärter. In der letzten Saison hatte der 1. FCS den Sprung in die 2. Bundesliga knapp verpasst – auch weil der MSV den Saarbrückern ordentlich in die Suppe gespuckt hatte. Der MSV hatte wie erwähnt das Hinspiel im Ludwigspark gewonnen. Beim Wiedersehen an der Wedau am vorletzten Spieltag erkämpften sich die Zebras in Unterzahl ein 2:2. Die Verantwortlichen der Duisburger werteten diese starke kämpferische Leistung, verbunden mit der Begeisterung der Fans, damals als ein Signal des Aufbruchs für die Folgesaison. Mittlerweile ist das eine weitere dieser vielen Fehleinschätzungen.
Der 1. FC Saarbrücken hat seine Krise erst einmal überwunden. Zwischenzeitlich hatte das Team von Trainer Rüdiger Ziehl Tuchfühlung zu den Abstiegsrängen – allerdings auch bedingt durch die Absage des MSV-Spiels und den witterungsbedingten Abbruch der Partie gegen Dynamo Dresden. Verein und Mannschaft erhielten einen kräftigen Schub durch den 2:1-Sieg im DFB-Pokal gegen den FC Bayern München. Zuletzt gab es einen 1:0-Erfolg im Nachholspiel über Ex-Spitzenreiter Dynamo Dresden und einen 2:0-Sieg beim Halleschen FC. Immerhin: Mit dem Erfolg über den HFC taten die Saarbrücker den Zebras einen Gefallen im Abstiegskampf. Der Konkurrent aus Sachsen-Anhalt ist somit weiter „nur“ sechs Punkte vom MSV entfernt.
Boris Schommers sprach auch vor dem Gastspiel im Ludwigspark viel über Mut, mangelndes Selbstvertrauen, die fehlende Durchschlagskraft und den so sehr ersehnten Brustlöser. Weiterhin will der Trainer nicht von Endspielen sprechen, sagt aber trotzdem: „Es ist aber klar, dass wir aus dieser Woche Punkte mitnehmen müssen.“ Der 44-Jährige differenziert: Ein Sieg in Saarbrücken sei wünschenswert, ein Erfolg im Heimspiel gegen den VfB Lübeck am Samstag sei Pflicht.
Alexander Esswein kehrt nach verbüßter Gelbsperre in den Kader der Duisburger zurück. Bei Torwart Dennis Smarsch, Alaa Bakir und Pascal Köpke ist eine Rückkehr noch nicht abzusehen. Eine „Beförderung“ von U-19-Goalgetter Kaan Inanoglu ist zumindest kurzfristig noch keine Option – trotz akuter Torflaute im Angriff der Profis. Schommers hätte ihn gerne in der Länderspielpause auf dem Trainingsplatz gesehen, doch Inanoglu war mit der türkischen U-19-Nationalmannschaft unterwegs. Nun will der Trainer das Talent nicht unmittelbar nach einer Länderspielpause in einer englischen Woche ins kalte Wasser werfen. Schommers: „Wir haben in der Offensive genügend Spieler, die die gleiche oder eine bessere Qualität haben – in der aktuellen Situation.“