Duisburg. Gegen Rot-Weiss Essen unterliegt Tabellenschlusslicht MSV Duisburg. Nach der Pause kämpfen die Zebras, aber so reicht es nicht. Ein Kommentar.
Dass eine Mannschaft, die im Tabellenkeller steht oder sogar das Schlusslicht der Liga bildet, öfter verliert als siegt, liegt in der Natur der Sache. So ist es auch keine absolute Überraschung, dass der MSV Duisburg im Heimduell auch am 13. Spieltag ohne Punkte blieb: Mit 1:2 (0:0) unterlag die Mannschaft von Trainer Boris Schommers. Es war allerdings ein besonders Duell. Das Derby gegen die Gäste von Rot-Weiss Essen.
Ob den Profis auf dem Feld, von denen der Großteil sicherlich nicht mit der Ruhrgebietsmentalität aufgewachsen sind, die Bedeutung so bewusst ist, es sei dahingestellt. Wem diese Partie allerdings viel bedeutet: den Fans. Wieder einmal zahlreich waren sie in die Schauinslandreisen-Arena gepilgert, um gegen die zahlreichen und lautstarken Anhänger aus Essen dagegenzuhalten.
MSV Duisburg: Vor der Halbzeit zu ungefährlich
Dagegenhalten. Danach sah es auf dem Feld in der ersten Halbzeit nicht aus. 27 Kilometer trennen die Heimspielstätten der beiden Ligakonkurrenten. Von der Kampfbereitschaft waren es Welten: Nach einer starken Anfangsphase blieben die Duisburger bis zum Pausenpfiff blass, hatten Glück, dass sie nicht in Rückstand gerieten. Die MSV-Fans sind Kummer gewohnt in dieser Saison (und nicht nur das). Was sie sich von der Mannschaft gewünscht haben? Die Mentalität, mit der sich auch Amateurmannschaften auf das Duell gegen den Derbygegner einschwören: Schön muss der Fußball nicht sein. Kämpfen sollte die Mannschaft,
Schon gegen Bielefeld legten die Duisburger in Rückstand ab der 55. Minute einen Sonntagskick hin, bevor sie wieder zurück in die Spur fanden. Die Fans reagierten geschockt. Dass sich der Auftritt im Derby wiederholen würde? Sie wollten es sich nicht vorstellen.
MSV-Trainer Schommers macht in der Halbzeit die richtigen Ansagen
In der Pause schien Boris Schommers allerdings die richtigen Worte gefunden zu haben: Seine Mannschaft wirkte wie ausgewechselt. Eine zweistellige Anzahl an Torchancen, die den Namen auch verdienten. 14 Torschüsse wurden in der Statistik verbucht. Das hatte es in Duisburg zuletzt nicht gegeben. Und die Fans honorierten es: 90 Minuten lang supporteten sie ihre Mannschaft. Ein Sieg im Derby hätte eine Trendwende bedeuten können. Sie blieb aus, weil die Probleme im Abschluss mit diesem Personal wohl nicht zu beheben sind. So wird es ganz schwer, den Absturz in die Regionalliga zu verhindern.
MSV Duisburg vor dem Tor nicht gut genug
Bezeichnend: Das Tor war ein Eigentor des Esseners Vinko Sapina. Anschließend hatte Benjamin Girth sogar das Siegtor auf dem Fuß, scheiterte aber alleine vor Golz. Was wohl ein Moritz Stoppelkamp aus dieser Möglichkeit gemacht hätte? Man wird es nicht erfahren. Wenige Augenblicke später fiel das Tor auf der anderen Seite. Aber so düster es für die Duisburger aktuell auch aussieht, die zweite Halbzeit des Derbys hat zumindest gezeigt, dass sich die Zebras nicht kampflos ergeben werden.