Duisburg. Im Derby der Frauen-Bundesliga setzten sich die Fußballerinnen der SGS Essen mit 1:0 beim MSV Duisburg durch und springen ins Tabellenmittelfeld.
Knapp zehn Monate her, als die SGS Essen in der Frauen-Bundesliga ein Schützenfest feierte und den MSV Duisburg im Derby der Frauen-Bundesliga mit 6:0 besiegte. Als MSV-Trainer Thomas Gerstner vor der Neuauflage des Duisburger Heimspiels am Montagabend gefragt wurde, wie hoch sein Puls sei, meinte der 56-Jährige noch betont ruhig: „Er ist so hoch wie bei jedem Derby. Aber ich bin nicht nervös, ich vertraue meinen Spielerinnen.“ Am Ende erinnerte aber vieles an das Spiel aus dem vergangenen Dezember. Wieder hatte die SGS Essen gesiegt, diesmal allerdings trotz deutlicher Überlegenheit „nur“ mit 1:0 (1:0). Und wieder steckt der MSV damit als Vorletzter im Tabellenkeller fest, während die SGS-Frauen zum Abschluss des vierten Spieltags ins Mittelfeld auf Platz sechs vorrücken.
Auf dem Rasen hatte sich vor 826 Zuschauern schon zu Beginn ein sehr einseitiges Spiel abgezeichnet. Essen kontrollierte das Geschehen und ließ den Ball geduldig durch die eigenen Reihen laufen, während der MSV tief stehend um defensive Stabilität bemüht war und ordentlich Beton im eigenen Strafraum anrührte. In der 13. Minute rette der Pfosten, als Essens Ramona Maier einen wuchtigen Kopfball aufs Tor von Torhüterin Ena Mahmutovic lenkte. In der 40. Minute war ein Kopfball dann platzierter: Nach einer Ecke flankte Natasha Kowalski von der linken Seite vor das MSV-Tor, wo Annalena Rieke als Abnehmerin bereitstand. Die Führung, abgefälscht von Duisburgs Kaitlyn Parcell, war verdient.
Chancen um Chancen für die SGS Essen
Allerdings konnte die SGS, in dieser Saison seit 20 Jahren im deutschen Oberhaus, die spielerische Überlegenheit nicht weiter ausnutzen. Beinahe hätte Duisburg gar den Ausgleich gefeiert, als Antonia-Johanna Halverkamps‘ verunglückte Flanke an den linken Pfosten des Essener Tors knallte. Essens Chancen häuften sich derweil, mal lenkte MSV-Torhüterin Ena Mahmutovic die Kugel über die Latte (62.), mal fanden vielversprechende Pässe keine Abnehmerinnen (63.). Die Schlussphase war eine hektische - doch dann jubelten die Essenerinnen.