Almancil. Coach Torsten Lieberknecht zieht eine positive Bilanz nach dem Trainingslager. Nun will er mit dem Team den bewährten Weg fortsetzen.

Die Zeugwarte packen am Dienstag die Kisten, die Drittliga-Fußballer des MSV Duisburg brechen im Trainingslager in Almancil nach acht Tagen ihre Zelte ab. Um 15 Uhr geht es mit dem Ryanair-Flug FR 7411 von Faro nach Eindhoven, von dort aus anschließend mit dem Bus zurück nach Duisburg. Trainer Torsten Lieberknecht fliegt zufrieden nach Hause: „Wir haben eine fitte Mannschaft. Wir haben in Portugal alles getan für eine Rückrunde, die es in sich hat.“

Lieberknecht freut sich, dass „wir alles umsetzen konnten, was wir geplant hatten.“ Dem Team sprach der 46-Jährige ein dickes Lob aus: „Die Mannschaft hat einen sehr großen Antrieb, um sich in eine sehr gute Verfassung zu bringen.“ Der Trainer fügte hinzu: „Die Mannschaft weiß auch, warum sie das alles gemacht hat. Weil sie ein großes Ziel vor Augen hat.“

Spieler gingen oft an die Grenzen

Flugeinlage beim Fußball-Tennis: Hier wartet der offensive Mittelfeldspieler Lukas Daschner mit einer artistischen Darbietung auf.
Flugeinlage beim Fußball-Tennis: Hier wartet der offensive Mittelfeldspieler Lukas Daschner mit einer artistischen Darbietung auf. © Dirk Retzlaff

Die Spieler mussten dabei auf der Platzanlage unweit des Ria-Park-Hotels sehr oft an ihre Grenzen gehen. Der Trainer legte den Fokus auf die Trainingsarbeit und nahm bewusst keine Rücksicht auf die Testspiele. Umso mehr freute sich Lieberknecht über den starken Auftritt beim 3:1-Sieg über Vitesse Arnheim.

Die personellen Sorgen halten sich nach dem Trainingslager in Grenzen. Migel-Max Schmeling, der wieder an einer Fersenblessur laboriert, wird sich in Duisburg Untersuchungen und dann der entsprechenden Therapie unterziehen.

Lieberknechts Hoffnung, dass Mittelfeldspieler Connor Krempicki zum Jahresbeginn zu 100 Prozent ins Training einsteigen könnte, hatte sich schon vor der Abreise nach Portugal zerschlagen. „Er braucht noch Zeit“, sagt der Coach über den Flügelspieler, der sich im August einen Mittelfußbruch zugezogen hatte. Der Trainer hofft dennoch, dass Krempicki „im Laufe der nächsten 14 Tagen ins Mannschaftstraining einsteigen kann.“ Dies soll mit Bedacht geschehen – einen weiteren größeren Rückschlag wollen die Meidericher bei Krempicki nicht riskieren.

Zurückhaltung auf dem Spielermarkt

„Zwischen den Jahren“ verließen Sebastian Neumann und Florian Brügmann den Kader, mit Innenverteidiger Matthias Rahn, dem Lieberknecht einen guten Start beim neuen Arbeitgeber attestierte, stieß nur ein Neuzugang hinzu. Von einer freien Planstelle im Kader will Lieberknecht trotzdem nicht zwangsläufig sprechen. Der Trainer räumt ein, dass der Kader überschaubar ist, sagt aber auch: „Die Überschaubarkeit ist auch eine Stärke ist. Die Spieler haben die Chance, schnell in die Mannschaft zu kommen. Das treibt die Jungs an.“

Auch Geschäftsführer Michael Klatt gibt sich bei diesem Thema sehr zurückhaltend. Er verweist auf die bestehende intakte Mannschaft. „Finanziell wäre das wahrscheinlich zu lösen. Aber ich stelle mir die Frage, ob es sinnvoll wäre, noch jemanden zu verpflichten. Einen Spieler zu holen, nur um den Kader aufzufüllen, halte ich für eine gefährliche Strategie.“

Ein freier Tag am Mittwoch

In den verbliebenen 18 Spielen will Lieberknecht mit seiner Mannschaft den Weg, den er in der Hinrunde bestritten hat, „konsequent weitergehen und Spiel für Spiel abarbeiten. Da brauchst du den Tunnelblick.“ Entscheidend ist dabei für ihn auch der Umgang mit Rückschlägen: „Die Spieler wissen, dass sie damit rechnen müssen.“

Am Mittwoch haben die Zebras frei und können sich von den Strapazen des Trainingslagers erholen. Am Donnerstagnachmittag geht es mit einer Einheit in Meiderich weiter. Am Samstag (17 Uhr) steht an der Westender Straße das letzte Testspiel gegen den Regionalligisten SV Rödinghausen an. In der kommenden Woche kehrt das Team in den gewohnten Rhythmus zurück, um sich für den Ligastart gegen den FC Ingolstadt am 25. Januar vorzubereiten.