Duisburg. Der MSV Duisburg spielt am Montag gegen Viktoria Köln. Moritz Stoppelkamp trifft im Torjägerduell auf Ex-Nationalspieler Albert Bunjaku.
Der Winter naht, es ist kalt, die Plätze sind tief. Torsten Lieberknecht, Trainer des Fußball-Drittligisten MSV Duisburg, weiß, dass es nun bis zur Winterpause auf jedes Korn ankommt – vor allem vor dem Hintergrund der erneut angespannten Personalsituation: „Jetzt steht die schmutzige Phase an. Da gilt es zu punkten, punkten, punkten.“ Das haben sich die Zebras auch für das Heimspiel am Montag gegen Aufsteiger FC Viktoria Köln (19 Uhr) vorgenommen.
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Tönnies, Kober und Lienen trafen 1989 für den MSV
Der MSV hat bis Weihnachten ein anspruchsvolles Programm vor der Brust. Vor allem die Auswärtsspiele bei den Aufstiegskonkurrenten Hallescher FC und SpVgg Unterhaching werden es in sich haben. Zudem kommt die U 23 des FC Bayern München noch an die Wedau. Das letzte Spiel des Jahres wird bei der SG Sonnenhof Großaspach anstehen. Torsten Lieberknecht will als Spitzenreiter Weihnachten feiern – oder, wie er es sagt: „Wir wollen zur Musik gehören.“
Als der MSV zuletzt ein Pflichtspiel gegen Viktoria Köln bestritt, gaben die Zebras in der Oberliga Nordrhein den Ton an. Im Februar 1989 siegte der MSV im Wedaustadion gegen die Viktoria 5:1. Die Tore schossen – nun kommt Wehmut auf – Michael Tönnies, Uwe Kober (je 2) und Ewald Lienen. Am Ende der Saison stieg der MSV in die 2. Bundesliga auf. Auf die Viktoria, die in den drei Oberliga-Jahren der Zebras im Kampf um die vorderen Plätze ein Hauptkonkurrent der Meidericher war, traf später nur noch die U 23 des MSV in der Regionalliga.
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Die Viktoria benötigte sieben Jahre, um den Sprung in die 3. Liga zu schaffen und hat nunmehr die Fortuna als Nummer zwei der Stadt verdrängt. Die Kölner legten einen für einen Aufsteiger ordentlichen Saisonstart hin, warten nun aber schon seit sieben Spielen auf einen Sieg. Hinzu kam – wie auch beim MSV – eine Landespokalpleite gegen einen Fünftligisten (0:1 beim FC Hennef 05).
Wiedersehen mit Daniel Mesenhöler
Das alles spielt für Torsten Lieberknecht aber nur eine untergeordnete Rolle. „Köln spielt einen sauberen Fußball. Es macht Spaß, der Truppe zuzuschauen“, sagt der 46-Jährige. Die Viktoria kommt mit Torwart Daniel Mesenhöler, der in der letzten Saison 15 Zweitliga-Spiele für den MSV bestritt. Auch Mittelfeldspieler Andrej Dej blickt auf eine Duisburger Vergangenheit zurück: Von 2008 bis 2012 war er für die Teams im Nachwuchsleistungszentrum am Ball.
Am Montag kommt es auch zum Duell der beiden Toptorjäger der Liga. Der Kölner Albert Bunjaku erzielte ebenso wie MSV-Spieler Moritz Stoppelkamp elf Tore. Wie Stoppelkamp (32) erlebt auch Bunjaku (35) derzeit seinen zweiten Frühling.
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Der Stürmer war bei der WM 2010 in Südafrika für die Schweiz im Einsatz. Fußball-Geschichte schrieb er aber für den Kosovo. Die FIFA hatte ihm einen – normalerweise nicht zulässigen – Nationenwechsel erlaubt. Im Mai 2016 erzielte er beim 2:0-Sieg über Färöer das erste offizielle Länderspieltor für den Kosovo.
Bunjakus Nationalmannschafts-Laufbahn ist mittlerweile beendet. Seiner „zweiten Heimat“ drückt er nun aus der Distanz die Daumen: Der Kosovo hat noch die Chance, sich über das Play-off für die Europameisterschaft im kommenden Jahr zu qualifizieren.