Duisburg. Der MSV Duisburg spielt am Samstag in der 3. Liga beim FC Hansa Rostock. Rostock gilt als heißes Pflaster – auch für Busfahrer.
Die Drittliga-Fußballer des MSV Duisburg treten am Samstag um 14 Uhr als frischgebackener Tabellenführer beim FC Hansa Rostock im Ostseestadion an. Für MSV-Trainer Torsten Lieberknecht spielt die Tabellensituation vor dem Match in Rostock nur eine untergeordnete Rolle. Der MSV sei schon allein wegen seines prominenten Namens in dieser Liga grundsätzlich der Gejagte, wie der 46-Jährige im Vorfeld der Partie unterstrich.
Lieberknecht erwartet in Rostock eine hitzige Atmosphäre – und das im positiven Sinn. Der letzte Meister der alten DDR-Oberliga kann auf einen treuen Fanstamm setzen. Der Zuschauerschnitt von 14.599 Besuchern bewegt sich auf Duisburger Niveau. „Das ist ein Duell, auf das man sich freuen darf“, so Lieberknecht.
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Rostock gilt als heißes Pflaster – auch für Busfahrer. Torsten Lieberknecht erzählte in der Presserunde zum Spiel eine Anekdote aus dem Oktober 1994, als er als Spieler mit dem SV Waldhof Mannheim das Zweitliga-Spiel bei Hansa 1:0 gewann. Offenbar war die Straßenführung in Rostock damals unübersichtlich. „Nach zwei Stunden standen wir wieder im Kreisverkehr am Stadion“, berichtete der heutige MSV-Trainer. Auch die beiden Duisburger Busfahrer könnten eine Anekdote beisteuern. Im März 2010 gab es einen heftigen Disput mit dem damaligen MSV-Trainer Milan Sasic wegen einer vermeintlich falsch eingestellten Klimaanlage. Der Eklat hätte Sasic damals beinahe den Job gekostet.
Hansa setzt auf Wiedergutmachung
Der MSV ist aktuell mit einem neuen Bus unterwegs. Das Klima ist gut – nach drei Siegen in Folge auch im – immer noch verletzungsbedingt dezimierten – Kader. Mit einem weiteren Sieg könnten die Zebras in bester Stimmung in die letzte Länderspielpause des Jahres gehen. Aber auch dann gäbe es für Lieberknecht keinen Grund, sich auf den jüngsten Erfolgen auszuruhen. Er verweist auf die „hohe Qualität in der Liga“ und sagt: „Es wird eng bleiben.“
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Gastgeber Hansa Rostock spielt bislang eine solide Saison, hat die Spitzengruppe im Blick, erlitt aber am letzten Spieltag beim 1:3 in Jena eine unliebsame Überraschung. Dieses Ergebnis überraschte Torsten Lieberknecht nicht, weil Jena trotz der mageren Punktausbeute über ein gutes Team verfüge. Trotzdem war Hansa die erste Mannschaft, die gegen Jena dieser Saison verlor. Das schreit aus Sicht der Hanseaten nach Wiedergutmachung.
Torsten Lieberknecht trifft auf zwei seiner ehemaligen Spieler. Den einen – Mittelfeldspieler Nik Omladic (2015 bis 2017 bei Eintracht Braunschweig) – nannte er, den anderen – Stürmer John Verhoek – nannte er nicht. Letzterer heuerte im Sommer kurzfristig beim FC Hansa Rostock an, nachdem sein Vertrag beim MSV Duisburg aufgrund des Abstiegs keine Gültigkeit mehr hatte.
Für den Niederländer läuft die Saison durchwachsen. Er verbuchte bislang sieben Einsätze, davon keinen über die volle Distanz. In Jena feierte er nach längerer Pause ein Comeback. Auf einen Treffer in der Liga, der dem 30-Jährigen auch beim MSV nicht vergönnt war, wartet Verhoek bislang vergeblich.
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Rostock ist nicht nur für Busfahrer ein schwieriges Pflaster, sondern auch für Zebras. Im Ostseestadion gewann der MSV vier Partien, ging bei einem Remis allerdings neunmal als Verlierer vom Platz. Das letzte Duell gab es im April 2017. Der MSV verlor damals als Tabellenführer mit 0:1, blieb aber trotzdem an der Spitze.
Rund 250 Fans begleiten den MSV an die Ostsee. Wer zu Hause bleibt, kann das Spiel im freien Fernsehprogramm verfolgen. Der WDR und der NDR übertragen die Partie ab 14 Uhr live.