Duisburg. . Nach der Absage des Spiels zwischen dem MSV Duisburg und dem 1. FC Köln soll die Zeit die Wunden heilen. Ein Nachholtermin steht nicht fest.

Zeitweise blauer Himmel über der Schauinsland-Reisen-Arena am Sonntagmittag. Es half nichts. Zweitligafußball war an der Wedau nicht möglich. Am Samstag hatte die Platzkommision das Spiel zwischen dem MSV Duisburg und dem 1. FC Köln abgesagt. Die Drittliga-Fußballer des KFC Uerdingen und des SC Fortuna Köln hatten den Rasen am Freitagabend beim 1:1 im Dauerregen umgepflügt. Ein Nachholtermin steht noch nicht fest.

FC-Keeper Timo Horn war am Freitag in der Arena und schickte seinem Trainer Markus Anfang ein Video. Da ahnte der Kölner Coach bereits, dass es schwierig werden würde. „Wir hätten gerne gespielt“, sagte Anfang am Samstag. So legten Duisburger und Kölner Profis am Samstag Trainingseinheiten ein, am Sonntag hatten beide Mannschaften einen freien Tag.

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MSV-Geschäftsführer Peter Mohnhaupt ärgerte sich, dass das Spiel am Freitag nicht abgesagt wurde. „Dass die Drittligapartie des KFC Uerdingen gegen Fortuna Köln überhaupt angepfiffen wurde, ist für mich unverständlich und ärgert mich sehr“, schimpfte Mohnhaupt in einer Mitteilung des MSV.

Erschreckendes Bild

Die Platzkommission kam am Samstag schnell zur Entscheidung. „Ich bin im Rasen acht Zentimeter eingesackt. Ich musste im Auto erst einmal die Schuhe ausziehen“, sagte der Kreisvorsitzende Peter Thomas, der der Platzkommission angehört. Vor allem im Bereich der Haupttribüne, im Mittelkreis und in den Strafräumen bot sich den Funktionären ein erschreckendes Bild.

Der MSV hatte erst Ende Januar den neuen Rasen verlegen lassen. „Der Rasen ist hin. Die brauchen einen neuen“, sagte Thomas im Gespräch mit der Redaktion. Die Meidericher Offiziellen glauben hingegen, dass das Geläuf noch zu retten ist. „Wir gehen davon aus, dass sich der Rasen regenerieren wird“, sagte MSV-Pressesprecher Martin Haltermann. Das nächste Heimspiel ist erst für Samstag, 6. April, gegen den FC Ingolstadt angesetzt.

Auch MSV-Trainer Torsten Lieberknecht ließ mitteilen, dass er „sehr gerne gespielt hätte“. Allerdings dürfte sich die Enttäuschung beim 45-Jährigen in Grenzen gehalten haben. Mit Verletzungen und grippalen Infekten ist die personelle Situation bei den Zebras angespannt, da kommt eine verlängerte Pause gelegen. Am kommenden Wochenende ruht aufgrund der Länderspielpause der Spielbetrieb.

Meier geht „erhobenen Hauptes“

Im modernen Fußball sind Spielabsagen mittlerweile die Ausnahme. Den MSV hatte es zuletzt im November 2005 erwischt. Übrigens auch bei einem Heimspiel gegen den 1. FC Köln. „Damals mussten wir das Spiel wegen Schneeverwehungen absagen“, erinnert sich Manfred Althaus, der damals der Platzkommission angehörte.

© firo/ Volker Nagraszus

Es war eine Absage mit Folgen. Beim Nachholspiel ereignete sich der Kopfstoß des damaligen MSV-Trainers Norbert Meier gegen den Kölner Albert Streit. Apropos Meier: Er hätte sich den Freitagabend sicherlich auch gerne erspart. Nach dem Spiel feuerte ihn der KFC – dabei hatte der 60-Jährige erst im Februar den Dienst bei den Krefeldern angetreten.

Nach sieben Spielen ohne Sieg zog der KFC die Reißleine. „Die Zahlen sind so, aber ich gehe erhobenen Hauptes“, sagte Meier gegenüber der Rheinischen Post. (Voraussichtlich) bis zum Ende der Saison übernimmt Frank Heinemann die sportliche Verantwortung.