Duisburg. Der MSV Duisburg spielt sich immer tiefer in die Krise. Gegen Dresden setzte es eine 1:3-Heimpleite - nach der wohl schlechten Saisonleistung.
Zum Fest brennt beim Fußball-Zweitligisten MSV Duisburg der Baum. Nach der 1:3 (0:2)-Heimpleite gegen Dynamo Dresden drohen den Spielern Konsequenzen. Nach der achten Heimniederlage im neunten Spiel kündigte MSV-Trainer Torsten Lieberknecht an: „Wir werden die Situation in der kurzen Pause scharf analysieren, wir werden klar denken, und wir werden Entscheidungen treffen.“
MSV mit dem wohl schlechtesten Saisonspiel
Lieberknecht verwies bei der Analyse des wohl schlechtesten Saisonspiels der Meidericher auf seinen Dresdner Kollegen Maik Walpurgis, der vor der Partie in Duisburg zwei Spieler suspendiert hatte. „Das hat offenbar gefruchtet“, so Lieberknecht, der nachschob: „Ich war weit davon entfernt, das zu machen.“
Dynamo Dresden ging bereits in der vierten Minute durch Lukas Röser in Führung, in der Nachspielzeit der ersten Halbzeit erhöhte Baris Atik für die Sachsen auf 2:0. „Das war die schlechteste erste Halbzeit der Saison“, erklärte MSV-Kapitän Kevin Wolze, der diesmal im defensiven Mittelfeld zum Einsatz kam, zumindest selbstkritisch.
Moussa Koné traf in der 53. Minute zum 3:0. Cauly Oliveira Souza verkürzte auf 1:3 (66.). Obwohl noch genügend Zeit war, gelang es dem MSV nicht mehr, Offensivdruck aufzubauen, um eine Wende zu schaffen.
Torsten Lieberknecht will bei der Analyse nun die Wurzel des Übels finden. Der 45-Jährige hatte das Traineramt im Oktober von Ilia Gruev übernommen. Er brachte die Zebras schnell auf Kurs, stellte mit dem Team den Anschluss ans Mittelfeld wieder her. Die Duisburger siegten in Köln, setzten sich in Bielefeld gleich zweimal durch: erst im Pokal, dann in der Liga. Nun fragt sich Lieberknecht, was passiert ist, dass die Mannschaft nach einer Phase, in der sie viele Punkte sammelte, nun eingebrochen ist. „Mir fehlen auf dem Platz Anführer, die mit Hingabe zur Sache gehen“, sagt Lieberknecht und fügt hinzu: „Das Team muss intakt sein.“ Offenbar gibt es Zweifel, dass das der Fall ist, auch wenn Kapitän Wolze versichert: „In der Mannschaft stimmt es.“
Ärger gab es außerhalb des Stadions. Nach Polizeiangaben versuchten 200 Gästefans, die Arena zu stürmen. Zudem gab es rund um die Arena Schlägereien.